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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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beiseite und nickte einem Wächter
    zu.
    »Und nun… gehen wir zum kaiserlichen Platz.«

    »Möchtest du Gouverneur von Bhangbhangduc und der anderen Inseln
    in der Nähe werden?« fragte Cohen, als sich die Horde über eine Karte
    des Reiches beugte. »Gefällt’s dir am Meer, Polterer?«
    »Wasisn?«
    Die Tür des Thronsaals flog auf. Zweiblum eilte herein, gefolgt von
    Eins Großer Fluß.
    »Lord Hong hat sich Rincewind geschnappt! Er wird ihn umbringen!«
    Cohen sah zu den Neuankömmlingen.
    »Er kann sich doch freizaubern, oder?«
    »Nein! Er hat die Rote Armee verloren! Lord Hong tötet ihn, wenn du nichts unternimmst!«
    »Nun, du weißt ja, wie das mit Zauberern ist«, brummte Kriecher. »Es
    gibt zu viele von ihnen…«
    »Nein.« Cohen griff nach seinem Schwert und seufzte.
    »Kommt«, sagte er.
    »Aber…«
    »Kommt, habe ich gesagt. Wir sind nicht wie Hong. Rincewind ist ein Schleicher, aber er ist unser Schleicher. Kommt ihr jetzt?«

    Lord Hong und seine Soldaten hatten fast die breite Treppe vor dem
    Palast erreicht, als die Horde erschien. Dutzende von Wächtern versuch-
    ten, die Menge zurückzuhalten.
    Lord Hong preßte Rincewind ein Messer an die Kehle.
    »Ah, Kaiser«, sagte er auf Ankh-Morporkianisch. »So sieht man sich
    wieder. Schach, glaube ich.«
    »Was bedeutet das?« flüsterte Cohen.
    »Er ist sicher, daß er dich in die Enge getrieben hat«, erklärte Herr
    Zervelatwurst.
    »Woher will er wissen, daß ich den Zauberer nicht einfach sterben las-
    se?«
    »Psychologie des Individuums, fürchte ich.«
    »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!« rief Cohen. »Wenn du ihn
    umbringst, bist du wenige Sekunden später ebenfal s tot. Dafür sorge ich
    persönlich!«
    »Da irrst du dich«, erwiderte Lord Hong. »Wenn dein… Großer Zau-
    berer stirbt, wenn die Leute sehen, daß ihn keine Magie am Leben er-
    hält… Wie lange kannst du dann Kaiser bleiben? Du hast nur mit raffi-
    nierten Tricks gewonnen!«
    »Wie lauten deine Bedingungen?« fragte Herr Zervelatwurst.
    »Es gibt keine. Ihr habt nichts, was ich mir nicht einfach nehmen
    könnte.« Lord Hong nahm einem Soldaten Rincewinds Hut ab und
    rammte ihn auf den Kopf des Gefangenen.
    »Das gehört dir«, zischte er. »›Zaubberer‹! Du kannst das Wort nicht
    mal richtig schreiben! Nun, Zaubberer… hast du noch etwas zu sagen?«
    »O nein.«
    Lord Hong lächelte. »Das ist schon besser«, kommentierte er.
    »O neeeiiin!«
    »Ausgezeichnet!«
    »Aargh!«
    Lord Hong blinzelte. Für einen Sekundenbruchteil schien sich die Ge-
    stalt vor ihm auf die doppelte Länge zu dehnen, anschließend klatschten
    ihr die Füße ans Kinn.
    Dann verschwand Rincewind mit einem dumpfen Donnern.
    Es war still auf dem Platz, abgesehen von dem Geräusch, das mehrere
    tausend verblüffte Menschen verursachen.
    Lord Hongs Hand tastete unsicher durch die Luft.
    »Lord Hong?«
    Er drehte sich um. Ein kleiner Mann stand hinter ihm, in einen Kokon
    aus Schmutz und Schlamm gehüllt. Er trug eine Brille, in der ein Glas
    gesprungen war.
    »Entschuldige bitte, Lord Hong«, sagte die Erscheinung. »Erinnerst du
    dich an Bes Pelargic? Vor sechs Jahren? Ich glaube, zu der Zeit hast du
    dich mit Lord Tang gestritten. Es gab eine Auseinandersetzung. Einige
    Straßen wurden zerstört. Nichts Wichtiges.«
    Lord Hong blinzelte erneut.
    »Wie kannst du es wagen, mich anzusprechen!« brachte er hervor.
    »Es spielt eigentlich keine Rol e«, sagte Zweiblum. »Ich hätte es vorge-
    zogen, daß du dich erinnerst. Ich bin damals sehr… wütend gewesen.
    Äh… und jetzt möchte ich gegen dich kämpfen.«
    »Du möchtest gegen mich kämpfen? Weißt du eigentlich, mit wem du redest? Hast du eine Ahnung?«
    »Äh… ja, ich glaube schon«, erwiderte Zweiblum.
    Lord Hong richtete seine vol e Aufmerksamkeit auf den kleinen Mann.
    Bisher war der Tag nicht besonders angenehm gewesen; er brauchte ein
    Ventil für seinen Zorn.
    »Du dummer kleiner Mann! Du hast nicht einmal ein Schwert!«
    »He, Vierauge!«
    Beide drehten sich um. Cohen warf sein Schwert herüber. Zweiblum
    fing es auf und taumelte unter dem Gewicht.
    »Was veranlaßt dich dazu?« fragte Herr Zervelatwurst.
    »Ich hab nichts dagegen, wenn er zu einem Helden werden möchte«,
    antwortete Cohen.
    »Lord Hong wird ihn mit dem ersten Hieb töten!«
    »Möglich. Es läßt sich nicht ausschließen. Vielleicht auch erst mit dem
    zweiten. Wie dem auch sei: Es hängt nicht von mir ab.«
    »Vater!«
    Lotosblüte griff nach Zweiblums

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