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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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Damit sei die Reinigung abgeschlossen, sagten sie uns, und dass die Rohre die Wasserqualität garantieren würden. Sie sagten auch, dass wir das Wasser trinken könnten und dass es jetzt sauberer sei als vorher. Ich habe denen aber nicht getraut und die Ziegen nie wieder zum Fluss gelassen. Ich bin doch nicht verrückt. Dann wurde allerdings das Brunnenwasser knapp, und Menschen und Tiere konnten nicht mehr alle aus demselben Brunnen trinken. Damals fing es auch an, dass es meiner Frau so schlecht ging. «
    » Wann war das? « Sarah Clarice zog das giftgrüne Tuch aus ihrem Haar und fuhr sich damit über die verschwitzte Stirn.
    » Sechs, sieben Monate wird das jetzt her sein. «
    » Was hatte Ihre Frau? «
    » Die Ruhr. Irgendwann hat sie nur noch vierzig Kilo gewogen. «
    Nelson und Sarah Clarice sahen sich an und wussten nicht, wer die Frage stellen sollte. Sie hatten Glück, denn der Mann sagte es von sich aus.
    » Gott sei Dank hat der Herr sie schnell zu sich gerufen. «
    » Das tut mir leid « , sagte Sarah Clarice.
    » Es war besser so « , wiederholte der Mann. » Nach dem Tod meiner Frau habe ich die Ziegen wieder an den Fluss getrieben. Sie konnten schließlich nicht ewig aus dem Brunnen trinken. Aber weiß der Teufel, was in dem Wasser war: Innerhalb weniger Wochen sind sie alle krank geworden, und eine nach der anderen ist jämmerlich verendet. «
    » Und trotzdem fischen Sie weiter? «
    » Was sollen wir denn machen, können Sie mir das mal sagen? Immerhin haben wir noch den Fisch. In Barra Quebrada oder São Pedro haben die Leute nicht einmal mehr das. Nur noch Gift. « Er lachte mit weit aufgerissenem Mund, in dem nur noch wenige Zähne zu sehen waren.
    Sarah Clarice warf Nelson einen fragenden Blick zu.
    » Barra Quebrada? São Pedro? Wo ist das? «
    » Weiter im Norden « , antwortete der Arzt. » Man gelangt von der anderen Flussseite dorthin, bevor man nach Sobradinho hineinfährt. Ich komme selten in diese Orte. «
    » Ich möchte dorthin. «
    » Wann? «
    » Gleich morgen, wenn’s geht. «
    » Morgen kann ich nicht « , sagte Nelson. » Ich habe in drei Fazendas Sprechstunde. «
    Nun mischte sich der Dorfoberste ein. » Es gibt einen Bus, der nach São Pedro fährt. An der Tankstelle in Sobradinho kann man zusteigen. «
    Sarah Clarice klappte ihr Heft zu. » Gut. Dann dürfte das ja kein Problem sein. «
    » Das mit dem Bus sollten wir aber im Vorfeld klären « , sagte Nelson und blickte zum Himmel hoch. » Bald wird es dunkel, wir machen uns also besser auf den Weg. «
    Sie beschlossen, dass Sarah Clarice über Nacht in Sobradinho bleiben sollte. Dort gab es nur ein einziges Hotel– wobei die Bezeichnung › Hotel ‹ gewaltig übertrieben war. Auf dem Weg dorthin fuhren sie an der Tankstelle vorbei und fanden heraus, dass es tatsächlich einen Bus gab, der die Strecke Sobradinho – Valsa bediente. Valsa war der letzte Ort an dem Flussabschnitt, an dem auch São Pedro lag. Morgens um sieben fuhr der Bus los; abends um fünf trat er in Valsa die Rückfahrt an. Nelson und Sarah Clarice kamen überein, am nächsten Abend zu telefonieren.
    Das Hotel befand sich in einem zweistöckigen Gebäude mit vergitterten Fenstern. Aus dem Eingang fiel Neonlicht auf die Straße. Nelson entschuldigte sich dafür, dass er Sarah Clarice nicht begleiten könne, und erteilte ihr einen Haufen Ratschläge.
    » Danke, aber du hast mir schon sehr geholfen. Es ist alles bestens. «
    » Machst du diese Arbeit schon lange? «
    » Ungefähr drei Jahre. «
    » Gefällt sie dir? «
    » Ja, sehr. «
    Er nickte langsam.
    Sie stieg aus dem Passat aus, und bevor sie das Hotel betrat, winkte sie ihm noch einmal zu.
    Den nächsten Tag verbrachte Nelson mit seinen ärztlichen Untersuchungen, aber in Gedanken war er bei Sarah Clarice. Um halb sechs versuchte er, sie auf dem Handy anzurufen, aber ihr Anschluss war nicht erreichbar. Als er um sieben immer noch nichts von ihr gehört hatte, machte er sich langsam Sorgen. Er rief Sandra an und erzählte es ihr.
    » Schau nach, was los ist « , sagte seine Frau.
    Kurz nach acht war er in Sobradinho. Er fuhr zum Hotel Cutupí, aber der Besitzer, ein Glatzkopf mit einer beachtlichen Wampe unter dem offenen Hemd, teilte ihm mit, dass die junge Frau im Morgengrauen aufgebrochen und bislang noch nicht zurückgekommen sei. Also fuhr Nelson zur Tankstelle. Niemand hatte Sarah Clarice jedoch aus dem Bus aus Valsa steigen sehen. Sein Herz schlug schneller.
    Es war dumm von mir, sie alleine

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