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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Schnur ragte daraus hervor.
    »Äh«, wiederholte er. »Ich glaube, da drüben…«
    »Hast du Probleme?« fragte Zwei Feuerkraut voller Schadenfreude.
    Rincewind straffte die Schultern.
    »–«, sagte er.
    Ein sonderbares Geräusch erklang – es hörte sich an wie ein weicher Pfannkuchen, der auf einen Teller fiel. Gleichzeitig wurde vor Rincewinds Augen alles weiß.
    Das Weiß verwandelte sich in ein von schwarzen Streifen durchzogenes Rot. Das Geräusch streckte seine Hände aus und schmetterte sie gegen Rincewinds Ohren.
    Ein sichelförmiges, glühendes Teil schnitt die Spitze vom Hut des Zauberers, traf einen Sekundenbruchteil später das nächste Haus und setzte es in Brand.
    Es roch nach angesengten Augenbrauen.
    Als alle Trümmerstücke zu Boden gefallen waren, sah Rincewind ein ziemlich großes Loch in der Mauer. Die Ziegelsteine an dessen Rand – jetzt eine rotglühende Keramikmasse – kühlten langsam ab und flüsterten Glinka-glinka.
    Rincewind starrte auf seine rußgeschwärzten Hände.
    »Donnerwetter«, sagte er.
    Und dann fügte er hinzu: »Na schön !«
    Er drehte den Kopf, um ein zufriedenes »Na, wie hat euch das gefallen?« an den Rest der Welt zu richten. Doch er blieb stumm, als er sah, daß alle auf dem Boden lagen.
    Eine Ente beobachtete ihn argwöhnisch aus ihrem Käfig. Die Gitterstäbe boten ihr teilweise Schutz, weshalb ihr Äußeres abwechselnd gefiedert und knusprig war.
    Rincewind hatte sich immer gewünscht, zu derartiger Magie fähig zu sein. Es war ihm nie schwergefallen, sich alles genau auszumalen. Doch die Kluft zwischen Vorstellung und Realität blieb unüberbrückbar. Bis jetzt…
    Einige Soldaten erschienen in dem Loch. Einer von ihnen – der besonders grimmig wirkende Helm verriet, daß es sich um einen Offizier handelte – betrachtete erst die demolierte Mauer und starrte dann Rincewind an.
    »Bist du dafür verantwortlich?« fragte er.
    »Kommt nicht näher!« rief Rincewind und genoß das Gefühl der Macht. »Ich bin der Große Zauberer, jawohl! Siehst du diesen Finger? Zwing mich nicht, ihn zu gebrauchen!«
    Der Offizier nickte zwei Wächtern zu.
    »Schnappt ihn euch.«
    Rincewind wich einen Schritt zurück.
    »Ich warne euch! Wer mich anrührt, muß damit rechnen, für den Rest seines Lebens Fliegen zu fressen und umherzuhüpfen!«
    Die Wächter näherten sich mit der Entschlossenheit von Männern, die das Unwägbare der Magie der Gewißheit von schrecklicher Strafe für Befehlsverweigerung gegenüberstellten.
    »Zurück mit euch! Der Finger könnte jeden Augenblick losgehen! Na schön, ihr wollt es nicht anders…«
    Rincewind winkte mit der Hand. Er schnippte einige Male mit den Fingern.
    »Äh…«
    Die Wächter stellten erleichtert fest, daß sie noch immer die gleiche Gestalt besaßen wie vorher. Jeder von ihnen griff nach einem Arm des Zauberers.
    »Möglicherweise dauert es diesmal etwas länger, bis sich die Wirkung entfaltet«, hoffte Rincewind, als die Soldaten fester zugriffen.
    »Möchtet ihr vielleicht einen berühmten Ausspruch hören?« fragte er. Die Wächter hoben ihn hoch, wodurch seine Füße den Bodenkontakt verloren. »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    Rincewind lief in leerer Luft, als er zum Offizier getragen wurde.
    »Auf die Knie, Rebell!« fauchte der Mann mit dem schrecklichen Helm.
    »Das würde ich ja gern, aber…«
    »Ich habe gesehen, was ihr mit Vier Weiße Füchse angestellt habt!«
    »Wie bitte? Wen meinst du?«
    »Bringt… ihn… zum… Kaiser.«
    Als man ihn fortbrachte, sah Rincewind aus den Augenwinkeln, wie die Soldaten mit gezückten Schwertern gegen die Rote Armee vorrückten…
     
    Eine Metallplatte erzitterte kurz und fiel dann zu Boden.
    »Paß auf!«
    »Ich bin nicht daran gewöhnt, aufzupassen! Als ich mit dem Fürchterlichen Ferdinand ritt…«
    »Hör endlich auf, immer wieder vom Fürchterlichen Ferdinand zu erzählen!«
    »Dir auch ein Dung, verflixt und zum Kuckuck!«
    »Wasisn?«
    »Ist da jemand?«
    Cohen schob den Kopf durch die Einstiegsöffnung. Er sah einen dunklen, feuchten Raum mit vielen Rohren und Rinnen. Wasser floß in alle Richtungen und speiste Springbrunnen und Zisternen.
    »Nein«, stellte er enttäuscht fest.
    »Na schön. Alle nach oben.«
    Dumpfe Flüche erklangen, untermalt von metallenem Kratzen, als sie den Rollstuhl des Irren Polterers in den Keller bugsierten.
    Herr Zervelatwurst riß ein Streichholz an, als die Horde ausschwärmte und ihre neue Umgebung erforschte.
    »Herzlichen

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