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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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benutzte, um ihn zu waschen, glitt über seine Haut. Langsam und konzentriert ließ er David das Wasser auch sanft über den Kopf laufen. Wie bei einer Taufe, dachte David. Es war unnötig zu sprechen. Tervenarius zelebrierte ein Ritual und seine feierliche Stimmung floss allmählich auf David über. Sein Geliebter beendete die Waschung und führte ihn aus dem See.
    Tervenarius tupfte seine Haut mit einem Tuch trocken und begann, ihn mit einer weichen Substanz zu salben, die er aus einem Trinkbecher strich. Er fing beim Gesicht an und rieb mit unbewegter Miene Davids ganzen Körper ein. Die Creme roch nach Marzipan und Veilchen. David sog deren Aroma ein. Das war Tervenarius’ Duft. Davids Herz schlug schneller. Er gab ihm seine Pilzsporen. Was hatte das zu bedeuten? Es konnte nur eines heißen – Tervenarius markierte ihn als sein Eigentum! David schluckte. Er würde geschützt von den Sporen seines Geliebten durch das Tor treten.
    Tervenarius zog ihm ein frisches Dona-Gewand über den Kopf und ein zusätzliches, rotes, halb durchsichtiges Übergewand. Die Farbtöne der Überwürfe auf Duonalia hatten einen Sinn, aber David kannte nicht alle. »Welche Bedeutung hat das Rot?«, flüsterte er.
    Terv lächelte. »Rot wird bei Hochzeiten getragen, es ist, wie auf der Erde, die Farbe der Liebe.«
    David schluckte, denn dieser Satz trieb ihm die Tränen in die Augen. Duonalia hatte tiefen Eindruck auf ihn gemacht. Das, zusammen mit der feierlichen Waschung, den Sporen, der Liebeserklärung ließ seine Knie weich werden. Als Nächstes stand ihm der Flug zum Tor bevor. Nun bereute er, nichts gegessen zu haben. Er schwankte, schwindelig und flau.
    »Ja, Mimiran, das ist alles ein bisschen viel«, tröstete Terv ihn verständnisvoll und nahm ihn in die Arme.
    Das Kosewort, die Vertrautheit seines starken Geliebten. Mit einem Mal spürte David, dass er in Sicherheit war. Ihm würde nichts geschehen. Sein Vorhaben stand unter einem guten Stern. Alles war gut.
    »Komm, zeig mir das Windschiff.« Er löste sich von Terv. Der nickte. Sie hatten eine Verabredung mit den anderen Unsterblichen – und natürlich mit dem Sternentor.
     

     
    Fasziniert blickte David dem Windschiff mit seinen glänzenden Segeln entgegen. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit einem Gefährt, das einen Rumpf wie die antiken Segelschiffe auf der Erde besaß, aus Planken eines unbekannten Materials zusammengefügt. Das Schiff hatte eine umlaufende Reling und einen Mast, an dem sich ein gigantisches, glitzerndes Segel bauschte, ähnlich den Sonnensegeln, die David bereits in der menschlichen Raumfahrt gesehen hatte. Wie sollte ein solches Flugobjekt eine eigene, atembare Lufthülle besitzen? Wie konnte es überhaupt fliegen?
    »Los, steig ein.« Terv machte einen Schritt von der steinernen Kaimauer auf das Deck des Schiffes und zog ihn an der Hand mit. Lediglich ein leises Zischen verriet, dass sich die unsichtbare Atmosphäre, die das Windschiff umgab, kurz geöffnet und wieder geschlossen hatte. Die Windschiffe stellten wahrlich ein Wunderwerk der Technik dar.
    David hatte Terv nicht losgelassen. Mit der einen umklammerte er dessen Hand und mit der rechten betastete er die Reling des Schiffes. »Oh mein Gott! Was würde ich darum geben, das alles zu lernen. Was sind das für Materialien? Wie funktionieren diese Schleier? Terv, sind die nicht herrlich? Danke, dass du mich hierhin mitgenommen hast. Warum sind wir allein auf dem Schiff? Ist das normal? Ich ...« Er hatte so viele Fragen und sah Tervenarius an, der ihn mit einer unendlichen Zärtlichkeit betrachtete.
    »Ja, du hast recht. Eins nach dem anderen. Lassen wir die Duocarns nicht warten.«
     

     
    David sah es schon von weitem. Das Tor stand trutzig und stark auf seinem grauen Felsen und blickte in Richtung der Monde. Nein, es wirkte keineswegs wie ein Höllentor. Das magische, schmucklose Steintor strahlte eine erhabene Würde aus, die alle Wesen in seinem Umkreis verstummen ließ. Auch David schritt langsam und still an Tervenarius’ Seite die Stufen der gewaltigen Steintreppe hinauf und ging mutig auf das Tor zu. Solutosan, Patallia, Meodern und Xanmeran warteten bereits. Sie trugen die weiten Gewänder aus Donafaser. David sah in ihre feierlichen, ernsten Gesichter. Niemand begrüßte ihn laut. Er erblickte den Gruß und die Zustimmung in ihren Augen.
    Sie hatten eine spirituelle Stunde gewählt – die, in der alle Monde Duonalias in einer Reihe geordnet die Sonne verdeckten. Die

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