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Dynamit im Kofferraum

Dynamit im Kofferraum

Titel: Dynamit im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Bugatti, Austin
Healey, Jaguar, Ferrari, Maserati, Mercedes — alt, alt, alt. Und selten. Und
teuer. Den genauen Wert kannten nur Liebhaber.
    Er hat recht, dachte Priske. Am
liebsten würde ich alle einpacken. Leider unmöglich.
    Vorsichtig, als wollte er die
erlauchte Versammlung nicht stören, trat er in den Hangar.
    Der Aston Martin Zagato stand
ganz rechts, silbrig wie ein polierter Vorsatzteller.
    „Nur ihn nehmen wir mit“, sagte
Priske. „Nur für den haben wir einen Auftrag. Also los!“
    Wratzka öffnete die Hecktüren
des Möbelwagens. Stahlschienen zum Hineinrollen wurden angebracht.
    An der Rückwand der
Fahrerkabine war eine Kurbelwinde mit Stahlseil. Denn über die Stahlschienen
hochschieben konnten die drei den schweren Sportwagen nicht.
    Seine Türen waren offen.
    Priske setzte sich hinters
Lenkrad. Toll! Aber noch nicht so bequem wie heutzutage. Einen fanatischen
Sammler schert das allerdings wenig. Im Gegenteil.
    Der Zündschlüssel fehlte. Das
Handschuhfach war leer. Aber Wratzka war schon da mit dem Stahlseil und nahm
den Zagato an den Haken.
    Der bullige Gnom und der
Ex-Boxer lösten sich ab an der Kurbelwinde, während Priske den Oldtimer genau
auf die Stahlschienen lenkte.
    Er wurde hinaufgezogen, und er
paßte hinein ins Möbelwagengehäuse, in der Breite auf den Zentimeter genau.
    Wratzka und Schnödel konnten
sich seitlich nicht mehr vorbeidrücken zum Aussteigen. Sie mußten über den
Wagen kriechen.
    „Vorsicht!“ warnte Priske.
„Keinen Kratzer!“
    Aussteigen konnte der
Hausdetektiv nicht. Es fehlte Platz, um die Türen zu öffnen.
    Also blieb er im Wagen und
überließ seinen Komplizen die restliche Arbeit.

10. Ein
Bugatti als Zuflucht
     
    Eigentlich war’s schon zu spät
für die Fahrt zu Dr. Fabian Emrod hinaus zum Lurchwannen-See. Aber wegen der
besonderen Umstände wäre Tim auch um Mitternacht aufgebrochen oder früh um
vier. Schließlich ging es um die Bombe, um Dynamit im Kofferraum — und die
damit verbundene Gefahr.
    Die TKKG-Freunde hatten sich
von Petra Fronsippe verabschiedet und fuhren los — mit Tempo.
    Die Arbeitsstunde, dachte Tim,
haben wir sowieso verpaßt. Das gibt Ärger. Welchen EvD (Erzieher vom Dienst) haben wir heute? Dr. Krinner oder Möhwacke? Egal! Einer so schlecht wie der
andere.
    Sie folgten einem Radweg im
Süden der Stadt, fuhren von West nach Ost und alsbald über die Landstraße
Richtung Lurchwannen-See.
    Weit war hier das Land, etwas
hügelig und unterbrochen von Waldstreifen; Felder, schon abgeerntet, dehnten
sich endlos. Auf den Weiden standen Kühe; Schafe, dicht aneinander gedrängt,
fraßen sich satt am herbstlichen Gras.
    „Nachher“, rief Klößchen nach
vorn, „können wir abkürzen: querbeet durch den Wald zum Internat.“
    Logo! dachte Tim. Wir zwei
nehmen natürlich die kürzeste Strecke. Gaby und Karl müssen zur Stadt zurück.
    Aus der Ferne näherte sich ein
vierräderiges Ungetüm.
    Beim Näherkommen erkannte Tim:
ein Möbelwagen.
    Zwei Typen saßen in der
Fahrerkabine: ein Gorillaschädel und ein Blonder, der so blond war, daß er
sicherlich im Dunkeln leuchtete.
    Sie starrten herunter auf die
vier Radler, und der Transporter, dröhnend und wummernd, fuhr viel zu weit
links.
    Straßen-Prolos! dachte Tim und
sah nach der Firmen-Anschrift.
    Aber da war keine. Das
Nummernschild, städtisch, endete auf 33.
    „Wer zieht denn da um?“ fragte
Karl. „Doch nicht etwa Em-rod.“
    „Das Haus an der Bucht“, sagte
Gaby, „enthält mehr als reingeht in so einen Wagen. Und dann die
Oldtimer-Sammlung. Nein, wenn der umzieht, geht ein Konvoi ( Geleitzug )
auf die Reise.“
    „Der Lurchwannen-See“, rief
Klößchen, „ist einer der saubersten. Trinkwasser-Qualität. Im August habe ich’s
gekostet. Stimmt.“
    Karl lachte. „Dich interessiert
alles nur unter einem Gesichtspunkt: Ob man’s essen oder trinken kann.“
    „Blödsinn! Ich habe beim
Schwimmen gekostet. Und dann beim Tauchen habe ich Karpfen gesehen... also, die
in der Pfanne, mit Butter gebraten.“
    „Laß die Karpfen im Teich!“
befahl Gaby. „Die tun keinem was und erfreuen sich ihres Lebens.“
    „Hast ja recht. Schokolade ist
sowieso besser. Und neulich — als ich mit meinen Eltern zum Essen war — gab’s
im Palast-Hotel Karpfen mit Schokoladensoße. Ehrenwort! Papa hat sich gleich
das Rezept geben lassen. Als Schokoladen-Industrieller sammelt er alles in der
Hinsicht. Gehört zur Philosophie unserer Firma.“
    „Und wie hat’s geschmeckt?“
fragte

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