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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Kisten war mit Essen und Getränken sowie den versprochenen Wasserschüsseln bestückt.
    «Achilles  1 ist mein Lieblingsteam!», seufzte Rono inbrünstig.
    Alle stimmten ihm zu.
    Nachdem wir unsere Schutzanzüge ausgezogen und uns gewaschen hatten, aßen und tranken wir, als wären wir am Verhungern. Dann streckten wir uns auf unseren Schlafsäcken aus. Da wir stundenlang in unseren Anzügen eingesperrt gewesen waren, war das himmlisch, absolut himmlisch.
    Erst nach zehn Minuten fiel mir auf, dass ich überhaupt nicht darüber nachgedacht hatte, ob es mir peinlich war, halbnackt zwischen Fremden zu sitzen. Ich war einfach zu müde. Außerdem lag Fian auf dem Schlafsack neben mir, während das Cassandra- 2 -Team sich auf die andere Seite des Quartiers zurückgezogen hatte und demonstrativ nicht in unsere Richtung schaute. Wir waren ein frischgebackenes Vertragspaar, deshalb wollten sie uns so viel Privatsphäre geben wie möglich.
    Fian rollte sich auf die Seite, um mich anzusehen. «Also», meinte er, «wir sollten uns über unsere Pläne unterhalten.»
    Ich wimmerte. «Ich bin total kaputt. Ich hab schließlich dauernd Trümmer markiert, während du bloß auf einem Schlitten sitzen musstest.»
    «Stimmt. Ich musste nur auf einem Schlitten sitzen und angespannt darauf warten, dich aus der Gefahrenzone zu reißen, immer im Bewusstsein, dass wegen des Sonnensturms erhebliche Risiken von den Sensoren womöglich nicht angezeigt werden oder dass mein Rettungsstrahl im entscheidenden Moment versagt.»
    «Elfmal. Vielen Dank», sagte ich müde.
    «Was?»
    «Du hast mich elfmal gerettet, einschließlich vor zwei größeren Erdrutschen und einem fallenden Querbalken, den ich nicht mal habe kommen sehen. Vielen Dank. Und jetzt lass mich in Ruhe jammern».
    «Ich will aber jetzt darüber reden. Ich bin gerade körperlich fitter als du, deshalb ist das meine beste Chance, dich mir gefügig zu machen.»
    Ich seufzte. Ich hatte versucht, meinen persönlichen Albtraum auszublenden und mich ganz auf meine Arbeit zu konzentrieren, aber nun zwang ich mein wirres Hirn zum Nachdenken. «Der Plan ist, dass ich abhaue.»
    «Kommt nicht in Frage. Wir haben einen Paaringsvertrag abgeschlossen. Daher sollten wir alles versuchen, damit diese Beziehung funktioniert.»
    «Du wusstest nicht, dass ich behindert bin. Ich habe dich angelogen, also bist du nicht verpflichtet, diese Verbindlichkeit anzuerkennen.»
    Es war unfassbar, aber dieser verrückte Norm grinste mich bloß an. «Nein, ich nicht, aber du schon. Ich habe dich in keinem Punkt angelogen, also hast du keine Entschuldigung, mich sitzenzulassen. Ich habe beschlossen, dich nicht aus deiner Vertragspflicht zu entlassen. Du hast dich mir für drei Monate verpflichtet, und so lange wirst du bei mir bleiben.»
    Ich setzte mich auf und starrte ihn an. «Du willst doch gar keinen Affen zur Partnerin. Das hast du selbst gesagt. Planst du etwa irgendeine Art von Rache?»
    Fian lachte. «Ich bin nicht so der Rachetyp, und was meine Bemerkungen über Affen angeht … Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich wütend war wegen all der Lügen, die du mir erzählt hast. Du hast gelogen, ich hab dich Affe genannt, und es tut uns beiden leid. Jetzt lass uns nach vorn schauen und uns überlegen, wie wir die Sache richten können.»
    «Das Einzige, was ich tun kann, ist zu verschwinden.»
    «Ich hab doch schon gesagt, dass ich dir das verbiete», erklärte Fian vergnügt. «Und das meine ich ernst. Ich habe schließlich juristische Rechte. Für mich mag es Gründe geben, unseren Vertrag zu beenden, aber für dich nicht. Ich hab dich nicht unter Vortäuschung falscher Tatsachen dazu verleitet, in den Vertrag einzuwilligen. Ich hab dich nicht sitzenlassen. Ich bin nicht gewalttätig geworden. Ich hab dir vorhin im Quartier von Cassandra  2 meine Zuneigung nicht gerade aufgezwungen. Ja, ich hab dich Affe genannt, aber nur ein einziges Mal in der Hitze des Gefechts, und du kannst nicht wirklich behaupten, dass diese Reaktion unter den gegebenen Umständen überzogen war.»
    Ich war sprachlos. «Du drohst mir mit rechtlichen Konsequenzen? Niemand unternimmt wegen eines Paaringsvertrags juristische Schritte!»
    «Na, dann wart’s mal ab», drohte Fian lachend. «Wenn du noch nicht gemerkt hast, wie stur ich bin, dann wirst du es bald herausfinden. Ich habe gewisse Rechte, und die werde ich durchsetzen. Ich kann verlangen, dass wir beide einen Beziehungskurs inklusive psychologischer Begleitung

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