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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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aus unseren Feldflaschen und versuchten, uns ein bisschen zu beruhigen. Keine Frage, dass es in der Bibliothek ganz schön eng gewesen war, aber jetzt waren wir wieder draußen und hatten die Hälfte unserer Mission überstanden. Wir gingen leise die Straße hinunter und wandten uns dann nach Osten in Richtung Fluss.
    Wie Tanya vermutet hatte, verbargen sich hinter den meisten Ladenfronten hier Restaurants oder Büros, die keine Erkundung wert waren, aber dann blieben wir alle mit den Augen an demselben unzerstörten Fenster hängen. Wie der Zufall es wollte, war es ein Spielzeugladen. Aber nicht nur war das Fenster nicht eingeschlagen, auch der Rest sah aus, als sei er ein Jahr lang völlig unberührt geblieben. Wie bei den meisten Spielzeugläden, die zu keiner Kette gehörten, gab es hier fast nur teures Zeug – Brio, Playmobil, Steiff – alles Dinge, die ich mir niemals hätte leisten können. Ich versuchte es an der Tür, aber sie war verschlossen.
    »Schade«, flüsterte ich. »Ich glaube, Jack würde sich wirklich freuen, wenn die Leute mehr Kinder kriegen würden.«
    »Vergiss es!«, flüsterte Tanya zurück.
    »Ja, du hast wahrscheinlich recht.« Genau im selben Moment tauchte eine menschliche Gestalt im Halbdunkel des Ladens auf. Er war ein älterer Herr gewesen. An seinem Körper waren keine größeren Wunden zu erkennen, aber sein rechter Unterarm, sein Mund und sein Kinn waren mit getrocknetem Blut bedeckt. Er musste in den Laden gekrochen sein, um zu sterben, hatte sich dann wohl selbst eingeschlossen und war seither darin gefangen.
    Irgendetwas an uns schien ihn richtig wütend zu machen. Vielleicht war es sein Laden gewesen und ein Teil von ihm betrachtete uns immer noch als Vandalen und Diebe. Mit gurgelndem Gebrüll hob er seine knochigen Fäuste hoch über seinen Kopf und wankte auf die Tür zu. Sein Kopf und seine Fäuste knallten gleichzeitig auf das Glas, und es zerbrach in tausend Scherben. Das zerschmetterte Glas fiel mit einem Klirren zu Boden. Und das war laut – sehr laut.
    Laut genug, um Tote aufzuwecken, sozusagen.
    Der Zombie-Ladenbesitzer taumelte mit uns auf den Gehweg. Tanya ließ den Sack fallen, um die Machete besser benutzen zu können. Aber das musste sie gar nicht. Popcorn stand jetzt hinter dem Kerl, und das war die einzige Gelegenheit, die wir brauchten. Der Junge sprang auf den Rücken des alten Mannes und bohrte ihm einen der Spikes in jede Schläfe.
    Die Hände des Zombies flogen in die Luft, seine Augen rollten nach hinten und er machte einen letzten Schritt nach vorne, bevor er aufs Gesicht fiel. Im selben Moment war Popcorn wieder auf den Beinen, aber er zeigte in den Laden und keuchte: »Passt auf!«
    Ein Alte-Dame-Zombie kam durch die zerbrochene Tür auf uns zu. Sie ging tief gebeugt. Die linke Schulter ihres Kleides war zerrissen und in Blut getränkt, das von zwei riesigen Wunden an ihrem Hals und ihrer Schulter stammte. Ich nahm an, dass sie die Frau des Alten gewesen war. Er musste sie gegessen haben, nachdem er sich verwandelt hatte, und gemeinsam hatten sie ein gemütliches Jahr in diesem Laden verbracht. Unter anderen Umständen hätte ich ihre Geschichte als rührend und traurig empfunden, aber im Moment war alles, woran ich denken konnte, dass »bis dass der Tod uns scheidet« plötzlich einen ganz neuen Sinn ergab.
    Sie war schon fast bei Popcorn, und so schwang ich den Baseballschläger nach oben und mitten in ihr Gesicht. Der Schlag richtete sie auf, und sie taumelte ein paar Schritte in den Laden zurück. Ich folgte ihr und schlug mit voller Wucht zu. Der Schläger zerschmetterte ihr den Schädel, und ihr Hirn spritzte neben ihr an die Wand.
    Als sie nach hinten kippte, drehte ich mich um und wollte gehen, aber ich fand, ich hatte mir für diesen ganzen Ärger etwas verdient. Das dämliche Revierverhalten dieser beiden scheiß Zombies hatte eben die halbe Stadt alarmiert; wir konnten froh sein, wenn wir hier lebend wieder rauskamen. Mit meiner freien Hand schnappte ich mir ein paar Playmobilschachteln und ging zur Tür hinaus.
    »Bist du irre?!«, schrie Tanya, als ich die Sachen in den Seesack packte und ihn über meine Schulter warf. Rundherum traten die Toten aus den Türen hervor. Glücklicherweise befanden sich die meisten von ihnen noch etwas weiter entfernt rund um den Platz, sodass der Weg zum Fluss noch relativ passierbar aussah.
    »Raus auf die Straße! Zwischen die Autos!«, brüllte ich. »Popcorn, spring’ auf die Autos, dann kommst du

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