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Dynamit im Kofferraum

Dynamit im Kofferraum

Titel: Dynamit im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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habe
ich die blöde Tüte weggeworfen und alle Batterien in die Hosentaschen gesteckt.
Müssen wohl rausgefallen sein — irgendwo auf der Schneitröder Allee.“
    „Gib’s auf!“ meinte Tim und
wandte sich Petra zu.
    Gaby saß neben ihr. Die Jungs
hatten sich auf Sesseln niedergelassen — gegenüber der geblümten Couch.
    „Ist es Ihnen unangenehm“,
fragte Gaby, „daß wir Bescheid wissen über Ihre Vorstrafe? Seien Sie unbesorgt,
Frau Fronsippe. Sie können uns vertrauen. Wir reden zu niemandem. Außerdem
wissen wir, was das ist — Kleptomanie. Es steckt nichts Böses dahinter, sondern
eine seelische Wunde. Aber die ist ja nun verheilt, nicht wahr?“
    Petra lächelte Gaby an.
    „Euch kann man wirklich
vertrauen. Ohne euch wäre ich dem Priske jetzt ausgeliefert. Himmel, was für
ein rabenschwarzer Tag ist das heute! Knüppeldick kriege ich’s ab.“
    Tim, hellhörig wie immer,
dachte: Also doch! Da ist noch was. Habe mich nicht getäuscht. Sie ist total
unlocker. Unsicher. Und unentschlossen. Ja, besonders das. Sie weiß nicht, was
sie tun soll und ringt mit sich. Aber in welcher Angelegenheit, bitte?
    „Der Baron“, sagte er, „habe
ein Problem, meinten Sie. Ist das auch Ihr Problem?“
    „Wie... meinst du das?“
    „Sie sind jetzt noch schlechter
drauf als vorhin im Kaufhaus. Und schon da haben Sie seelisch mit den Zähnen
geknirscht.“
    Petra seufzte. Die kleinen
Fältchen rund um die Augen vermehrten sich.
    „Ja“, sagte sie, und es klang,
als gebe sie sich einen Ruck, „ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll.“
    „Können wir helfen?“
    Sie hob die Achseln.
„Vielleicht ist es eine erfundene Albernheit, die Spinnerei eines alten Mannes.
Dann sollte ich die Sache vergessen. Wenn sie aber wahr ist, muß ich
eingreifen. Sonst kommt es zur Katastrophe. Und noch eins kommt hinzu. Ich
möchte die Stellung hier behalten. Also darf ich meinem Arbeitgeber nicht in
den Rücken fallen. Ich kenne Finkweilers Vorstellung von Treue. Was auch immer
ein Angestellter hört oder erfährt in diesem Haus — es darf nicht nach außen
dringen. Auf die Verschwiegenheit des Personals — darauf achten die Finkweilers
seit 1688. Soweit reicht der nachweisbare Stammbaum zurück.“
    „Sie machen es spannend“, sagte
Tim. „Will der Oldie jemanden umbringen?“
    Tim meinte das scherzhaft. Denn
niemand konnte sich den klapprigen Oldie als Gewalttäter vorstellen.
    Aber Petra zuckte zusammen.
    Ich schnall’ ab, dachte Tim.
Ins Schwarze getroffen.
    „Gibt’s doch nicht“, staunte
der TKKG-Häuptling. „Wen denn und wie?“
    „Es ist verrückt“, Petra
schüttelte den Kopf. „Völlig verrückt. Zufällig habe ich sein Geständnis
belauscht.“
    Dann erzählte sie alles.
    Die TKKG-Freunde trauten ihren
Ohren nicht.
    „Ein Aston Martin Zagato?“
fragte Tim nach.
    „Genau. Finkweiler hat ihn auch
Terrier genannt. Scheint der Spitzname zu sein. Nein, nicht Terrier. Bulldogge.
Aber das ist ja egal.“
    „Und im Gerät war kein
Tonband?“
    „Es war leer. Bemerkt hat er
das zum Schluß.“
    „Wir könnten den Baron fragen.
Aber das halte ich für sinnlos. Er würde natürlich leugnen. Und Sie, Frau
Fronsippe, wären als verräterische Hausdame entlarvt. Ich frage mich nur: Warum
spricht er sein Geständnis auf Tonband?“
    „Ich konnte mal zufällig in
seinen Safe sehen. Da stapeln sich Tonbänder. Er sieht sie als Vermächtnis.
Erst nach seinem Tod sollen sie angehört werden. Offenbar betrachtet er sich
als Chronist ( Geschichtsschreiber ) seines eigenen Lebens.“
    „Wir dürfen keine Zeit
verlieren“, sagte Gaby.
    Wieder zuckte Petra zusammen.
„Was habt ihr denn vor?“
    „Zu Emrod“, sagte Tim. „Den
Zagato untersuchen. Wenn möglich heimlich. Damit nicht rauskommt, daß Sie die
Info geliefert haben. Keine Sorge! Karl und ich sind technisch gewieft. Wir
haben alle Bomben-Typen und Zündmechanismen im Kopf. Wie die Experten vom
Kommando für Bomben-Entschärfung. Natürlich haben wir nicht deren Praxis und
die Geräte. Deshalb können wir nichts versprechen. Vielleicht können wir die
Höllenmaschine lahmlegen, vielleicht brauchen wir Hilfe. Das entscheiden wir,
wenn wir in den Kofferraum gucken.“
    „O Gott! Ich will nicht daran
schuld sein, daß euch was passiert.“
    „Wird nicht, Frau Fronsippe.“
Tim grinste. „Wir sind kühn, aber davor steht die Vorsicht. Wer ist denn dieser
Dr. Fabian Emrod?“
    Petra wußte fast alles über
ihn. Wußte es von Finkweiler, der lang und

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