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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Bösen waren oder ich – und in leicht nostalgischer Stimmung, sogar bei der Erinnerung an unsere Next-Step-Leiterin.
    Ich hatte es gerade so eingestellt, dass die Holo-Köpfe durchs Zimmer schwebten, als es an der Tür klopfte.
    «Herein», rief ich.
    Als die Tür aufging, griff ich schnell nach meinem Lookup, um die Holos auszuschalten, doch dann wurde mir klar, dass das gar nicht nötig war. Wer konnte schon die Köpfe von Zivilisten und Militärs unterscheiden?
    «Playdon lässt fragen, ob wir dir vielleicht was zu essen bringen sollen.»
    Ich hatte wieder Dalmora erwartet, doch es war Fian. Sein Blick wanderte zögerlich zwischen mir und den schwebenden Holo-Köpfen hin und her.
    «Nicht nötig», antwortete ich. «Ich komme gleich in den Speisesaal und esse dort. Dalmora hat ein bisschen überreagiert. So schlimm ist die Prellung nicht. Ich habe deswegen nur nicht gut geschlafen letzte Nacht.»
    Fian legte die Stirn in Falten. «Wenn ich schneller gewesen wäre, wenn ich dich rechtzeitig vor dem Einsturz dieser Wand rausgezogen hätte …»
    Jetzt hatte ich wirklich ein schlechtes Gewissen. «Es ist nicht deine Schuld. Ich habe meine Felsen markiert und bin dann aus dem Weg gegangen, damit die Lifter sie wegschaffen konnten. Dabei bin zu nahe an eine Wand geraten, die nicht so stabil war, wie sie aussah. Das war echt ein ganz dummer Fehler. Du warst total schnell und hast verhindert, dass ich verschüttet wurde.»
    Fian wirkte nicht überzeugt, aber er nickte und ließ das Thema ruhen. Er zeigte auf die Köpfe. «Ist Issette eine von denen?»
    «Ja.» Ich zeigte auf Issette.
    «Und Keon?»
    Ich zeigte auf Keon.
    Fian schien erstaunt. «Große Ähnlichkeit sehe ich da aber nicht.»
    Ich war so ein Schrumpfhirn. Ich hatte ganz vergessen, dass ich behauptet hatte, Keon sei mein Bruder. Man musste nur einen einzigen Blick auf ihn werfen, um zu erkennen, dass wir unmöglich verwandt sein konnten. Allein die Form der Augen war …
    «Er ist adoptiert.» Somit fügte ich noch eine weitere Lüge den Hunderten hinzu, die ich bereits erzählt hatte. «Seine Eltern waren mit meinen gut befreundet, und als sie umkamen …»
    «Oh, verstehe.»
    Ich schnappte mir meinen Lookup, schaltete die Hologrammdarstellung ab und stand auf. «Dann lass uns mal essen gehen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    13
    D as Mittagessen war eine unheimlich peinliche Angelegenheit. Playdon erkundigte sich, ob die Schmerzen schon nachließen. Fian brachte mir Essen an den Tisch. Dalmora erzählte allen, was für schreckliche Prellungen ich erlitten hatte. Amalie bot an, mir irgendeinen seltsamen Kräutertrunk von ihrem Heimatplaneten Miranda zu kochen, der Müdigkeit und Kater vertreiben sollte. Selbst der fiese Krath bestand darauf, mir so viele Gläser Fizzup zu bringen, wie weder Norm noch Affe je trinken konnte.
    Ich war erleichtert, als das Mittagessen vorbei war und alle die Tische und Stühle für die Nachmittagsvorlesung beiseiteräumten – alle außer der armen, verletzten Jarra, die nur dasitzen und zuschauen durfte. Playdon blieb bei der vernünftigen Taktik, uns vormittags einige Stunden draußen arbeiten zu lassen und den Unterricht dann nachmittags abzuhalten. Jede Bewegung in einem Schutzanzug ist ermüdend und erfordert besondere Anstrengung, und nach ein paar Stunden macht man einfach mehr Fehler als üblich.
    Ich habe keine Ahnung, worüber Playdon während der ersten Stunde des Nachmittags referierte. Es hätte sich um prähistorischen Sex handeln können. Ich hatte zwar keine Schmerzen, aber ich war unendlich müde, und mir war unangenehm, dass man wegen eines simplen blauen Flecks so viel Aufhebens um mich machte. Außerdem schien ich meine Gedanken einfach nicht unter Kontrolle zu haben. Mein Hirn war völlig abgelenkt und spielte mir alle Ereignisse vor, die seit Kursbeginn passiert waren. Warum zum Chaos hatte ich mich in dieses Schlamassel gebracht, und wie würde ich wieder herauskommen? Erst als der gesamte Kurs vor Aufregung förmlich zu platzen schien, tauchte ich wieder aus meiner persönlichen kleinen Welt auf und klinkte mich in die Realität ein.
    «Das wäre der absolute Wahnsinn!», sagte Fian gerade völlig begeistert.
    «Aber total!», riefen alle.
    Was zum Chaos war hier los? Ich setzte mich auf, hörte zu und versuchte, Anhaltspunkte zu bekommen, was ich verpasst hatte.
    «Der Meinung bin ich auch», sagte Playdon. «Ich weiß, dass es in unserem Kurs eigentlich um Vorgeschichte gehen sollte, und das hier ist

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