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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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anderen Häusern. Es hatte einen kleinen Garten mit wunderschönen blühenden Rosen aller Farben und Arten. Die Zauntür führte unter einem Bogen aus Kletterrosen hindurch. Unsicher traten Peter und Julie durch den Bogen in den Garten. Der einzige auffallende Unterschied zu den anderen Häusern bestand darin, dass die Fenster im Erdgeschoß hell erleuchtet waren und lautes Stimmengewirr erschallte. Julie atmete tief die frische Luft ein. Der Regen hatte fast aufgehört, es tröpfelte nur noch leicht, und die Luft roch würzig und erfrischend.
Sie gingen durch den Garten hindurch und öffneten nach kurzem Zögern vorsichtig die Haustür. Sie fanden sich in einer großen gemütlichen Stube wieder, in der es appetitlich nach Essen roch. Julie und Peter blickten sich um und stellten fest, dass sich in diesem Zimmer wohl ein Großteil der männlichen Bevölkerung des Ortes versammelt hatte.
Bei ihrem Eintritt verstummte das Gemurmel der Gespräche für einen Augenblick, und alle Köpfe drehten sich in ihre Richtung. Doch das Interesse war nur von kurzer Dauer. Nachdem die Neuankömmlinge vermutlich als einfache Touristen eingestuft wurden, widmeten sich die anderen Gäste wieder ihren Geschäften.

Die Wirtin, eine ältere rundliche Frau, wies Julie und Peter an einen freien Tisch in einer Ecke des großen Saals und versprach, gleich zu ihnen zu kommen. Erschöpft ließen sich die beiden auf die bequemen Holzstühle fallen und atmeten erleichtert auf, da sie nun endlich einen Teil der Reise überstanden hatten. Morgen würde es weitergehen, doch das würde erst morgen sein.
Während sie noch die Speisekarte studierten, öffnete sich noch einmal quietschend die Eingangstür - ein Geräusch, das von heulendem Wind begleitet wurde.
Julie blickte auf und sah den alten Mann von vorhin munter pfeifend auf sich zukommen. Im hellen Licht der Stube konnte sie seine Gestalt nun besser erkennen. Obwohl er noch ganz energisch aussah, stellte Julie fest, dass er noch älter sein musste, als sie ihn zuerst eingeschätzt hatte. So etwa um die neunzig musste er sein. Sein wettergegerbtes Gesicht war sonnengebräunt. Seine leicht zusammengedrückten Augen blickten weise, ruhig und amüsiert. Doch war das Feuer in ihnen durchaus nicht erloschen, von Zeit zu Zeit blitzten sie auf, eine alte Erinnerung vielleicht, ein nicht verheilter Schmerz. Die Kleidung des Alten schien mehr auf den Zweck als auf die äußerliche Erscheinung ausgerichtet zu sein, doch insgesamt ergab sie ein Bild, das wirklich zu ihrem Besitzer passte, etwas anderes wäre undenkbar gewesen. Er hatte die nasse Jacke am Eingang abgelegt, ebenso wie seine alte Baskenmütze. Schwarze Gummistiefel, eine alte Kordhose und ein dunkles, grob kariertes Hemd vervollständigten seine Garderobe.
Peters Gesicht, der nun auch aufblickte, zeigte dasselbe Staunen, das sich auch in Julies Zügen spiegelte. Der Mann blickte sich kurz um und nickte einigen der Männer freundlich zu. Als er Julie und Peter bemerkte, lächelte er erfreut und ging zu ihnen herüber.
»Wie kommt es, dass Sie so schnell hier sind?« brachte Julie perplex heraus. »Immerhin sind wir gefahren und sind gerade erst angekommen.«
Der Alte schaute sie mit seinen schlauen Augen an und lächelte sein spöttisches geheimnisvolles Lächeln, das Peter und Julie bereits kannten. »Magie«, sagte er dann nur und sein Lächeln weitete sich. Die beiden jungen Menschen sahen ihn erstaunt an. »Ja«, fuhr er fort, »Magie ist es... nun wirklich nicht. Ich kenne einfach eine Abkürzung, die mit dem Auto unpassierbar ist, das ist alles.« Julie und Peter sahen beinahe enttäuscht aus. Beide waren schon so weit an diesem verrückten Abend, dass sie ihm ohne weiteres geglaubt hätten, wenn er von seinen übersinnlichen Kräften oder der Magie dieses Ortes erzählt hätte.
In diesem Moment kam die Wirtin und unterbrach die merkwürdige Unterhaltung, die den beiden über den Kopf zu wachsen drohte. »Na, was darf es denn sein?« fragte sie.
Julie und Peter nahmen beide das Tagesgericht und erkundigten sich auch, ob es im Dorf ein Hotel oder ähnliches gäbe, wo sie übernachten könnten. Es stellte sich heraus, dass es keine Herberge im Ort gab und sie auch noch nie benötigt wurde. Die Wirtin bot ihnen jedoch an, das Zimmer über der Essstube zur Verfügung zu stellen.
»Und was soll ich dir bringen, Walter?« wandte sich die Wirtin an den Alten.
»Das Übliche, zum Aufwärmen«, zwinkerte er ihr zu. Die Wirtin eilte weg, um den

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