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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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er …
    Mein Gesicht spiegelte wohl meine verletzten Gefühle wider, denn Petra stieß ein triumphierendes Lachen aus. «Joth hat mich gefragt, ob ich einen Paaringsvertrag mit ihm abschließen will.»
    Sie lief Joth hinterher, und er legte ihr den Arm um die Schultern. Nun war die Sache wirklich klar. Joth und Petra waren die Schwerlastlifter von Team 4. Sie verbrachten eine Menge Zeit zusammen, und jetzt hatte Joth sich mit ihr eingelassen. Entweder war er zu blöd, um zu kapieren, wie gemein Petra war, oder er wusste Bescheid, aber es war ihm egal, solange er nur mit ihr balgen durfte. Für mich machte es im Grunde ja auch keinen Unterschied. Petra wollte, dass Joth mich beschimpfte, also hatte er es getan. Soeben war aus einem Freund ein Feind geworden.
    Ich zog mich ins nächstgelegene Bad zurück, stieg aus meinen Kleidern und stellte mich unter die Dusche. Warmes Wasser strömte wohltuend über meinen Körper, während ich über die ganze Sache nachdachte. Wenn Petra und Joth ein Paar waren, bestand keine Hoffnung, Joth als Freund zurückzugewinnen. Ich musste die Situation einfach akzeptieren. Die vertrauten Beleidigungen würden zwar besonders weh tun, wenn sie von Joth kamen, aber damit würde ich klarkommen. Schließlich war ich an Beschimpfungen gewöhnt. Mein ganzes Leben lang hatte ich Vids aus den Sektorwelten angeschaut und dabei stets damit rechnen müssen, dass eine der Figuren plötzlich einen Witz über dumme Affen wie meinesgleichen machen würde.
    Ich musste Joth einfach vergessen. Er war eben auch bloß einer jener jämmerlichen Menschen, die meinten, mich beschimpfen zu müssen. Stattdessen würde ich mich auf die positiven Dinge konzentrieren, auf die Freunde, die zu mir gehalten hatten, als sie erfuhren, dass ich behindert bin. Grabungsstätten sind gefährliche Orte, und ich war Taggerin für Team 1 – also diejenige, die mitten auf der Grabungsfläche stand und dem größten Risiko ausgesetzt war. Es war überlebenswichtig, den anderen Teammitgliedern vertrauen zu können, und ich hatte mit allen vieren großes Glück.
    Ich schaltete die Dusche auf Abtrocknen, und während warme Luftströme mich umhüllten, richtete ich meine Gedanken auf all die Menschen, die mir meine Lügen verziehen und mich akzeptiert hatten, als wäre ich so normal wie sie. Dalmora, unsere Sensorschlittenführerin, kam als Einzige in unserem Kurs aus dem Alpha-Sektor. Als wir uns das erste Mal begegneten, hatte ich erwartet, dass sie sich als verwöhnte Göre entpuppen würde, weil sie die Tochter von Ventrak Rostha war, dem berühmten Geschichtsvid-Macher. Doch stattdessen war sie einer der nettesten, aufmerksamsten Menschen überhaupt.
    Amalie und Krath bedienten die Schwerlastschlitten. Amalie war eine ruhige und absolut verlässliche Studentin aus einer Grenzwelt im Epsilon-Sektor. Und Krath … nun ja, in zwischenmenschlichen Dingen konnte er ein ziemliches Schrumpfhirn sein, aber alles Praktische konnte er echt gut, und er war ein erstklassiger Lifter.
    Dass Dalmora und Amalie mir eine Chance geben würden, wenn sie erfuhren, dass ich behindert bin, hatte ich erwartet, aber bei Krath hatte ich mit dem Schlimmsten gerechnet. Sein Vater arbeitete bei einem Amateur-Vid-Sender namens Wahrheit gegen Unterdrückung , und Krath hatte ständig dessen bescheuerte Verschwörungstheorien und gemeinen Bemerkungen über Affen wiederholt. Nachdem die Klasse von meiner Behinderung erfahren hatte, war ich auf Beleidigungen von Krath eingestellt, doch überraschenderweise grinste er bloß und verkündete, dass Affen ja wohl doch ziemlich cool sein müssten, wenn Jarra einer sei. Wenn Krath es schaffte, selbst zu denken, statt die Meinung seines Vaters zu wiederholen, dann bestand eindeutig Hoffnung für ihn.
    Außerdem gab es natürlich Fian, den Wichtigsten von allen. Nicht nur, dass wir einen Paaringsvertrag hatten, als mein Tagger Support hielt er zudem pausenlos die Augen nach Gefahrenquellen offen, um mich wenn nötig über seinen Rettungsleinenstrahl in Sicherheit zu ziehen. Fian hatte mich nicht nur akzeptiert, wie ich war, sondern sogar vorgeschlagen, wir könnten beide in einen Kurs der University Earth wechseln, falls unsere Kommilitonen zu sehr mit Vorurteilen belastet waren. Das wollte ich auf gar keinen Fall tun, weil es unser Studium durcheinanderbringen würde, aber es bewies, was für ein toller Kerl Fian war.
    Inzwischen war ich trocken und trat aus der Dusche. Ja, es wäre schön, wenn mich alle als

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