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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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da drin verschmoren lassen.«
    Verschmoren. Ich hatte einen Kloß im Hals, der mindestens so groß war wie Valdez’ Futterschüssel.

    »Nicht zu fassen; dabei kennen wir uns kaum.« Valdez hatte im Dozenten soeben einen neuen Fan gefunden.
    »Ich habe alle Vampire aus dem Gebäude herausgeholt«, erklärte mein Hund voller Stolz, und dazu hatte er auch jedes Recht. »Ich bin eben sehr pflichtbewusst. Man möchte meinen, es wäre zumindest einer von den Gestaltwandlern zu Hause gewesen. Fehlanzeige. Da musste ich doch handeln.«
    Gestaltwandler, also Werwölfe und dergleichen, wohnen auch bei uns im Haus. Meine Nachbarin von gegenüber ist eine Werkatze und außerdem meine Angestellte. Ich holte zitternd Luft. Mir war übel, und diesmal lag es nicht daran, dass ich mich mit Knabberzeug vollgestopft hatte oder von jemandem manipuliert worden war. Wenn Valdez nicht gewesen wäre...
    Die Tür zum Treppenhaus flog auf, und drei Feuerwehrmänner in voller Montur stürmten auf das Flachdach. Der Erste nahm seinen Helm ab und fuhr sich mit den Fingern durch das kurzgeschorene braune Haar.
    »Geht es Ihnen gut? Ist jemand verletzt?«
    Wir blieben,wo wir waren, ein zusammengedrängtes Grüppchen mit angemessen schockierten, verwirrten Mienen.
    »Das Feuer hat sich doch nicht bis zu den Wohnungen ausgebreitet, oder?« Wenn ich mein gesamtes Hab und Gut verloren hatte... Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ich ganz von vorn anfangen musste, aber es ist immer schwer, fürchterlich schwer.
    »Nein, Ma’am. Das verdanken Sie nur dem Feuermelder und der Sprinkleranlage.« Er klang wie ein waschechter Texaner. »Wir waren so rasch zur Stelle, dass wir den Brand gelöscht hatten, ehe er auf die oberen Etagen übergreifen konnte.«
    Flo packte den Feuerwehrmann am Arm. »Sprinkleranlage? Das betrifft doch hoffentlich nicht auch die Wohnungen,
oder? Ich besitze eine äußerst wertvolle Sammlung, die ruiniert wäre, wenn sie nass wird.«
    Damit meinte sie zweifellos ihre Schätze von Ferragamo, Prada, Blahnik & Co. Der Feuerwehrmann sah zu ihr hinunter, sichtlich angetan von der Tatsache, dass ihr Laken immer tiefer rutschte, und tätschelte ihr beschwichtigend die Hand.
    »Keine Sorge, in den Wohnungen gibt es gar keine Sprinkleranlagen. Das Feuer ist gelöscht, der Rauch ist beinahe vollständig abgezogen. Benötigt jemand medizinische Versorgung?«
    Als Diana hustete, griff er sogleich zu seinem Walkie-Talkie.
    »Nein, alles okay, wirklich. Mir ist bloß etwas kühl... die Nachtluft, und die nassen Klamotten...« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Können wir wieder reingehen? Ich friere.«
    Dabei hatten wir noch Glück gehabt. Zugegeben, es war Mitte November und verhältnismäßig kühl − für Austin jedenfalls −, aber noch immer weit entfernt von Temperaturen um den Gefrierpunkt.Außerdem sind Vampire nicht so hitze-und kälteempfindlich wie Sterbliche. Sicherheitshalber tat ich, als würde ich frösteln.
    »Ja, lassen Sie uns ins Haus gehen, falls das schon möglich ist.«
    »Einen Moment noch.« Der Feuerwehrmann bellte etwas in sein Funkgerät. »Ich brauche erst das endgültige Okay von meinen Kollegen.«
    Ein zweiter Feuerwehrmann erschien in der Tür. Er hielt einen Stapel Decken unter dem Arm, die wir dankbar entgegennahmen.
    Flap, flap, flap, flap.
    Die Leute vom Lokalfernsehen filmten fleißig weiter. Flo nützte diese Chance, um dem attraktiven ersten Feuerwehrmann einen dicken feuchten Kuss auf den Mund zu drücken,
als er verkündete, wir dürften wieder in unsere Wohnungen. Dann eilten wir ins Treppenhaus und aus dem Blickfeld der Kameras.
    »Sagen Sie, wodurch wurde das Feuer denn ausgelöst?«, fragte ich mit einem Seitenblick auf Valdez.
    »Brandstiftung.« Der Feuerwehrmann blieb mit finsterer Miene am Treppenabsatz stehen. »Jemand hat eine Brandbombe in den Laden im Erdgeschoss geworfen«, berichtete er, ohne die Augen von Flo abzuwenden, die gerade ihr Laken neu wickelte und dabei der gesamten Crew einen Blick auf ihre beiden Mädels gewährte. Unabsichtlich, nehme ich mal an. Sie konnte es kaum erwarten, ihre Schuhsammlung zu inspizieren.
    Aus dem Funkgerät von Feuerwehrmann Nummer eins drang ein Krächzen.
    »Wie sind Sie eigentlich aufs Dach gekommen? Hat der Alarm Sie aus dem Schlaf gerissen?«
    »Ja, ganz recht. War ja nicht zu überhören.« Der Universitätsdozent tätschelte Valdez den Kopf. »Und dieser Bursche hier hat gebellt wie verrückt, damit wir auch ganz sicher kapieren, dass die

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