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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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hast“, machte Helga sich Sorgen um seine Gesundheit.
    Jetzt kam Henry nicht umhin, seinen Mund zu öffnen. Diese Bemerkung konnte er nicht unbeantwortet lassen.
       „Nicht ich habe mir die Nase gebrochen, sondern dieser bescheuerte Mohamed, oder wie der Kerl auch immer heißen mag.“
       „Du Blödmann, das ist doch nur so eine Redensart. Wie ich höre, geht es dir aber schon wieder besser. Zum Arzt solltest du trotzdem gehen. Das Blut schießt ja nur so aus dir raus. Toni müsste ja bald wieder hier sein, der kann dich dann gleich zum Arzt bringen.“
    Ist wohl besser, dachte Henry, als ihm einfiel, das er Andrea wieder unter die Augen treten musste. Beim Gedanken an seine Frau fiel ihm siedend heiß ein, dass er ihr versprochen hatte, sie zum Bewerbungsgespräch zu begleiten.
       „Das Versäumnis werde ich teuer bezahlen müssen. Da kann es nur hilfreich sein, wenn ich zum Arzt gehe. Dann kann ich Andrea sozusagen eine Krankmeldung vorlegen.“
    Er wurde nachdenklich
    Das Hauptproblem bin ich dadurch auch nicht los. Wenn sie erfährt, wie die Verletzung zustande gekommen ist, brauche ich mir für lange Zeit, um Hohn und Spott keine Sorgen zu machen.“
    Helga brachte ihm einen Plastikbeutel mit Eis, um sein Leiden ein wenig zu lindern.
       „Nicht dass du auf die Idee kommst, zur Polizei zu gehen. Den Ärger brauche ich nicht auch noch.“
       „Keine Angst, Helga, zu denen hab ich absolut kein Vertrauen - also, was sollte ich da?“
    Die Blutung hatte nachgelassen, aber problemlos sprechen konnte er noch immer nicht.
       „Was ist denn hier los?“ Toni stand schwer bepackt in der Tür und sah verdutzt zu, wie Helga das Blut vom Fußboden aufwischte.
       „Bring du mal schnell die Sachen in die Küche, dann kannst du gleich wieder abhauen. Vergiss aber nicht den vorlauten Henry mitzunehmen, der muss nämlich dringend zum Arzt. Und ich muss endlich eine rauchen.“
    Toni verschwand mit seinem Einkauf in der Küche. Helga ging dann doch lieber hinter ihm her, da sie ihn nicht unnötig verärgern wollte und erzählte, was in seiner Abwesenheit passiert war.
    Toni bekam trotzdem einen Wutanfall.
       „Was habe ich dir immer gesagt? Ich will den Typen hier nicht mehr sehen. Du kannst mir doch einmal glauben, nicht nur dass der mit Drogen handelt, der ist selbst unter den Dealern noch einer von der übelsten Sorte.
       „Du bist ein Klugscheißer. Das musst du nicht mir erzählen sondern ihm. Ich habe bisher noch nicht erlebt, dass du ihn mal rausgeworfen hättest.“
       „Ja, ja, wenn wir Glück haben“, sagt Toni beschwichtigend, „kommt der nach dieser Aktion sowieso nicht wieder rein.“
    Damit war die Angelegenheit für ihn im Moment erledigt. Mit dem Argument, er müsse Henry zum Arzt fahren, ließ er Helga einfach in der Küche stehen.
       „Du bleibst wenigstens so lange hier, bis ich eine geraucht habe“, keifte sie hinter ihm her. Wenn es um Nikotinentzug ging, war mit Helga nicht zu spaßen.
     
     
Kapitel 30
    Henry hatte inzwischen hohen Besuch bekommen. Seine geliebte Frau Andrea platzte zur Tür hinein und wollte eigentlich ihre erfolgreiche Suche nach ihm, triumphal auskosten.
    Als sie jedoch sah, in welch bedauernswertem Zustand er sich befand, verging ihr fürs erste jeder Gedanke an Genugtuung. 
    Es schien für ihn ja schon Strafe genug zu sein, nicht nur mit den Schmerzen, sondern obendrein auch noch mit der entsetzlichen Peinlichkeit zurechtzukommen. Zu allem Überfluss musste er befürchten, von seiner Angetrauten, zu Recht, mit lästigen Vorwürfen malträtiert zu werden.
       „Mein lieber Henry, ich frage mich, was wohl das Schlimmste an der Sache sein mag. Deine Schmerzen; der Auslöser für deine Schmerzen; oder dass du mich mal wieder hast sitzen lassen? Schließlich wolltest du zu meinem Bewerbungsgespräch mitkommen.“
    Andreas Wut schien zweifellos im Kampf gegen ihr Mitleid zu unterliegen.
       „Nun erzähl schon, womit hast du dir die blutige Nase eingehandelt.“
    Helga mischte sich ein, um ihm ein wenig Beistand zu gewähren, wenn vielleicht auch unverdient.
       „Er hat zwar nur gesagt, dass er die Musik der Türken nicht ausstehen kann, aber wenn gerade einer der übleren Sorte von denen hinter ihm steht, ist das zweifellos eine riskante Äußerung.“
       „Das du deine Klappe immer so weit aufreißen musst. Ein Mann in deinem Alter sollte ein wenig vernünftiger sein.“
    Andrea hatte sich von ihrem Schrecken erholt, wollte ihn

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