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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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nach vierundzwanzig Stunden würde man mit Sicherheit sagen können, ob Wuff die anstrengende Operation wirklich gut überstanden hatte. Dann würden wir auch die Laborwerte erfahren.
    Wahrscheinlich würden sie bis am nächsten Nachmittag gegen zwei Uhr so weit sein, dann könnten wir selbst in der Tierklinik anrufen.
    Also wurde es noch eine unruhige Nacht. Mein Körper war nach der angsterfüllten Flucht durch den Wald total erledigt, daher schlief ich ziemlich schnell ein. Aber schon gegen vier wachte ich auf und blieb danach wach.
    Bis zum Nachmittag waren es noch viele lange Stunden. Die meiste Zeit lag ich bloß da und starrte an die Decke. Für etwas anderes fehlte mir die Kraft.
    Die Zeit kroch zäh dahin.
    Als mein Handy später am Vormittag bellte, wollte ich zuerst nicht antworten. Aber schließlich streckte ich doch die Hand danach aus. Es könnte ja die Tierärztin sein, die auf unerklärliche Weise in den Besitz meiner Handynummer gekommen war.
    Aber es war nur Alexander.
    Ich antwortete trotzdem. Nicht weil ich mit ihm reden wollte, sondern weil es eine Möglichkeit war, ein paar Minuten Zeit totzuschlagen.
    Er erzählte, die Mannschaft habe soeben ein Treffen gehabt und dabei beschlossen, aus dem Lektro-Cup auszusteigen. Ted saß in Untersuchungshaft, und niemand wusste, wann ein neuer Sportlehrer kommen würde.
    Außerdem hatte er erfahren, dass Anton und Tobias im Krankenhaus waren. Sie waren übelst zusammengeschlagen worden, würden aber wahrscheinlich nach dem Wochenende nach Hause kommen.
    Er fragte, ob er mich nach der Schule besuchen dürfe, aber ich sagte, ich sei beschäftigt.
    Und das war ich ja auch.
    Ich wartete darauf, dass es zwei Uhr wurde.
    Als unser Festnetztelefon eine Stunde später klingelte, war ich immerhin aufgestanden. Ich starrte gerade ein Foto an, das Wuff auf einem steinigen Strand am Meer zeigte. Sie war gerade nach einem wilden Rappel stehen geblieben, glücklich, aber keuchend, die Zunge weit aus dem Maul hängend.
    Damals hatte der Krebs sich schon in ihrem Körper eingenistet.
    Zuerst wollte ich nicht antworten, doch dann überlegte ich es mir anders, weil mir einfiel, dass Mama ihr Handy vielleicht durchgestellt hatte. Das machte sie meistens, wenn sie arbeitete.
    Es könnte die Tierärztin sein, dachte ich wieder.
    Und rannte schnell, schnell zu dem schrillenden Telefon auf dem Dielentisch hinunter.
    „Hallo?“
    „Hallo, also seid ihr doch zu Hause. Ich wollte schon auflegen. Hier spricht Stina Karlsson, Tierärztin in der Tierklinik in Bagarmossen.“
    Mein Herz machte einen Satz und begann wie wild zu klopfen.
    Sie sollte doch nicht anrufen. Das sollten doch wir tun!
    Das konnte nur eins bedeuten.
    Mit zitternder Hand hielt ich den Hörer fest und versuchte mich vor der Nachricht zu wappnen, die kommen würde. Ich selbst brachte kein einziges Wort heraus.
    „Dein Hund hat die ganze Nacht geschrien und alle anderen Patienten wach gehalten. Wir haben ihr so viel Schmerzmittel gegeben, wie vertretbar war, bis wir begriffen, dass sie keine körperlichen Schmerzen hatte. Es war ihr Herz, das wehtat.“
    „Das Herz“, wiederholte ich matt.
    Die Tierärztin hatte doch gesagt, Wuff habe ein starkes Herz. Hatten sie jetzt auch noch einen Herzfehler an ihr festgestellt?
    Dann war es tatsächlich aus!
    Die Tränen strömten mir übers Gesicht, während ich wartete. Jetzt würde sie sagen, dass man Wuff die letzte Spritze gegeben hatte, weil sie solche Schmerzen hatte.
    Es gab keine Wuff mehr.
    „Sie vermisst euch so sehr …“
    Vermisst …
    Langsam drang mir das Wort ins Bewusstsein.
    Jemand, der tot ist, kann niemanden vermissen.
    „Entschuldigung, ich hab Sie nicht richtig verstanden“, murmelte ich mit belegter Stimme.
    „Also, ich hab gerade gesagt, deine Wuff hat allen hier in der Klink mitgeteilt, dass sie nach Hause will“, sagte die Ärztin mit unterdrücktem Lachen in der Stimme. „Die ganze Nacht. Richtig laut.“
    Die Tränen kitzelten mir im Hals.
    Ich schniefte und räusperte mich.
    „Wollen Sie sagen, dass … es ihr gut geht?“
    „Nun, sie hat ja eine schwere Operation hinter sich und sieht ziemlich mitgenommen aus. Aber mit Medikamenten lässt sie sich nicht beruhigen. Wir glauben, sie würde viel schneller gesund werden, wenn sie nach Haus kommen dürfte. Doch das setzt natürlich voraus, dass ihr die Möglichkeit habt, sie zu pflegen …“
    „Jaaa!“
    „Sie muss rund um die Uhr betreut werden …“
    „Machen wir!“
    „Sie darf

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