Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
Vom Netzwerk:
Tagger oder als Tagger Support, und Fian ist der Richtige, um …»
    Playdon beendete seinen Satz nicht, sondern tippte in seinen Lookup, woraufhin vor mir plötzlich eine Gruppe körperloser Köpfe auftauchte. Mit einem Fingerschnipsen schickte Playdon fünf davon nach links. Ich warf automatisch einen Blick auf diese Gesichter und sah, dass sie Team  1 darstellten. Fians Hologramm wirkte irgendwie besorgt, meins zog vor lauter Konzentration die Nase kraus, und in Dalmoras Haar funkelten Glitzerlichter. Ich nahm an, dass er die Holos an unserem ersten Kurstag während unserer Kennlernrunde gemacht hatte.
    «Weshalb haben Sie sich Fian als Tagger Support ausgesucht?», wollte Playdon wissen.
    Nach meinem Panikanfall kurz zuvor war ich immer noch ein bisschen durcheinander, aber ich hatte mich zumindest so weit gefangen, dass ich Fians Ähnlichkeit mit Arrack San Domex nicht erwähnte. «Er erschien mir vernünftig und intelligent, Sir.»
    «Das ist er. Irgendwelche Vorschläge fürs zweite Team?»
    Ich zeigte auf ein paar der Deltas und auf Kay aus Gamma.
    «Interessant», meinte Playdon. «Zwei von ihnen hatte ich selbst auch schon in Erwägung gezogen, aber an Kay hatte ich nicht gedacht.»
    «Sie ist still, aber sehr clever. Ich dachte, sie wäre vielleicht gut an den Sensoren», sagte ich.
    Playdon nickte. «Ich werde sie mit auf meine Liste setzen und sehen, ob Ihr Instinkt wieder richtigliegt.»
    Er ging davon und versammelte eine Gruppe aus Leuten in Schutzanzügen. Es waren insgesamt zehn, also versuchte Playdon wohl, gleich die Plätze in Team  2 und 3 zu füllen. Er redete eine ganze Weile mit ihnen, und ich war froh, dass ich eine Gelegenheit bekam, einfach nur friedlich dazusitzen und mich von meiner emotionalen Überlastung zu erholen.
    Das Team  1 verbrachte den Rest des Vormittags damit, Playdons Kandidaten für die Teams  2 und 3 einzuweisen. Meine Aufgabe war, vieren von ihnen zu zeigen, wie man Markierungspistolen und Schwebegürtel verwendete. Playdon war sich offensichtlich unsicher, welcher der vier das Zeug zum Tagger hatte, oder vielleicht sorgte er auch schon für die Teams  4 und 5 vor. Neulingen beizubringen, wie man mit einer Markierungspistole zielt und einen Marker setzt, ist ziemlich einfach – abgesehen von der ständigen Gefahr der Querschläger bei schlechtgezielten Markern –, aber ich war trotzdem erleichtert, als es Zeit war, ins Quartier zurückzukehren. Ich war morgens schon hundemüde gewesen, und nach der Panik, meine Spitzenposition verloren zu haben, und der üblichen Anstrengung, mehrere Stunden lang in einem Schutzanzug zu arbeiten, fühlte ich mich kurz vor dem Zusammenklappen.
    Ich legte mich auf dem Rückweg sogar auf den Transportschlitten, was ein bisschen half, aber offensichtlich sah ich immer noch nicht allzu erholt aus, als ich meinen Anzug ablegte, denn als ich aus der Dusche kam, wartete Dalmora bereits auf mich.
    «Jarra, bist du krank?»
    Ich wollte einfach nur allein sein, aber da ich sah, dass sie sich ernsthaft Sorgen machte, konnte ich sie wohl kaum zum Teufel schicken. «Ich bin bloß müde», antwortete ich. «Hab nicht gut geschlafen.»
    Ich bereute meine Worte, sobald ich sie ausgesprochen hatte. Ich war ja ein totales Schrumpfhirn. Ich hatte Dalmora soeben erzählt, dass ich nach Kraths Affenwitz eine schlaflose Nacht verbracht hatte. Da könnte ich ja genauso gut ein Banner aufhängen, auf dem stand, dass ich ein Affe war. Hastig fügte ich einen Vorwand hinzu.
    «Ich hab gestern Morgen ein paar Brocken abgekriegt, als diese Wand eingestürzt ist. Jetzt hab ich blaue Flecken vom Schutzanzug, und die tun ziemlich weh.»
    Dalmora runzelte die Stirn. «Dann solltest du in die Notaufnahme von Hospital Earth America gehen und das untersuchen lassen.»
    «Sind nur blaue Flecken.» Ich machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer.
    Sie folgte mir, nicht nur den Flur hinunter, sondern in mein Zimmer, wo sie stumm mit vor der Brust verschränkten Armen dastand.
    Ich seufzte. «Dalmora, es ist nur ein blauer Fleck. Schau.»
    Ich zog eine Ecke meines Skintights zur Seite, um ihr einen Teil einer schwarzblauen Prellung an meiner linken Seite zu zeigen, auf der man eindeutig das Karomuster vom heftig aktivierten Schutzanzugmaterial erkennen konnte. Es war nichts Besonderes und auch nicht extrem schmerzhaft. Ich war Taggerin, deshalb hatte ich immer mindestens eine größere Anzugprellung sowie eine Ansammlung kleinerer runder blauer Flecken, die von

Weitere Kostenlose Bücher