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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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in den Speisesaal zurückkehrte. Playdon kam sogar zu mir herüber. «Alles in Ordnung, Jarra?»
    Es war meine zweite Notruf-Mail von der Planet-First-Mission gewesen. Kein Wunder, dass sich diese Zivilisten Gedanken machten und mich seit Tagen wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe behandelten. «Ja. Es wurde ein bisschen unschön auf K 19 …. also auf dem Planeten, auf dem meine Eltern stationiert sind.»
    «Ich nehme an, dass ‹unschön› im Militärjargon so viel bedeutet wie extrem gefährlich», sagte Playdon. «Wenn sie auf etwas Schlimmes stoßen, wie auf die Chimäre von Thetis, dann kann ich mir schon vorstellen …»
    «Genau. Es sah so aus, als müssten sie sich während eines Angriffs zurückziehen, und so etwas kann ziemlich übel werden, aber die Situation ist wieder unter Kontrolle. Das ist natürlich großartig, aber es bedeutet auch, dass ich sie die nächsten paar Monate nicht sehen werde.»
    Playdon nickte und zog ab, aber Fian drückte sich immer noch in meiner Nähe herum. Offensichtlich war er sich nicht sicher, ob er mit mir reden sollte oder nicht. Beim Anblick seines langen Haars, das ihm bis auf die Schultern fiel, musste ich lächeln. Es war länger als meines. Bei den Zivilisten waren lange Haare zurzeit Mode, während man beim Militär generell praktischere Frisuren bevorzugte.
    Fian hatte offenbar mein Lächeln bemerkt, denn er kam zu mir herüber. In den letzten Tagen hatte ich ihn mehrmals abblitzen lassen, doch wie es aussah, wollte er einen neuen Versuch starten. Ich fragte mich, weshalb ich ihm eigentlich die kalte Schulter gezeigt hatte. Vermutlich war ich einfach nervös gewesen, zum einen wegen der Ehrenzeremonie und zum anderen wegen möglicher Komplikationen, wenn ich mich mit einem Zivilisten einließ. Fian würde garantiert nie einer militärischen Kampfeinheit beitreten, aber vielleicht wurde ich ja selbst auch Historikerin.
    Ich musste eine Entscheidung treffen. Entweder hielt ich mir alle Männer mindestens für die nächsten vier Jahre vom Leib, oder ich war offen für Beziehungen und machte mir erst dann Gedanken darum, inwieweit sie meine Militärkarriere beeinflussten, wenn es wirklich zum Problem werden sollte. Und falls ich mich wirklich mit jemandem einlassen wollte, dann gefiel mir Fian wesentlich besser als irgendjemand sonst in der Gruppe. Er war intelligent, lustig und sah in meinen Augen Arrack San Domex ähnlich genug, dass mir allein von seinem Anblick und den blonden Haaren die Knie ein bisschen weich wurden.
    Ja, ich weiß, es ist albern, dass ein Ehrenkind des Militärs vom Star einer Vid-Serie wie
Defenders
schwärmt, aber ich schau mir nun mal gerne an, wie Außerirdische mit grünen Tentakeln einem Mann mit dem Gesicht, den Haaren und den Beinen von Arrack San Domex die Klamotten vom Leib reißen.
    Ich fällte meine Entscheidung. Damit war es an der Zeit, in Aktion zu treten. Wenn ein Angehöriger des Militärs sein Ziel ins Auge gefasst hat, dann muss er auch zuschlagen. Es hatte keinen Sinn, das Ganze zu verzögern, wenn es bedeuten konnte, dass Fian davonspazierte und seine Aufmerksamkeit einem der anderen Mädchen zuwandte. Ich war Taggerin, und ich würde meinen Marker auf Fian setzen.
    Einen unartigen Moment lang malte ich mir aus, welchen Teil von Fian ich wohl markieren würde, und grinste dabei breit. Fian wirkte ein wenig verwirrt, aber er grinste hoffnungsvoll zurück.
    «Ich war in letzter Zeit einfach furchtbar gestresst wegen der Ehrenzeremonie und weil es auf dem Planeten, wo meine Eltern stationiert sind, gefährlich wurde, aber jetzt ist alles in Ordnung», erklärte ich. «Jetzt kann ich mich endlich entspannen. Vielleicht könnten wir uns ja zusammen diese Geschichtsvids anschauen, die du erwähnt hast.»
    Fian nickte eifrig. «Ich könnte uns auch noch eine neue Flasche Wein besorgen, allerdings ist die einzige Weinhandlung, die ich kenne, daheim auf Herkules.»
    Ich lachte. Diese Zivilisten waren ja so hilflos. Da meine Eltern die meiste Zeit irgendwo im Einsatz waren, hatte ich früh gelernt, alleine klarzukommen. «Der Deltasektor ist ein bisschen weit weg, um nur wegen einer Flasche Wein dorthin zu reisen. Lass uns was Näheres suchen.»
    Ich zog meinen Lookup heraus und sah rasch nach. «Die nächste Siedlung ist ein Ort namens … Woodstock. Dort gibt es Läden für Kleider, Möbel, Lebensmittel und Getränke! Gehen wir!»
    Ich sah mich um. Playdon war von Dalmora zu irgendeinem Thema ausgequetscht worden, aber inzwischen

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