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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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eingerichtet zurück. Wohnungen sind momentan nur schwer zu verkaufen, aber der Preis ist wirklich niedrig. Ich hoffe, dass Sie gerne hier wohnen.»
    Sein Bild erlosch flackernd und wurde durch das einer rothaarigen Frau ersetzt. Sie saß auf einem Stuhl, einen kleinen Jungen auf dem Schoß. «Ich bin Issette, und das hier ist Rhyss.»
    Noch eine Issette, dachte ich. Das sollte ich meiner Freundin Issette lieber nicht erzählen. Ich konnte mir ihr Geheule schon vorstellen, dass sie mit einem vierhundert Jahre alten Namen herumlief.
    Die Issette von damals schwieg einige Minuten, ehe sie weitersprach. Diesmal sprudelten die Worte förmlich aus ihr heraus: «Ich will nicht gehen, aber wir können nicht bleiben. Ein Drittel der Wohnungen hier in der Straße steht leer. Es wird jedes Jahr schlimmer, und wir müssen an unseren Sohn denken. Er ist erst fünf. Außerdem kommt in sieben Monaten das neue Baby und … Die Plünderer haben schon einige Gegenden übernommen.»
    Sie stand plötzlich auf und streckte die Hand nach der Kamera aus. Das Bild wechselte zu einem Mitschnitt irgendeines Newzies. Wir sahen Nachrichten von vor vierhundert Jahren, dann endete die Datenaufzeichnung.
    «Sie wollte nicht gehen», stellte Amalie fest. «Ihr Mann wollte, aber sie nicht.»
    «Sie sind nach Demeter gegangen», meinte Dalmora. «Da hat es ihr bestimmt gefallen. Es ist eine wunderschöne Welt.»
    «Aber sie wollte nicht gehen», wiederholte Amalie. «Die arme Frau. Sie ist gegangen, weil sie Angst hatte zu bleiben und weil sie sich Sorgen um ihre Kinder gemacht hat. Alle in Epsilon sind dorthin gekommen, weil sie neue Welten bauen wollten.»
    Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich hatte schon einige solcher Nachrichten gesehen, von Leuten, die voller Begeisterung waren, weil sie zu einer neuen Welt aufbrachen. Das hier war die erste mit einem Exo, der die Erde nicht verlassen wollte.
    «Ich werde die Artefakte und den Datenchip zur Auswertung und Aufbewahrung an die Experten schicken», erklärte Playdon. «Für heute ist der Unterricht beendet. Unser normaler Tagesablauf wird folgendermaßen aussehen: vormittags Ausgrabungsstätte, nachmittags Unterricht.»
    Er hielt kurz inne, ehe er fortfuhr: «Jarra, Fian, Dalmora, Amalie und Krath schienen mir heute sehr effektiv zusammenzuarbeiten, also stellen sie unser Team  1 dar. Während der nächsten Tage werden sie an verschiedenen Stellen graben, während der Rest von Ihnen zusieht und lernt. Danach fangen wir langsam an, unsere anderen Ausgrabungsteams zu bilden.»
    Sofort vergaß ich die Issette aus der Vergangenheit, die die Erde nicht verlassen wollte. Ich war Tagger für Team  1 ! Ich war zwar ein Affenmädchen, aber ich hatte trotzdem den ersten Platz ergattert! Während Playdon die Artefakte und Werkzeuge einsammelte und den Speisesaal verließ, beherrschte ich mich noch, doch dann sah ich mich nach den anderen um. Fian war mir am nächsten, also packte ich ihn und riss ihn in einem wilden Siegestanz mit.
    «Was ist denn los?» Fian wirkte zuerst völlig überrumpelt, dann sah er mein Lächeln und lächelte zurück.
    «Du hast doch gehört, was er gesagt hat! Wir sind Team  1 ! Juhuu!», rief ich.

[zur Inhaltsübersicht]
    8
    E s war unser dritter Ausgrabungstag im New Yorker Hauptbezirk. Am zweiten Tag hatten wir nichts gefunden, aber Team  1 arbeitete so gut zusammen, dass Playdon uns am Ende sogar lobte. Als wir nun wieder loszogen, machte sich innerhalb der Gruppe Begeisterung breit. Die Arbeit auf einer Ausgrabungsstätte glich einer Schatzsuche. Man wusste nie, ob man eine Stasisbox finden würde beziehungsweise was sich darin befand. Sogar die Betas hatten sich offenbar von der Stimmung anstecken lassen und jammerten nicht mehr wegen der Schutzanzüge herum.
    Wir hatten soeben unsere Position erreicht, und ich befand mich mit Dalmora und Playdon auf dem Sensorschlitten. Ich sammelte die Sensor-Spikes zusammen, um das Netz aufbauen zu können, als in der Ferne ein leises Grollen ertönte. Ich blickte auf, einen Sensor-Spike noch immer in der Hand, und sah, wie ein Brocken von den skeletthaften Überresten des nächstgelegenen Wolkenkratzers fiel.
    «Alle bleiben auf den Schlitten!», erklang Playdons eindringliche Stimme über den Teamkanal. «Fahrt sie zurück auf den Clearway.»
    «Wo ist das Problem?», wollte Lolia wissen.
    «Hier spricht Asgard Team  6 , Sektor  22 .» Aufgrund der veränderten Hintergrundgeräusche konnte ich erkennen, dass Playdon über

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