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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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kaufen. Dann müssten sie sich also auch nicht um Flatrates, Klingeltöne und richtiges posten kümmern.
    An so einem Pärchen hätten die Hersteller und Verkäufer der modernen Kommunikation natürlich nicht das geringste Interesse. Also werden sie die beiden so lange weichklopfen, bis sie jeder ein Handy am Ohr haben, und sich nicht mehr miteinander, sondern jeweils mit einem anderen Partner unterhalten.
    Nur mal angenommen, die Menschen würden wieder mit denen reden die sich gerade an ihrer Seite befinden, so wäre es doch wesentlich sinnvoller, als jemanden anzurufen, der nicht neben einem geht oder sitzt, außer natürlich in Ausnahmefällen.
    Wenn die Idee auch wirklich nicht neu ist, so hält Henry sie dennoch für die bessere.
    Wer käme dann aber für die wahnwitzig üppigen Gehälter in den Führungsetagen jener Konzerne auf?
    Die Manager, die nicht nur total überbewertet und überbezahlt sind, vernichten obendrein auch noch massenhaft Arbeitsplätze und wollen dem Volk weiß machen, es könne ohne die neue Technik nicht mehr leben. Und sie haben großen Erfolg mit ihrer Strategie. Die große Masse der Mitläufer springt darauf an und verhilft den Verführern mit ihrem oftmals spärlichen Einkommen, auch noch zu unglaublichem Reichtum.
    Und wer macht diese Ausbeutung möglich?
    Die zwar unproduktiven, aber dennoch maßlos gierigen Aktionäre, die vermutlich am Hungertuch nagen würden, wenn sich ihre Gewinne irgendwo zwischen Himmel und Hölle in Luft auflösten.    
    Also wird in den Chefetagen alles dafür getan, um die Abhängigkeit der hirnlosen Masse Mensch, von dieser nahezu überflüssigen Technologie, weiter auszubauen.
     

Kapitel 28
    Natürlich möchte Henry auch nicht zurück in die Steinzeit, kann aber nicht verstehen, wieso diese armen, von Mikrochips ferngesteuerten, willenlosen Geschöpfe, auch noch ihren letzten Cent hergeben, um die Reichen dieser Welt noch reicher zu machen.
    Die Kirchengründer, vermutete er, hatten als erste begriffen, wie wichtig es war, ihre Schäfchen in Unwissenheit zu halten. Latein war die Sprache der Kanzel, damit ihre Anhänger nicht verstanden, worum es bei der Predigt überhaupt ging. Verständlich machen musste man ihnen nur, warum selbst die Ärmsten ihren letzten Groschen in den Klingelbeutel werfen müssen.
    Heute verstehen die Christen, Luther sei Dank, ihre Pfarrer und Priester zumindest akustisch, stecken aber schon so tief in der Abhängigkeit fest, dass sie gar nicht daran denken, einen eigenen Weg zu gehen. Verstehen die Gläubigen des Mikrochips überhaupt den Sinn, der hinter der neuen Technologie steckt: Konsum und Kontrolle?
    Ob es aber auch in der Absicht der Politik und Wirtschaft war, das junge Eltern ihren Kindern kaum noch Sprechen beibringen, oder ihnen gar die Welt erklären, sondern sich lieber nur noch selbst mit ihrem Smartphone befassen. Sie schieben ihre leblos wirkenden Kinder in der Karre vor sich her, ohne auch nur ein Wort an sie zu richten. Dabei ist doch schon lange bekannt, dass Menschen, und auch Tiere, im frühesten Kindesalter am besten lernen. Diese Zeit muss genutzt werden, um den Kleinen die Zukunft zu sichern.
    Henry glaubt weder an einen Gott noch an einen Segen bringenden Chip. Deshalb weiß er sein Geld besser anzulegen. Für Kaffee zum Beispiel.
    Da er im Hause keinen Kaffee trinken mag, musste er das Risiko eingehen, vor der Haustür von den hasserfüllten, vermummten Frauen zerfleischt zu werden.
    Um die Gefahr so gering wie möglich zu halten, spähte er vorsichtig durch die Gardine auf die Straße. Wie er schon vermutet hatte, schliefen diese Leute wirklich lange. Ist ja auch kein Wunder, wenn sie bis spät abends noch mit ihrem islamischen Halleluja die Nachbarschaft in Atem halten.
    Auf der Straße war glücklicherweise noch alles ruhig.
    Jetzt wollte er nur noch so leise wie möglich die Tür schließen, um Andrea nicht zu wecken und dann nichts wie weg.
    Gelegentlich stolperte ein verschlafener Passant an ihm vorbei, der verzweifelt versuchte, noch pünktlich zur Arbeit zu kommen.
    Das schien hier jedoch eher die Ausnahme zu sein. Henry hatte eher den Eindruck, dass die meisten in diesem Viertel, vermutlich nur zum Essen und Trinken aus dem Bett stiegen.
    Mit wenig Geld über die Runden zu kommen, war für diese Menschen vielleicht die bei weitem größte, tägliche Herausforderung.
    Überall lagen zerschlagene Schnapsflaschen und leere Bierdosen herum. Demnach hatten einige von denen, die schon vor

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