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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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feilen, lackieren, das dauert seine Zeit. Die Zeit vergeht im Flug.
    – Was halt da ist, meint er und schaltet die Nachrichten an.
    – Bist du mit Toast und Rührei einverstanden?
    – Fantastisch.
    Ich gehe die Eier machen.– Wie war dein Tag?, rufe ich.
    – Gar nicht schlecht, höre ich seine Stimme aus dem Nebenzimmer,– Jenny und ich haben für die Bezirksdirektion eine Präsentation der Bebauungspläne gemacht. Schien gut anzukommen, er steckt seinen Kopf durch die Tür,– ich glaube, wir überzeugen sie.
    – Gut gemacht, sage ich und versuche, einigermaßen begeistert zu klingen.
    Hugh und ich sind zur gleichen Zeit von der Universität abgegangen und haben bei verschiedenen Kommunalbehörden angefangen. Er ist mittlerweile Geschäftsführer einerBausparkasse, und ich bin genau dort, wo ich auch vor sechs Jahren war.
    Das ist ganz allein meine Schuld.
    Wenn ich ihn lieben würde, wäre es gar nicht so schlimm. Früher dachte ich mal, ich täte es. Er war das, was ich mir unter einem Rebellen vorstellte: Arbeiterkind, politisch engagiert. Wie blöd darf man sein?
    – Ich gehe heute Abend aus, erkläre ich ihm.
    – Oh … macht er.
    – Mit Liz. Von der Arbeit. Wo wir jetzt in verschiedenen Abteilungen arbeiten, sehen wir uns kaum noch. Ich gehe nur rüber zu ihr. Vielleicht holen wir uns was vom Imbiss und eine Flasche Wein.
    – Heute kommt ein guter Film im Zweiten, sagt er.
    – Ach ja?
    – Wall Street. Michael Douglas.
    – Ach, stimmt. Aber ich hab Liz schon zugesagt.
    – Ach so. Verstehe.
    – Also dann.
    – Schön.
    Schön. Ich treffe Liz bei MacDonald’s, dann sind wir wieder in der East Port Bar und haben ein paar Gin intus, dann rein ins Taxi nach Kelty und in den Club.– Was habt ihr denn in Kelty verloren, Mädels? Aus Kelty kommen nur Nutten und Bergarbeiter, sagt der Taxifahrer zu uns.
    – He, jetzt langt’s aber, du Pflaume! Ich bin aus Kelty!, protestiert Liz.
    – Ach, auf welcher Zeche hast du denn malocht?, fragt der Fahrer, ehe er uns auf dem Parkplatz des Clubs rauslässt.
    Wir gingen rein und fanden einen Platz in der Ecke. Mitten über der Tanzfläche hing eine große, verspiegelteKugel. Liz warf einen Blick auf einen Tisch in der Nähe der Bar.
    – Da ist mein Ex, meinte sie,– Davie. Hübscher Junge, was? Sie wies mit dem Kopf auf einen Typ, der sich auf seine Bingo-Karte konzentrierte und kurz darauf zu uns stoßen sollte.
    Ich quittierte Liz’ Bemerkung mit so viel Begeisterung, wie ich aufbringen konnte, aber richtig teilen konnte ich ihre Ansicht nicht. Man konnte Davies früheres gutes Aussehen zwar noch ahnen, aber das lag eher an seinem siegessicheren Aufreißercharme als daran, dass irgendwelche körperlichen Vorzüge die verheerende Wirkung von Zeit und Alkohol überstanden hätten. Er starrte zu mir rüber und grinste halbdebil. Er hatte trotzdem was.
    – Die blauen Augen hatten es mir angetan, erklärte Liz, als Davie sich einen Weg durch die Menge bahnte und sich zu uns setzte.
    – Wie geht’s, Schätzchen? Und wer ist diese hübsche junge Lady?
    – Das ist Heather von der Arbeit.
    – Hallo, sagte ich.
    – Schön, dich kennenzulernen, Heather. Kann ich euch zwei Hübschen was zu trinken holen?
    – Zwei G & T wären nicht schlecht, meinte Liz.
    – So gut wie erledigt, strahlte Davie und steuerte die Bar an.
    Davie strapazierte nicht nur seine schönen blauen Augen, er zog alle Register der Verführungskunst. Seine vielsagenden Blicke ließen ihn bald mehr als nur leicht bescheuert aussehen.
    – Das Problem war nur, bestätigte Liz meinen Verdacht, als er zum Klo ging,– dass sich hinter diesen blauen Augen nicht viel tut.

4 Lloyd
    Ich wurde auf Woodsys Sofa wach und fühlte mich wie Scheiße. Mir war schlecht, ein Zahnarztbohrer heulte in meinem Kopf, meine Lippen waren aufgeplatzt und geschwollen, und unterm rechten Auge hatte ich so was wie fiese, verschmierte schwarz-violette Wimperntusche. Jetzt wusste ich wieder, warum mir harte Drogen lieber waren als Alkohol. Mir dämmert so was, dass Nukes und ich uns geledert haben. Weiß der Henker, ob untereinander oder mit irgendnem anderen. Bei meinen harmlosen Verletzungen war’s wahrscheinlich irgendein anderer Ficker, denn Nukes ist n ziemlicher Brocken und hätte mich viel übler zugerichtet.
    – Ganz schön auf die Kacke gehauen gestern, was?, sagte Woodsy, der mir einen Tee brachte.
    – Klar, sage ich, immer noch viel zu fertig und nicht in Stimmung für große Selbstanklagen,– Nukes und

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