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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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auch sei, Flo hatte gelogen. Ich hatte ihre Lustschreie gehört, wenn Richard zu Besuch gewesen war, während ich mir im Wohnzimmer zum x-ten Mal meine Lieblingsfolgen von Sex and the City reingezogen hatte,
und das, obwohl ich die Lautstärke bis zum Anschlag aufgedreht hatte. Und eines kann ich euch versichern: Flo würde niemals einen Orgasmus vortäuschen. Für niemanden.
    Ich beschloss, das Thema nicht weiter zu vertiefen. Jeder muss sich gelegentlich ein bisschen abreagieren. Im Augenblick waren wir beide praktisch Singles, und wir leben ewig. In unserer Situation ist Selbstverleugnung nicht gerade förderlich.
    Die Morgendämmerung stand unmittelbar bevor, und das machte sich bemerkbar. Die kommenden zwölf Stunden war Totenstarre angesagt, und das meine ich nicht bloß im übertragenen Sinn. Ich schlüpfte in ein bequemes Nachthemd und war froh, in meiner sicheren Wohnung zu sein und keine ominösen Stimmen mehr zu hören. Ich ließ Valdez in mein Zimmer, und er hopste auf mein Queen-Size-Bett. Ich habt doch nicht etwa gedacht, ich würde in einem Sarg schlafen, oder? Das wäre ja total abgedroschen.

ZWEI

    Flap, flap, flap, flap. »Bitte bewahren Sie Ruhe. Das Feuer ist gelöscht. Unsere Männer sind auf dem Weg nach oben und sorgen dafür, dass der Rauch abzieht.«
    Ich war nass, und mir war kalt. Ich lag auf nacktem Beton, mein Babydoll klebte an meinen Hüften, und Valdez bellte mir ins Ohr.
    »Feuer?« Ich holte tief Luft. Rauch. Oh, Shit.
    »Ja, Feuer. Ich hab euch aufs Dach gebracht.« Valdez stupste mich mit seiner feuchten Nase an. »Aber es ist alles in Ordnung , oder, Blondie?«
    »Feuer!« Ich schluckte und setzte mich auf. Über uns kreiste ein Hubschrauber mit dem Logo eines lokalen Fernsehsenders. Na, toll. Meine drallen Oberschenkel würden in den Abendnachrichten zu sehen sein.
    »Du hast mich hierhergebracht? Flo! Diana!« Ich sprang auf und sah mich gehetzt um. Ich mag wie eine Tote schlafen, aber sobald die Sonne untergeht, arbeitet mein Körper wieder auf Hochtouren. Die anderen Vampire, die im Haus wohnen − Flo, Diana und der Mieter aus dem zweiten Stock −, lagen neben mir auf dem Dach. Alle waren durchnässt und gerade dabei, aufzuwachen. Die Sonne musste eben erst untergegangen sein.
    »Ganz recht. Ich schätze, das war ein Abschiedsgeschenk
unseres alten Freundes Brent Westwood«, knurrte Valdez und schmiegte sich an mein Bein. »Jemand hatte tatsächlich den Nerv, am helllichten Tag eine Brandbombe in deinen Laden zu werfen, und von dort hat sich das Feuer ausgebreitet. Zum Glück ist heute Montag, Ruhetag, aber das Mugs & Muffins hatte vermutlich offen. Ich frage mich...«
    »Bitte red nicht weiter, Valdez! Ich... Mein Gott!« Meine Beine versagten mir den Dienst, und ich plumpste auf den Betonboden. Für gewöhnlich fürchten Vampire höchstens spitze Holzgegenstände, sei es nun ein Bratenspieß oder ein Essstäbchen. Aber ein richtiges Feuer... wenn wir erst mal ordentlich angekokelt sind, kann selbst der längste heilende Vampirschlaf nichts mehr ausrichten. Ich kraulte meinem Hund die Ohren. Er hatte mir das Leben gerettet.
    »Wie kommst du darauf, dass Westwood dahintersteckt?« Seit meinem Umzug nach Austin vor einigen Monaten hatten wir uns einen erbitterten Kampf mit einem Großwildjäger geliefert, der Vampire offenbar zu den attraktivsten Beutetieren auserkoren hatte. Allerdings hofften wir, dass er sich in Zukunft anderweitig spezialisieren würde, nachdem es kürzlich einen regelrechten Showdown gegeben hatte. Deshalb hatte Valdez von einem Abschiedsgeschenk gesprochen.
    »Wer sollte es sonst gewesen sein? Die anderen Sterblichen lieben deinen Laden. Nur ein Aas wie Westwood...«
    Flap, flap, flap, flap. »Die Sanitäter sind unterwegs. Bitte winken Sie, wenn es Ihnen gutgeht.«
    »Pfff. Damit meint er wohl: ›Bitte lächeln Sie freundlich in unsere Kamera ‹«, brummte ich und schnappte mir mein völlig durchnässtes Bettlaken.
    »Wie geht es den anderen?« Ich drapierte mir das Laken über den Kopf, dann erhob ich mich mühsam und schwankte zu Flo. Valdez folgte mir auf dem Fuß. Meine Mitbewohnerin
hatte wie üblich nackt geschlafen. Valdez hatte sie zwar zugedeckt, aber die gnadenlosen Rotorblätter des Hubschraubers ließen alles auf dem Dach flattern.Als sich Flo nun aufrichtete, präsentierte sie den Kameraleuten ihren Busen quasi auf dem silbernen Tablett.
    »Wir werden gefilmt, Flo. Du solltest dich bedecken und dein Leintuch festhalten.«
    »Was ist

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