E-Book statt Papierkonserve
bei dem jeweiligen Vergleichspunkt die Nase vorn hat. Vorhang auf für den Zehnkampf!
Das wichtigste Kriterium für die Nutzer des Mediums Buch ist sicherlich die bequeme Lesbarkeit . In dieser Disziplin saust das E-Book als Erstes durchs Ziel, da die Leserinnen und Leser bei diesem Medium die Größe der Buchstaben verstellen können. Für Menschen mit Fehlsichtigkeit ist dies ein wesentlicher Vorteil. Und besonders ältere Menschen schätzen diese Eigenschaft des E-Books. Seit ich einen E-Book-Reader habe, überkommt mich beim Lesen herkömmlicher Bücher manchmal der Wunsch, die Schrift aus Bequemlichkeit anzupassen. Aber ich habe den entsprechenden Knopf noch nicht gefunden. Zudem vergilbt das Papier bei älteren Taschenbüchern oft. Auch das erschwert die Lesbarkeit.
In Sachen Mobilität ist das E-Book dem gedruckten Buch ebenfalls deutlich überlegen – schließlich passen auf ein kleines Gerät, das zwischen 170 und 300 Gramm wiegt, über 1.000 Bücher. Viele E-Book-Reader lassen sich zudem mit zusätzlichem Speicher ausrüsten, so dass die Anzahl der gespeicherten Bücher dann noch um ein Vielfaches steigen kann. Dass man mit gedruckten Büchern nur eingeschränkt mobil ist, bemerkt man spätestens bei Umzügen oder Urlaubsreisen. Hier hat das E-Book eindeutige Vorteile. Dank der Cloud-Technologie ist es zudem möglich, von verschiedenen Geräten aus auf dieselben E-Books zuzugreifen. So kann ich beispielsweise ein auf dem E-Book-Reader begonnenes Buch auch kurzentschlossen auf dem Smartphone weiterlesen, falls ich den Reader mal nicht mitnehmen möchte.
Betrachten wir als Nächstes die Haltbarkeit : Sowohl bei den gedruckten Büchern als auch bei E-Books handelt es sich um recht dauerhafte Medien. Das Kopf-an-Kopf-Rennen in dieser Disziplin geht unentschieden aus. Während frühe Schriftträger wie Holz oder einfaches Leder nach kurzer Zeit verfaulten oder brüchig wurden, haben gedruckte Bücher heute eine wesentlich längere Haltbarkeit. Für den Einzelnen hat das den Vorteil, dass er eine kleine private Bibliothek anlegen kann, ohne befürchten zu müssen, dass die kostbare Sammlung im Laufe der Zeit verfault oder zerfällt. E-Books können ebenfalls über einen langen Zeitraum auf einem Server gespeichert werden. Sollte sich das ePub-Format durchsetzen, dann wird man die Dateien auch nicht mehr konvertieren müssen. Probleme aus der Zeit der frühen PC-Entwicklung, als alle paar Jahre der Datenträger wechselte – von der Floppy Disc über die beschreibbare CD bis hin zur DVD und schließlich Blu-Ray-Disc –, sind hier nicht zu befürchten, da die Dateien nicht nur auf den E-Book-Readern, sondern zunehmend auch auf zentralen Servern der Online-Buchhändler gespeichert sind. Oder sie liegen einfach auf der heimischen Festplatte vor wie die Fotosammlung auch.
Bei der Aktualisierbarkeit hat das E-Book wieder ganz klar die Nase vorn. Da E-Books in den Kosmos des World Wide Web eingebettet sind, kann man sofort neue elektronische Bücher herunterladen. Für die Zukunft sind zudem auch Update-Funktionen denkbar, die mit denen der PC-Software vergleichbar sind. Es ist jetzt schon möglich, ohne große Umstände überarbeitete Versionen zu publizieren. Was hier noch fehlt, ist ein Hinweis-Service für die Nutzer, damit diese über die neue Version informiert werden. Diese Funktion sollte man allerdings deaktivieren können, denn – um noch einmal den Vergleich mit der PC-Software zu bemühen – ständige Hinweise auf Updates können auch zu einer echten Plage werden. Wer möchte schon nach dem Einschalten des E-Book-Readers mit einem Dutzend Meldungen über neue Versionen belästigt werden? Eine geschickte Lösung bieten hier bereits die Betriebssysteme von Smartphones und Tablets an, bei denen die vorliegenden Updates über einen gesonderten Menüpunkt zugänglich sind. Wer sich dafür interessiert, kann diesen Punkt durch ein einfaches Antippen mit der Fingerkuppe aufrufen, die gewünschten Aktualisierungen auswählen und vornehmen lassen. Übrigens: Aktualisierungen gibt es nicht erst seit der Erfindung von Software-Programmen. Schon das Gilgamesch-Epos wurde über einen Zeitraum von über 1.000 Jahren um neue Geschichten erweitert und dann zu einem Ganzen zusammengefügt.
Auch hinsichtlich der Interaktivität überzeugt das E-Book. Es ermöglicht interaktive Funktionen; das gedruckte Buch kann man höchstens verleihen. So lässt sich der Unterschied zwischen den beiden Buchmedien am
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