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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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komme gleich zurück, also bitte ver-
    schwinde nicht«, bat er sie, und als er ein Buch auf einem kleinen
    Tischchen entdeckte, drückte er es ihr, nachdem er den Titel gelesen
    hatte, in die Hand und sagte: »Das wird dir die Zeit vertreiben, mein
    Herz.«
    Louisa errötete, als sie den kleinen Band mit den Liebessonetten
    von Shakespeare erkannte.
    Ian folgte dem Marquis in sein Arbeitszimmer und sah ihn ver-
    wundert an, als er mit kaum unterdrückter Wut die Tür schloß und
    ihn dann feindselig anfunkelte. Warum sollte Lord Trevegne auf ihn
    wütend sein? fragte sich Ian bestürzt. Dieses Gefühl von drohen-
    dem Unheil hatte er nicht einmal empfunden, als ein Dutzend Ka-
    nonen auf ihn gerichtet gewesen waren.
    Ian hustete und unterbrach damit das Schweigen. »Ihr wolltet mir
    ein paar Worte sagen?« »Mehr als ein paar Worte, Sir«, erwiderte Lord Trevegne sarka-

stisch, »nach diesem charmanten Auftritt, dem ich das Unglück hatte beizuwohnen.«
    »Verzeihung, aber was soll das heißen?« wollte Ian wissen, dem der Ton seiner Lordschaft gar nicht gefiel.
    »Ich meine dieses alberne Geturtel, während Elysia zerschlagen und voller blauer Flecke oben liegt. Ich sollte Euch erwürgen«, drohte er.
    Ian wurde blaß. Gütiger Gott! Warum war der Kerl denn so wü- tend?
    »Ach, Elysia wird sich bald erholt haben - sie ist ein wenig mitge- nommen, aber das Mädel läßt sich nicht unterkriegen. Ich habe sie schon in schlimmeren Situationen erlebt.« Ian lächelte beruhigend. Augenscheinlich war seine Lordschaft um Elysias Zustand besorgt. »Ich muß zugeben, sie hat wirklich viel mitgemacht. Ich bin zu Tode erschrocken, als ich sie in dieser Höhle sah. Aber Ihr könnt
    beruhigt sein, Lord Trevegne, Eure Haushälterin, Mrs _________ Mrs. Dany, hat gesagt, daß sie bald wieder auf den Beinen ist.«
    »So, hat sie das gesagt?« fragte Alex ruhig. »Darf ich annehmen, daß Ihr schon bei meiner Frau gewesen seid?«
    »Aber natürlich!« Ian sah den Marquis erstaunt an. »Das ist ja wohl mein Recht. Wofür haltet Ihr mich?«
    »Ich werde dir schon zeigen, wofür ich dich halte, du verdammter Bastard«, schrie Alex. Er sprang auf den erstaunten jungen Mann zu und drückte ihn mit dem Rücken an die Wand, wo er den Wehrlo- sen ohne Rücksicht auf seine verbundene Schulter festhielt.
    »Ich könnte dich umbringen! Kein Mensch hat je gewagt, was du dir erlaubt hast. Was mir gehört, behalte ich. Denk daran - Elysia gehört mir und wird immer nur mir gehören. Kein Welpe, der über seinen Stand hinaus will, kann sie mir wegnehmen! Verschwinde und wage es nicht, je wieder einen Fuß auf dieses Stück Küste zu set- zen, solange du lebst.« Alex hielt keuchend inne. »Oder dein Leben ist keinen Pfifferling mehr wert.«

Er schüttelte Ian wie ein Hund einen Knochen, ließ ihn plötzlich los und schleuderte ihn zur Seite. Ian fiel gegen einen großen Leder- sessel. Er fing sich wieder und stand auf, das Blut stieg ihm ins Ge- sicht, und er ballte seine Fäuste.
    »Ich muß zugeben, daß es mich schockiert hat, als ich erfahren habe, daß Elysia Euch geheiratet hat«, erwiderte er verächtlich. »Ich war entsetzt, weil ich Euren Ruf kannte, Eure Lordschaft. Und meine schlimmsten Erwartungen, was diese Ehe betrifft, haben sich erfüllt. Ich weiß, daß mir als Gentleman nichts anderes übrigbleibt, als Elysia Eurem Einfluß zu entziehen. Eine Scheidung kommt na- türlich nicht in Frage, außer als letztes Mittel, aber ich werde dafür sorgen, daß Ihr nicht mehr über ihr Wohlergehen zu bestimmen habt.«
    »Du unverschämter Milchbart. Du willst dich mit mir anlegen!« brüllte Alex, der wütender war als je zuvor in seinem Leben. Er war jenseits jeder Vernunft. »Du willst eine Scheidung? Als letztes Mit- tel, du verlogener Betrüger!« Ians Augen blitzten bei dieser erneu- ten Beleidigung auf. Er würde sich von diesem halbirren Marquis nichts mehr gefallen lassen. Er zog seinen Handschuh aus, um sich gegen diesen vorworrenen Angriff auf seinen Charakter zur Wehr zu setzen, aber seine Lordschaft war nicht aufzuhalten. Es schien, als wolle er ihn unbedingt dazu bringen, ihn herauszufordern.
    »Ich werde mich nie von ihr scheiden lassen. Sie gehört mir. Sie ist eine Trevegne - und sie wird eine Trevegne bleiben, bis sie stirbt. Du wirst sie niemals heiraten, du Hund!«
    Ian hielt inne, seine Hand mit dem Handschuh noch erhoben. Heiraten? Was zum Teufel? Er starrte Lord Trevegne erstaunt an. »Heiraten?« wiederholte er laut. Er

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