Eden
unserer Männer, einschließlich des Lieutenants, vor meinen Augen. Als wir die Drecksbiester rund um McGillicutty endlich abgeknallt hatten, war kaum noch was von ihm übrig.«
»Also werden diese Dinger irgendwann verhungern, wenn ihnen die Opfer ausgehen, korrekt?« Buddy sah hinüber zu Edmond und Harris und hoffte auf eine Bestätigung.
»Das kann ich nur hoffen«, erwiderte Edmond, aber er klang nicht sehr zuversichtlich.
»Also suchen wir uns ein Plätzchen, um bis dahin abzuhängen«, entschied Buddy. »Klingt das für Sie annehmbar?«
»Soll mir recht sein«, nickte Edmond.
»Wie werden es Ihre Jungs da hinten aufnehmen?«, erkundigte sich Harris.
»Inzwischen sind sie schon heilfroh, noch am Leben zu sein«, erklärte Edmond. »Natürlich wollen wir alle zurück zu unseren Familien, aber erstmal müssen wir uns um uns selbst kümmern. Und Koster irgendwohin schaffen, wo er sich ausruhen kann.«
»Okay«, stellte Buddy fest. »Dann ist das geklärt.«
»Und wonach sollten wir Ausschau halten?«, fragte Edmond. »Nach einem Wohnhaus? Einem Apartmentblock?«
»Ein Supermarkt«, sagte Harris. »Wir suchen uns einen Supermarkt und verschanzen uns da.«
»Klingt nach einem vernünftigen Plan«, bestätigte Buddy.
41
Der Zombie sah Harris aus zwei Blocks Entfernung und rannte mit pumpenden Armen auf ihn zu. Er spielte mit dem Gedanken, ihn dicht genug heranzulassen, um ihm den Schädel wegzupusten, aber der Schuss hätte mehr der Bestien angelockt und sein Colt hatte nur sechs Schuss.
Also lief Harris davon. Es wurde schnell dunkel, und er machte sich nicht die Mühe, an Häusern zu halten, in denen Licht brannte. Dass es immer noch Strom gab und die Straßenlaternen brannten, erschien ihm wie ein kleines Wunder. Er hielt sich an die größeren Haupt- und Einkaufsstraßen, auf denen er Platz genug hatte, den langsameren Monstern auszuweichen. Wenn er an ihnen vorbeirannte, drehten sie sich schwerfällig um und humpelten jaulend und krächzend hinter ihm her.
Der Sprinter war ihm immer noch auf den Fersen und nur noch etwa einen Block entfernt. Er rannte mit weit ausgebreiteten Armen und einem irren Heulen, ein wahnsinniges Ungeheuer aus den dunkelsten Tiefen der Hölle.
Allmählich glaubte Harris, dass er dem Burschen entkommen konnte. Dazu brauchte er nur eine ausreichend breite Gerade, damit er voll aufdrehen konnte, ohne mit einem der herumschlurfenden Untoten zusammenzustoßen, aber gleichzeitig schmal genug, dass er hie und da einen Haken schlagen und das Ding abschütteln konnte. Inzwischen achtete er auf seine Atmung und hielt die Augen offen. Er zog die Nase hoch und rotzte einen Klumpen Schleim aufs Pflaster. Die Sonne war untergegangen, nur noch ein schwacher Schein glühte am Horizont. Das war gar nicht gut.
Er konnte nur hoffen, dass ihm nicht noch ein Renner über den Weg lief.
Nach sieben weiteren Querstraßen mit voller Geschwindigkeit wurde Harris müde. Seine Kehle war ausgedörrt, der Brustkorb brannte. Er spürte ein Stechen in der Seite, das er, so gut es eben ging, ignorierte. Als er die Schule sah, traf er eine Entscheidung. Er hatte einen beachtlichen Teil seines Lebens in Schulen zugebracht. Er fühlte sich in ihnen zu Hause.
Das abartige Ding, das ihn verfolgte, war noch einen halben Block entfernt, als Harris durch den Eingang stürmte und erleichtert feststellte, dass die Türen offen waren. Eine halbe Sekunde überlegte er, was er wohl tun würde, falls der Flur oder das Gebäude von diesen Viechern wimmelte, falls er geradewegs in ein Nest der Monster rannte. Mit einem Aufatmen sah er, dass er die Antwort darauf zumindest diesmal nicht herausfinden musste. Etwa drei Meter hinter dem Eingang kam er schlitternd zum Stehen, griff in den Seesack und zog das riesige Hackmesser heraus, das William Richardson ihm überlassen hatte.
»Komm nur«, keuchte er.
Ein paar Sekunden später sprang das Ding die Eingangsstufen hoch. Die Schwingtür knallte laut gegen die Wand. Die Kreatur stürmte mit manischer Besessenheit im Blick auf Harris zu, die Arme ausgestreckt. Die Zähne blitzten. Speichel …
Mit einem feuchten Klatschen bohrte sich das Messer ins Gesicht der Bestie, verschwand bis zum Heft knapp neben der Nase. Das Ding brach, wie vom Blitz getroffen, vor ihm zusammen und war erledigt.
Harris keuchte schwer.
Er ging zurück zur Eingangstür und stellte fest, dass sie problemlos zu verriegeln war. Er brauchte nur eine Schraube unter dem Riegel des Schlosses
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