Echo: Roman (German Edition)
unberechenbar ist. Sie könnte auf die Idee kommen, dass es für sie selbst sicherer wäre, einfach alle hier zu eliminieren. Ich weiß nicht, ob es so kommen wird. Ich glaube es nicht. Aber im Interesse der Sicherheit ...«
»Genau. Wir evakuieren und sehen dann von ferne zu, wie Sie umgebracht werden. Ist das Ihr Plan?«
»Nein. Wir haben auch unsere Mittel.«
» Welche Mittel?«
»Meinen Sie, Sie könnten uns ein Gewehr leihen?«
»Ich meine, wir können mehr tun als das. Hören Sie, Alex, wir werden uns von dieser Wahnsinnigen nicht aus unseren Häusern vertreiben lassen. Es würde uns nicht helfen, würden wir das Gebiet räumen. Wenn diese Frau unsere Zuflucht hier zerstört, sind wir auf lange Sicht gesehen auch tot. Konzentrieren wir uns darauf, eine Möglichkeit zu finden, um diese Mörderin zu überwältigen!«
»Einverstanden.«
»Gut. Endlich sind wir einer Meinung! Können Sie vielleicht abschätzen, was diese Frau aller Wahrscheinlichkeit nach tun wird, wenn sie hier ist?«
Alex erklärte: Sie würde damit rechnen, dass wir Scharfschützen in den Wäldern postiert hätten. »Also wird sie Chase und mich über den Fluss lotsen.«
»Und was dann?«
»Sie wird uns auffordern, ihr unsere Links zu zeigen. Sie sind wichtig für sie. Sie wird sie uns abnehmen, und dann, nehme ich an, wird sie uns töten.«
»Also müssen wir ein paar Schützen über den Fluss bringen.«
»Ein wenig flussabwärts. Jenseits der Biegung. Ich gehe davon aus, dass sie versuchen wird, sich weitgehend von Ihrer Gemeinde fernzuhalten.«
»Das ist ein breiter Fluss«, gab Turam zu bedenken.
»Jenseits der Biegung wäre es sicherer.«
»Gut«, entschied Viscenda. »Turam, kümmern Sie sich darum! Inzwischen habe ich etwas zu erledigen. Wir treffen uns hier in fünfzehn Minuten wieder.«
Viscenda kehrte mit einer hübschen jungen Frau zurück. Sie hatte schwarzes Haar und dunkle Augen, und sie sah ein wenig nervös aus. »Rikki«, sagte die Vorsteherin, »Sie kennen Chase und Alex.« Sie nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz. »Rikki Brant hilft uns bei der Essenszubereitung.« Ihre methodische, ruhige Art erweckte den Anschein, als würde sie lediglich ein paar Reparaturarbeiten am Dach vorbereiten.
Ich nehme an, ich habe Rikki angegafft, während ich mich fragte, was sie hier zu suchen hätte. Rikki reagierte mit einem Lächeln.
»Da ist noch etwas, Alex«, fuhr Viscenda fort. »Wir – unsere Gemeinde – gehen ein Risiko ein, ganz gleich, wie wir mit dieser Sache umgehen. Salyeva weiß, wie Sie aussehen?«
»Ja.«
»Das gilt für beide?«
»Richtig.«
»Wir können die Realität nicht ignorieren. Sie wissen bereits, dass unsere Existenz hier am seidenen Faden hängt. Ihr Auftauchen in der letzten Woche, Sie beide, Sie waren ein Gottesgeschenk. Sie sind die Hoffnung für unsere Zukunft. Ob wir überleben, ob unsere Kinder überleben, hängt davon ab, ob wir fähig sind, Sie zu schützen. Ohne Sie ...« Sie breitete die Hände aus. »Nun, Sie begreifen sicher, warum wir das Risiko, Sie zu verlieren, nicht eingehen können. Jeden von Ihnen und umso mehr Sie beide .« Sie lächelte unbehaglich. »Wir würden das nicht überleben. Denn wer würde uns dann die Hilfe zukommen lassen, die Sie uns zugesagt haben? Ihr Rettungsschiff würde herkommen, man würde sie suchen, aber nicht finden, und das Schiff würde wieder nach Hause zurückkehren. Haben Sie Ihre Leute über unsere Anwesenheit informiert?«
»Freunde von uns wissen Bescheid.«
»Wissen es auch die Leute, die das Sagen haben?«
»Die wissen es nicht.«
»Wissen Ihre Freunde, wo wir sind?«
»Nein.«
»Also gut. Ich gehe davon aus, dass Sie keine Möglichkeit mehr haben, mit Ihren Behörden Kontakt aufzunehmen oder mit jemandem außer dieser Salyeva.«
»Das ist richtig.«
»Das bedeutet, wir müssen dafür sorgen, dass zumindest einer von Ihnen überlebt. Falls es schlecht läuft.« Aus irgendeinem Grund sahen wir alle Rikki an.
»Wie wollen Sie das anstellen?«, fragte Alex.
»Indem ich Sie aus der Gefahrenzone heraushalte. Niemand wird Rikki mit Ihnen verwechseln, Chase, jedenfalls nicht aus der Nähe. Aber aus der Entfernung, noch dazu in einer Stresssituation, dürften wir damit durchkommen. Alex, wenn Sie heute Nachmittag rausgehen, wird Chase hier bei uns bleiben. Rikki hat sich freiwillig bereit erklärt, Sie zu begleiten.«
Ich sprang auf. »Jetzt mal langsam ...«
»Sie haben in diesem Punkt nichts zu sagen, Chase. Bitte setzen Sie
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