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Dynamit im Kofferraum

Dynamit im Kofferraum

Titel: Dynamit im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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der Autobahn.
Bei der nächsten Ausfahrt. Dort war sie schon.

21. Karl macht eine Entdeckung
     
    Karl hatte sich beeilt, war als
erster da und viel zu früh. In der Friedhofstraße stieg er vom Rad. Stille.
Keine Menschenseele weit und breit, die Häuser von Gantenheim ein ganzes Stück
entfernt.
    Karl schob sein Rad. Dort war
der Friedhof, angelegt hinter einem Streifen Wald, der zum Ort hin abschirmte.
    Grabsteine — Marmor, sicherlich
— spiegelten das Mondlicht. Ein paar weiße Dunstschwaden wallten zwischen den
Gräbern.
    Es fröstelte den Jungen. Und
die Nickelbrille beschlug. Karl nahm sie ab, polierte mit einer Hand und wäre
fast gegen das Auto-Wrack geprallt.
    Na, so was! Ein Schrotthaufen,
aber schön rechts an der Straße geparkt.
    Und dahinter ein zweiter und
dann noch ein dritter.
    Wie auf dem Autofriedhof,
dachte Karl. Umwelt-Chaoten, die so was hier abstellen! Die Wracks stinken ja
schon.
    Er schob weiter gen Gantenheim,
hatte die Brille wieder auf der Nase und näherte sich geradewegs dem
Neppler-Gelände. Dort stand das Tor offen.
    Karl verharrte in Sichtweite
und wunderte sich. Bei Neppler war alles dunkel, kein Fenster erleuchtet, keine
Hoflaterne in Aktion. Aber offen das Tor!
    Hm, dachte der Junge mit dem
Computer-Gehirn und stellte seine Tretmühle hinter einen Busch links an der
Friedhofstraße. In der Windjacke steckte eine kleine Taschenlampe. Vielleicht
brauchte er sie.
    Karl schlich los. Durchs Tor,
über gepflasterten Boden, weiter auf dem umfriedeten, mit Mauern, Hecken und
Stacheldraht gesicherten Gelände.
    Bei der Villa rührte sich
nichts.
    Karl sah exklusive Gebäude im
Hintergrund und etliche flache, die anmuteten, als stammten sie noch aus
Munitions-Fabrik-Zeiten. Aber man hatte Mauern und Wände gestylt in hellen
Farben und die Dächer gedeckt wie bei Ferien-Bungalows im südlichen Spanien.
    Eins der flachen Gebäude stand
offen, jedenfalls das auf Rollen laufende blitzblanke Stahltor.
    Karl schlich hinein. Er
schnupperte.
    Benzin. Blech. Öl. Und kein
Laut. Hier war niemand.
    Er ließ seine Taschenlampe
aufblitzen. Der Strahl glitt über frischgewaschene Oldtimer. Im Hintergrund
ragten die Klappen einer stählernen Falltür steil auf.
    Karl sah sich das aus der Nähe
an — auch die Plattform, die sich vermutlich absenken ließ ins Kellergeschoß.

    rrrrrruuuuuuummmmm...
    Ein Motor! Und was für einer!
Mit giftigem Brummen schoß der Wagen heran über die Friedhofstraße.
    Schon reichte das Fernlicht bis
hierher. Der Wagen fuhr durchs Tor und hielt zu auf das Oldtimer-Museum.
    Karls Herz sank in die Hose.
    Als der Zagato hereinrollte,
kauerte Computer-Karl hinter einem Mercedes 300 SL Roadster und hatte
schauerliches Herzklopfen.
    Der Zagato hielt — genau auf
der Plattform zwischen den aufragenden Falltür-Klappen. Der Fahrer stieg aus.
    Karl luchste über den
gerundeten Kofferraum.
    Neppler? Wer sonst! Und er sah
auch genau danach aus, dieser kantig-lederne Kerl. Immobilien-Hai! Spitze
Ellbogen und null Gewissen, aber geldgeil.
    Und das war der Zagato. Also
stimmten alle Vermutungen. Dieser Typ hatte den Wagen. Doch wie sah der aus?
Als hätte der Lackierer seinen farbenblinden Tag gehabt!
    Aha! dachte Karl. Tarnung!
Plastikfolien hat er draufgepappt und die Karre ausprobiert, im Schutz der
Nacht. Aber über 200 ist er wohl nicht gefahren. Oder — ist nichts Explosives
im Kofferraum?
    Karl beobachtete, wie der Wagen
vom Boden verschluckt wurde und Neppler dann, als sein Prachtstück im Keller
gelandet war, die Falltür schloß. Mit einem Reisigbesen kehrte er darauf herum,
verteilte Staub auf die Fugen, um das Versteck abzudichten auch gegen Blicke.
    Aber da war Karl schon
hinausgehuscht und durchs Tor zur Friedhofstraße und weiter zum Versteck seiner
Tretmühle.

22. Feuerwerk mit Schnapsleiche
     
    Wo die Rottenbacher Landstraße
in die Friedhofstraße mündete, fing Karl seine Freunde ab.
    Klößchen trug eine Sportkappe
und dicken Pullover, Tim hatte seine Taschenlampe vorn am Lenker eingeschaltet.
Sie leuchtete mindestens so hell wie eine Fahrradlampe.
    „Freunde!“ Karl lachte. „Es ist
schon alles geklärt. Neppler versteckt den Zagato im Keller — unter seinem
Oldtimer-Museum. Und ausprobiert hat der Typ den Flitzer auch schon.“
    Karl berichtete. Klößchen
staunte. Tim freute sich, daß seine Vermutungen zutrafen.
    Die drei standen am Anfang der
Friedhofstraße, aber im Schatten einer Linde, deren Blätterkleid noch ziemlich
vollständig war. Jedenfalls

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