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E-Book statt Papierkonserve

E-Book statt Papierkonserve

Titel: E-Book statt Papierkonserve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Michaelis
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Büchern zusätzlich zum Text- und Bildinhalt animierte Szenen oder Videos anzubieten. Diese multimedialen E-Books sind auf Smartphones und Tablets hübsch anzuschauen.
    Für die meisten Bücher reicht indes eine einfache Textdarstellung, die ab und an mit ein paar Abbildungen angereichert ist. Ganz anders sieht es natürlich mit Kunstkatalogen aus. Deren Bilderreichtum kann bisher digital noch nicht zureichend wiedergegeben werden. Schon die Darstellung am PC-Bildschirm ist, sagen wir einmal, bescheiden. Und auf digitalen Geräten wie E-Book-Readern, die nur Graustufen darstellen können, wird die Betrachtung vormals farbiger Abbildungen vollends zur Zumutung. Wenn Sie also Goethes „Faust“ als elektronisches Buch lesen wollen, werden Sie einen Text vorfinden, der in seiner Darstellung dem gedruckten Buch in nichts nachsteht. Überdies erhalten Sie Klassiker wie den „Faust“, „Tom Sawyer“ oder auch „Krieg und Frieden“ als E-Book mittlerweile kostenlos. Wenn Sie allerdings den Katalog zur Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ vom Berliner Bode-Museum als digitales Buch erwerben wollen, haben Sie in doppelter Hinsicht Pech gehabt: Zum einen gibt es diesen Katalog nicht als E-Book. Und zum anderen würden Sie – selbst wenn der Katalog als E-Book erschienen wäre – nach dem Download der Datei wahrscheinlich verzweifeln: Entweder betrachten Sie das E-Book auf einem Farbbildschirm, also am PC oder auf dem Tablet (das Smartphone vernachlässige ich an dieser Stelle), und stellen fest, dass die Farbgebung nur entfernt der des Gemäldes ähnelt, das Sie in der Ausstellung gesehen haben. Oder aber Sie betrachten die Abbildungen des elektronischen Katalogs auf einem E-Book-Reader. Dort haben Sie dann eine akkurate Darstellung der Bilder auf einem Bildschirm, der – im Unterschied zu Tablets – fast gar nicht spiegelt. Aber leider sehen Sie das alles nur in verschiedenen Graustufen.
    Das elektronische Buch kann also, anders als das gedruckte Buch, nur mit Hilfe eines Geräts gelesen werden. Entsprechend ist die Darstellung des Inhalts auch von den Fähigkeiten des jeweiligen Trägers abhängig.
    Inzwischen gibt es eine ganze Reihe dieser Apparate, die elektronische Bücher lesbar machen. Am längsten im Einsatz ist der Bildschirm des PCs. Er ist mittlerweile recht groß – oftmals mit einer Diagonale von 19 Zoll oder sogar mehr. Mit einer Auflösung von 72 Punkten pro Inch und der Fähigkeit, eine umfangreiche Farbskala darzustellen, bietet er eine Möglichkeit, E-Books zu lesen. Mit dem Notebook kann man die elektronischen Bücher auch unterwegs lesen. Allerdings haben sowohl der PC-Bildschirm als auch das Notebook und dessen kleinere Brüder, das Netbook und das Ultrabook, mehrere Nachteile: Das Lesen ermüdet die Augen sehr schnell. Kurze Texte am PC zu lesen, ist kein Problem. Bei seitenlangen Abhandlungen allerdings empfinden viele das Lesen als unangenehm – es kann sogar zu Kopf- oder Augenschmerzen führen. Hinzu kommt, dass PC und Notebook als Arbeitsgeräte im Einsatz sind. Wer also einen Roman am PC liest, kann leicht den Eindruck bekommen, er habe immer noch keinen Feierabend. Hier sind die kleineren tragbaren Geräte wie Tablets und E-Book-Reader klar im Vorteil. Der Schwerpunkt liegt bei diesen Geräten eben nicht auf gut bedienbaren Tastaturen und Office-Software, sondern auf dem Anzeigen und Abspielen von Dateien, E-Mail-Verkehr und im Falle von Apps auch auf Spielen, Nachrichten, der Wetteranzeige sowie zig anderen nützlichen kleinen Programmen.
    Diese Gegenüberstellung von PC und Notebook einerseits sowie Tablet, Smartphone und E-Book-Reader andererseits spiegelt momentan noch die Trennung von Beruf und Freizeit wieder. Da es aber schon viele Apps gibt, die beruflich nutzbar sind, und auch elektronische Bücher nicht unbedingt nur für den Freizeitbedarf angeboten werden, ist die Grenze fließend und es könnte durchaus sein, dass sie mit zunehmendem Angebot vollends verschwindet. Sicherlich werden wir jedoch auch weiterhin Arbeitsprogramme wie Textverarbeitungssoftware, Tabellenkalkulation und Präsentationen eher am PC und Notebook nutzen. Deshalb gehe ich davon aus, dass diese Programme als Kernbereich der PC-Anwendungen erhalten bleiben werden. Smartphone und Tablet könnten beides mit einem begrenzten Spektrum vereinen: berufliche und private Kommunikation per Anruf und E-Mails sowie beruflich und privat nutzbare Angebote – Taschenrechner plus Minesweeper gewissermaßen.

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