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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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was ist denn? Bitte, ich mache mir solche Sorgen. Sagst du mir, was du hast?«
    Remy verfiel in ein tiefes Schweigen und schüttelte, unfähig zu sprechen, nur den Kopf.

    Da es aussichtslos schien, eine verständliche Antwort zu bekommen, führte Connie ihre Tochter schnell durch das riesige honigfarbene Haus, das seit fünfzehn Jahren ein Fünf-Sterne-Hotel war, in die große Zimmerflucht im Ostflügel der zweiten Etage, die in all den Jahren als das Zuhause der Familie gedient hatte, und weiter in Remys Zimmer. Dort setzte Connie sie auf das Doppelbett mit der mit lilafarbener Seidenbettwäsche bezogenen Daunendecke, kniete sich vor sie hin und nahm ihre beiden Hände, die kalt wie Eis waren.
    »Remy, du musst mit mir sprechen. Bitte. So habe ich dich noch nie gesehen. Was ist passiert?«
    Immer noch außerstande, ein Wort herauszubringen, war das Einzige, wozu Remy fähig war, den Kopf zu schütteln und zu versuchen, die Schluchzer hinunterzuschlucken, die sich ihres ganzen Körpers bemächtigt zu haben schienen. Also schloss Connie Daniels ihre Tochter erneut in die Arme und atmete langsam und gequält aus. Trotz Remys fortdauernden Schweigens hatte sie bereits eine Ahnung, was geschehen sein musste, wenn ihre Tochter in einem solchen Zustand zu nächtlicher Stunde aus Manchester hergekommen war. Eigentlich konnte nur eins dahinterstecken … oder?
     
    James Daniels, der jetzt mit einem ganz winzigen und ganz und gar verbotenen Gläschen Whiskey draußen unter einer Eiche stand und die Nachtluft einsog, um gegen die Müdigkeit anzukämpfen, wartete, bis er das Licht im Schlafzimmer seiner Tochter ausgehen und das in seinem eigenen angehen sah, und machte sich dann auf den Weg zu der großen holzvertäfelten Schlafsuite, die er mit seiner Frau teilte.
    Als er oben ankam, saß Connie bereits in ihrem Nachthemd vor der Frisierkommode, bürstete ihr honigfarbenes Haar und trug ihre diversen Cremes auf. Es war ein Abendritual, bei dem er ihr gern zusah, ein Moment, in dem er den Anblick seiner
starken schönen Frau genoss, die während der vergangenen vierzig Jahre sein Lebenssinn und seine Rettung gewesen war.
    Er setzte sich auf das Bett und wandte sich an ihr Spiegelbild.
    »Was ist los, Schatz? Was ist passiert?«
    Connie sah in den Spiegel der Frisierkommode und erwiderte den Blick ihres Mannes, verrieb die letzten Reste der teuren Creme auf ihrem Gesicht, zog ihren durchsichtigen Morgenrock wieder über die Schultern und gesellte sich zu ihrem Mann auf die Bettkante.
    »Du wirst es nicht für möglich halten, James, aber …«
     
    Am nächsten Morgen wachte er früh auf. James war schon immer ein Frühaufsteher gewesen - eine Gewohnheit, die sich im Laufe jahrelanger harter Arbeit herausgebildet hatte und die er sich auch jetzt, obwohl er sich halbwegs in den Ruhestand verabschiedet hatte, nicht abgewöhnen konnte.
    Aber er wollte es auch gar nicht.
    Er mochte den frühen Morgen, wenn die Sonne langsam aufstieg und die Vögel tirilierten. Tatsächlich hatte er nach jenen seltenen Gelegenheiten, bei denen er es schaffte, das Morgenkonzert der Singvögel zu verschlafen, im Grunde sogar das Gefühl, den Höhepunkt des Tages verpasst zu haben.
    Heute wanderten seine Gedanken sofort zu seiner Tochter.
    Arme, arme Remy.
    Sie und Simon schienen so perfekt zueinander zu passen. Genau genommen hatte er, obwohl sie nie ein konkretes Datum festgelegt hatten, ehrlich damit gerechnet, in nicht allzu ferner Zukunft die Mottenkugeln aus seinem Cutaway zu holen.
    Wie falsch er doch gelegen hatte!
    Er hätte nie gedacht, dass Simon … ja, dass er …
    Unfähig, das Wort auch nur in seinem Kopf auszusprechen,
da es seiner Tochter solchen Schmerz zugefügt hatte, schüttelte er den Kopf, wie um seine Gedanken zu vertreiben, stand leise auf, um seine noch schlafende Frau nicht zu wecken, und ging ins Bad, um zu duschen und sich anzuziehen.
     
    Zwei Türen den Flur hinunter war Remy ebenfalls hellwach, doch anders als ihr Vater hatte sie den Großteil der Nacht in diesem Zustand ausgeharrt.
    Ihre Eltern hatten das Hotel gekauft, als sie vierzehn gewesen war.
    Remys Zimmer war noch genauso, wie sie es drei Jahre zuvor verlassen hatte, als sie endgültig ausgezogen war, um mit Simon zusammenzuleben.
    Sie hatten sich während ihres Wirtschaftsstudiums an der Universität kennengelernt. Simon hatte die gleichen Lehrveranstaltungen besucht wie sie, und sie hatten sich gleich am ersten Tag gut verstanden. Nachdem sie im ersten Jahr

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