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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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und lief auf der Suche nach einem anderen Weg verzweifelt hin und her, bis ich eine dunkle Öffnung in dem Fels sah.
    Eine Höhle!
    Sie lag nur ein paar Meter abseits des Pfades, hinter ein paar scharfkantigen Steinblöcken verborgen.
    Tea schrak zusammen, als ich zurückkam und ihr den Arm um die Taille legte.
    „Wir müssen uns verstecken“, flüsterte ich. „Komm mit, ich helfe dir.“
    Ohne sie loszulassen, schleppte ich sie über die Steinblöcke. Dabei schlug sie sich die Knie an den rauen Steinkanten auf und zerschrammte sich die Hände, jammerte aber nur leise vor sich hin.
    Als wir endlich in der Höhle waren, hörten wir die Schritte deutlich näher kommen.
    Ich zog Tea hinter mir her, bis ich den Boden vor meinen Füßen nicht mehr erkennen konnte. Weiter hinein traute ich mich in der Dunkelheit nicht. Vor uns konnten sich jederzeit tiefe Löcher öffnen.
    Es war kein Spitzenversteck, musste aber genügen. Vielleicht würde unser Verfolger glauben, wir hätten den Weg über den Berg genommen, und dann aufgeben.
    Nachdem der Schweiß am Körper getrocknet war, begann ich zu frieren. Meine Füße fühlten sich wie dicke Klumpen an, die nicht zum restlichen Körper gehörten, und in meinem einen Knöchel pochte der Schmerz.
    „Sei jetzt ganz still“, flüsterte ich Tea ins Ohr. „Und beweg dich nicht. Ich muss kurz checken, was los ist.“
    Sie holte schon Luft, um zu protestieren.
    „Psst“, flüsterte ich. „Ich bin bloß ein paar Meter von dir entfernt.“
    Ich presste mich an die Wand und schlich zur Höhlenöffnung vor. Die Finger meiner linken Hand, die aus dem Gips herausschauten, waren geschwollen und steifgefroren. Ich versuchte mit der rechten Hand etwas Leben in sie hineinzumassieren, während ich lauschte.
    Die Schritte waren verstummt. Ich hörte nur den Wind, der in den Baumwipfeln heulte, und Bäume, die mit kläglichem Ächzen hin und her schaukelten.
    Ich schlich noch weiter vor, presste mich in einen schmalen Spalt gleich neben der Öffnung und spähte hinaus.
    In diesem Moment hörte ich die schweren Schritte wieder. Ich wagte kaum zu atmen.
    Was mache ich, wenn er hierherkommt?
    Meine Gedanken wirbelten durcheinander.
    Mir wollte nichts einfallen.
    Der Mann lief vorbei.
    Ich atmete auf.
    Plötzlich gab mein Handy sein fröhliches Gebell von sich. Bevor es mir gelang, es aus der Tasche zu ziehen und abzustellen, hatte es zweimal gebellt.
    Und schon waren die Schritte wieder zu hören. Sie kamen schnell näher.
    Panik schnürte mir die Brust zu.
    Was mach ich nur?
    Vor der Höhle lagen die verkohlten Reste eines Feuers. Daneben hatte jemand einen Haufen sperriger Kiefernäste gestapelt, die wohl nicht als Feuerholz infrage gekommen waren.
    Zuoberst auf dem Haufen lag ein armlanger Ast mit gespreizter Spitze, der an das Geweih eines stattlichen Hirsches erinnerte.
    Die Schritte hielten direkt auf die Höhle zu.
    Ich riss den Ast an mich, presste mich wieder in den Spalt und stand bereit.
    Der Glatzköpfige blieb ein, zwei Meter von mir entfernt stehen. Er räusperte sich und spuckte aus.
    Tea wurde von der Dunkelheit der Höhle geschützt, aber woher sollte sie das wissen? Wenn sie ihn hörte, würde sie bestimmt glauben, alles wäre aus, und laut aufschluchzen.
    Grunzend tastete der Mann in seiner Tasche und spähte in die dunkle Höhle.
    Das Entsetzen lag mir wie ein Eisklumpen im Magen.
    Er hat eine Waffe!
    Inzwischen stand er so nah, dass ich ihn am Arm hätte berühren können. Ich hörte deutlich seinen keuchenden Atem.
    Dies war meine Chance.
    Die Angst pulsierte durch meine Adern und verlieh mir Kraft. Ich holte Luft und hob den Zweig.
    Irgendwie musste er meine Bewegung wahrgenommen haben, denn er fuhr blitzschnell herum.
    Mit der Geschwindigkeit einer Kobra hieb ich ihm die spitzen, scharfen Zweige direkt ins Gesicht.
    Er brüllte auf, schlug die Hände vor die Augen und stolperte nach hinten.
    „Verflucht noch mal!“
    Er stolperte noch einmal und fiel rücklings zu Boden.
    Ich stürzte in die Höhle. Tea zuckte zurück, als ich ihren Arm berührte.
    „Schnell, schnell, komm!“
    Ich packte ihre Hand mit festem Griff und zog sie hinter mir her.
    Der Mann versuchte gerade auf die Beine zu kommen, fluchend und mit den Händen vor den Augen.
    Wir schlüpften an ihm vorbei und kletterten über die scharfenSteinblöcke auf den Pfad zurück. Wir hatten keine Sekunde zu verlieren. Er war nur vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Und außerdem rasend vor Wut.
    „Halt, verdammt

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