Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
Vom Netzwerk:
machen.»
    «Das ist gemein! Ich hab dir gesagt, dass ich Therapeuten hasse.»
    «Selbst auf die Gefahr hin, dass ich quer durch den Kuppelbau geworfen werde, kann ich es mir nicht verkneifen: Ich bin der Meinung, die jüngsten Ereignisse weisen darauf hin, dass ein bisschen Zeit mit einem Psychologen vielleicht durchaus nützlich sein könnte. Allerdings erspar ich dir rechtliche Schritte und Psychologen, wenn du dich bereit erklärst, unsere Beziehung fortzusetzen.»
    «Meinst du das ernst? Aber ich bin doch ein Affenmädchen!»
    Fian runzelte die Stirn. «Nenn dich nicht so! Du bist genauso menschlich wie ich auch. Du bist bloß … ein Erdenmädchen. Und ja, ich meine es todernst. Ich war stinksauer, dass du mich angelogen hast, Jarra. Jetzt verstehe ich, dass du mich erst an dich rangelassen hast, nachdem deine Eltern gestorben sind und du vor lauter Schock in deine Traumwelt geflüchtet bist – das macht einen großen Unterschied. Die Lügen, die du davor erzählt hast … Na ja, wegen der könnte ich durchaus wieder wütend werden, wenn ich wollte. Ich könnte dir sagen, dass du aus meinem Leben verschwinden sollst. Dann würdest du gehen und dich opfern, indem du irgendeinen anderen Kurs belegst, aber würde das einen von uns glücklich machen?»
    Er zog eine Grimasse. «Ich hab mich gefragt, wie es mir damit gehen würde. Wie würde ich mich morgen fühlen und übermorgen und in den Wochen und Monaten danach? Nachdem der Ärger und die Wut verklungen sind, werde ich immer daran denken, wie unfassbar gut wir zusammengepasst haben, und dann werde ich mir wünschen …»
    Er schüttelte den Kopf. «Jarra, ich dachte, du wärst ein unglaublich mutiges Ehrenkind aus einer Militärfamilie, das mich quer durchs Zimmer werfen und mich an phantastische Orte mitnehmen kann. Ich dachte, du teilst meine Liebe für Geschichte und magst meine dummen Witze. Ich dachte, du magst mich. Und sind jetzt, trotz der Lügen, nicht so gut wie alle dieser Dinge immer noch wahr?»
    «Ja, aber …»
    «Du bist ein Mädchen von der Erde», sagte er. «Du bist behindert, deshalb kannst du nicht einfach durch ein Portal spazieren und in einen anderen Sektor reisen. Das verändert die Situation. Es verursacht einige Probleme und löst dafür andere. Ich habe viel Zeit damit verschwendet, mir Sorgen zu machen, was passiert, wenn du beschließt, zum aktiven Militär zu gehen und dich einer Planet-First-Mission anzuschließen. Ganz schön lustig, wenn man sich’s recht überlegt.»
    «Tut mir leid, ich kann das immer noch nicht als Witz sehen. Was ist mit deiner Familie?»
    Fian zuckte mit den Schultern. «Meine Schwester existiert in ihrem eigenen geistigen Universum und konzentriert sich ausschließlich auf ihre Wellenpartikel. Ihr ist es also sicher egal. Meinen Eltern werden nicht begeistert sein, wenn sie herausfinden, dass du behindert bist, aber sie waren auch nicht begeistert, dass ich Geschichte studiere. Sie kennen mich zu gut, um zu glauben, dass sie mich abhalten könnten, wenn ich mich zu irgendetwas fest entschlossen habe. Habe ich schon erwähnt, dass ich stur bin?»
    «Ich finde, du bist nicht stur, du bist komplett durchgeknallt», erwiderte ich. «Was ist mit dem Rest der Klasse? Glaubst du wirklich, ich kann sie weiter anlügen?»
    «Nein, ich glaube nicht, dass du deine Behinderung weiter verstecken kannst. Wenn ich so darüber nachdenke, warst du gar nicht besonders gut im Lügen, Jarra. Du hast dauernd Fehler gemacht, und ich hätte die Wahrheit längst erraten, wenn sie nicht so abwegig gewesen wäre. Selbst wenn du dich nicht in deinen Lügen verstrickst, wird es vermutlich doch jemand herausfinden, weil du Pilotin bist, wie du ja selbst schon gesagt hast. Aber das macht nichts, denn ich will, dass Playdon und die anderen die Wahrheit erfahren.»
    «Was? Warum?»
    «Weil ich nicht riskieren werde, dass du dich wieder in irgendwelche Phantasien flüchtest und glaubst, du könntest einfach durch ein Off-World-Portal marschieren. Du vertraust vielleicht darauf, dass der Alarm losgeht und dich aufhält, aber ich will nicht das leiseste Risiko eingehen, dass du stirbst.»
    Ich legte die Stirn in Falten. «Das mache ich nicht mehr, Fian. Der Tod meiner Eltern hat mich getroffen wie … als ob ich von Felsen begraben werde und mein Schutzanzug einen Totalausfall hat, aber jetzt bin ich wieder okay.»
    «Es ist trotzdem am besten, wenn wir’s der Klasse erzählen.»
    «Ach wirklich? Überleg dir doch nur mal, was die

Weitere Kostenlose Bücher