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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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1
     
    Als Jeff Mallory an jenem Morgen aufwachte, war sein erster Gedanke der, er sei wieder mit einem Einschuß in der Schulter und einem größeren Loch zwischen den Rippen, dem Ausschuß, im Lazarett südlich von Inchon. Und Onkel Al war auch dagewesen und hatte ihn aufgefordert, zum Alten Haus mitzukommen. Selbstverständlich wäre er sehr gerne gegangen, obwohl die Wunde frisch genäht und verbunden war und er noch lange nicht aufstehen durfte.
    Mallory bewegte vorsichtig die Schultern und fühlte einen kleinen Schmerz wie von überanstrengten Muskeln. Vielleicht hatte er sich im Schlaf ungeschickt bewegt und den sich daraus ergebenden Schmerz in einen Traum umgesetzt, der ihm den Luxus einiger weiterer Minuten köstlicher Selbstvergessenheit gewährte. Der Traummechanismus ist eine seltsame Sache: Eine Hälfte des Gehirns scheint die andere Hälfte auszuschalten.
    Und dann war da noch der sehnliche Wunsch, das Alte Haus möge noch da sein, eine Erinnerung an einen lange, unendlich lange zurückliegenden Ausflug …
    Er verließ das Bett, streckte sich und bemerkte dabei da und dort weitere schmerzende Stellen. Man wird allmählich alt, überlegte er.
    Durch den dünnen Fenstervorhang sah er, daß der Nebel wie ein Schleier über dem Rasen hing. Die Pappeln von der anderen Gartenseite schauten wie Geistergestalten aus, bei denen die Umrisse verschwammen und klare Linien nicht zu erkennen waren. Hinter den Pappeln erhob sich das Haus Bartlettsetts. Es hätte ebenso gut hoch oben auf einer Klippe am Rande der Welt stehen können, so einsam sah es im dünnen Nebel aus.
    Die Straße verlor sich nach ein paar schattenhaft sich abzeichnenden Häusern in die Unsichtbarkeit und mochte vielleicht zu einer stillen Bucht am Strand einer gezeitenlosen See führen. Es müßte angenehm sein, dieser Phantomküste zu folgen, in den warmen Fluttümpeln zu waten und in eine einfachere Welt zu entschwinden.
    Mallory lächelte über seine eigenen Phantasien. Die Träume von weißsandigen Buchten mußte er vorläufig noch ein wenig zurückstellen, bis die Firma Mallory and Nolan, Konstruktionsberatung, das erste Geschäftsjahr erfolgreich überstanden hatte.
    Als er sich vom Fenster abwandte, erregte etwas seine Aufmerksamkeit, das neben der Hecke lag, die Bartletts Zufahrt abgrenzte. Im diffusen Licht war es schwierig, die Umrisse zu erkennen, aber es sah aus wie ein alter Mantel, den man auf das Gras geworfen hatte. Das war eindeutig ein Mißton der Unordnung, eine Dissonanz in der Harmonie des sauber gepflegten Grundstücks. Vielleicht hatte irgendein Gelegenheitsarbeiter oder ein Landstreicher das überflüssig gewordene Kleidungsstück vergessen oder weggeworfen. Mallory strich es aus seinem Gedächtnis und begab sich in das Badezimmer.
    Sein Rasierapparat lag am Rand des Waschbeckens und war voll altem Seifenschaum. Und dafür hat man nun Frauen im Haus, dachte er spöttisch, als er ihn unter dem fließenden Wasser auswusch. Er kramte im Medizinschränkchen, weil er eine neue Klinge brauchte, fand aber keine. Der Rasierseifenhalter war leer und nur mit trockenem Schaum verkrustet. Die Zahnpastatube war ebenso leer, die Zahnbürste nirgends zu finden. Er suchte und entdeckte sie schließlich doch auf dem Fußboden hinter der Toilettenschüssel.
    Er benützte den Elektrorasierer, den er vergangene Weihnachten von Gill bekommen hatte. Er mochte ihn nicht besonders gern, weil er sich damit nicht sauber genug rasieren konnte.
    Sein Spiegelbild sagte ihm, er sähe ein wenig hohlwangig und hager aus. Unter den Augen hatte er tiefe, dunkle Ringe, und eines Haarschnittes hätte er eigentlich schon lange bedurft. Dieser Pelz ist doch mindestens schon einen Monat alt, überlegte er und drehte seinen Kopf, um sich auch von der Seite und von hinten zu sehen. Vielleicht hatte er nur zu hart gearbeitet, darüber vergessen, daß er sonst jede zweite Woche zum Friseur ging und dabei auch noch eine Anzahl Mahlzeiten überschlagen. Man sollte eigentlich die Dinge ein bißchen auf die leichtere Schulter nehmen. Er nahm sich vor, das in Zukunft auch zu tun.
    Im Schrank sah er ein Paar abgetragene Schuhe auf dem Boden stehen. Es war sein bestes Paar Sportschuhe, aber die Sohlen waren sehr abgetreten, die Gehfalten tief und spröde und die Schuhbänder verknotet. Mallory runzelte die Brauen und hielt nach seinem grauen Anzug Ausschau, den er am Ende des Schrankes an einem Haken fand. Er war verstaubt und sah schäbig aus. Die Ärmel waren

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