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Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live: Vom Überleben unter Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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überhaupt ausgesucht. Andererseits mussten wir uns beeilen, und ich konnte es mir daher nicht leisten, erst noch lange über meine Auswahl nachzudenken. Trotz meines kleinen Scherzes zuvor, wusste ich, dass Tanya tatsächlich Freude daran hatte, Popcorn und den anderen Kindern etwas beizubringen, also sagte ich ihr, sie solle sich auch ein paar aussuchen, und ging zum Fenster hinüber.
    Ich blickte auf den Platz hinunter und konnte nicht die geringste Bewegung erkennen. Es war ein heißer, sonniger Tag, und vielleicht hatten wir ja Glück und alle Toten blieben drinnen. Vom ersten Stock aus konnte ich, dank der erhöhten Lage auf dem Hügel, das Dach des Krankenhauses sehen – und den Rettungshubschrauber, der darauf stand. Ich musste Jack davon erzählen, obwohl ich bezweifelte, dass wir ihn würden holen können.
    Als mein Blick wieder auf den Boden der Bibliothek traf, wurde ich ein weiteres Mal überrascht, dieses Mal von einer Damenhandtasche, die neben einer der Kabinen stand. Ich schubste sie mit dem Fuß um, und ein Teil des Inhalts fiel heraus – ein Geldbeutel, Taschentücher, ein Lippenstift, eine Packung Paracetamol und ein Fläschchen mit Nagellack. Rosa mit Glitzer, um genau zu sein. Ich musste grinsen, als ich die Paracetamol und den Nagellack aufhob. Ich ging zu Tanya hinüber, warf die Tabletten in den Sack und reichte ihr das Fläschchen. Sie rümpfte die Nase und sah mich an. »Ich glaube, ich habe seit der Zeit vor meiner Hochzeit keinen Nagellack mehr getragen, Jonah.«
    »Milton hat darum gebeten.«
    Sie hob eine Augenbraue. »Willst du damit sagen, dass … du weißt schon … dass er …« Sie sah zu Popcorn hinüber und senkte ihre Stimme. »Meinst du, dass er für die andere Mannschaft spielt? Nicht, dass daran irgendetwas falsch wäre …«
    Ich lächelte. »Nein, ich meinte damit nicht, dass es für ihn ist, ich wollte nur sagen, dass er darum gebeten hat. Ich meine, er hat es erwähnt. Ich meine … Steck’s einfach in deine Hosentasche. Fertig mit den Büchern?«
    »Klar«, antwortete sie und machte den Reisverschluss zu.
    Ich hob den Sack hoch, um zu prüfen, wie schwer er war. Er war schwer, aber nicht unmöglich zu tragen. Wir konnten sogar noch etwas Kleines einpacken, falls wir auf dem Rückweg zum Museum noch irgendetwas sehen sollten.
    Als ich mich zu der Tür umdrehte, durch die wir gekommen waren, hörte ich Popcorn fauchen und sah, dass er sich auf dem Tresen neben der Tür zusammenkauerte, auf dem er die ganze Zeit gesessen hatte.
    Die Klinke der Tür bewegte sich.
    Wie schon im dritten Stock des Krankenhauses, mussten auch die Zombies dort im Treppenhaus den Vordersten ihrer Gruppe immer weiter in Richtung Tür geschoben haben, denn sie öffnete sich plötzlich mit einem Ruck, sodass der erste Zombie hereintaumelte und beinahe aufs Gesicht fiel.
    Bevor Tanya und ich Popcorn zu Hilfe eilen konnten, war er bereits vom Tresen gesprungen, genauso wie das erste Mal, als ich ihn beim Training beobachtet hatte. Er traf den Zombie von der Seite und stieß ihm einen der Spikes in die rechte Schläfe, während er ihm einen zweiten mit voller Wucht von oben in den Kopf rammte. Dann wirbelte er in der Luft herum, drehte dabei die Spikes und zog sie wieder heraus.
    Als Popcorn wieder auf seinen Füßen landete, stand der Zombie – eine Frau mittleren Alters, die noch immer ihre Brille trug – für einen Moment mit rollenden Augen und heraushängender Zunge schwankend da. Dann plumpste er zur Seite.
    Tanya und ich rannten zu Popcorn hinüber, als der zweite Zombie durch die Tür wankte. Von den anderen gedrängt, stolperte er über den Ersten und fiel aufs Gesicht. Ich schlug mit dem Baseballschläger zu und zertrümmerte ihm den Schädel, sodass sein verrottetes, stinkendes Hirn auf meine Jacke spritzte.
    Popcorn hatte sich unterdessen gegen die Tür geworfen und versuchte mit aller Kraft, sie zuzudrücken, aber eine untote Hand hatte sich am Rand der Tür festgekrallt, sodass er sie nicht ganz schließen konnte. Ich sprang an seine Seite und wir stemmten uns dagegen, so gut wir konnten. Mit einem Knall und einem Krachen trennte die Türkante die vier ausgedörrten Finger ab und fiel endlich ins Schloss. Die Finger lagen wie ein Häufchen Trockenfleisch auf dem Boden, und ich wusste genau, dass ich mich daran erinnern würde, falls es im Museum mal wieder Wiener Würstchen gab.
    Während Popcorn und ich uns bemühten, die Tür verschlossen zu halten, zog Tanya den größten der

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