Eden
schnell«, erklärte er traurig. »Der Versuch, die Katastrophe einzudämmen, ist gescheitert.«
Bis auf ein paar zufällig herumstehende Autos waren die Straßen verlassen.
»Das heißt, diese Scheiße passiert im ganzen Land?«, erkundigte sich Buddy.
»Auf der ganzen beschissenen Welt, wie es aussieht.«
»Sarge, auf zwei Uhr!«, rief einer der Männer von der Ladefläche.
»Langsamer«, warnte Edmond, und Buddy hielt den Ford an.
Eine Frau rannte auf sie zu. Sie trug einen offenen, hinter ihr flatternden Bademantel. Ihre Haut war verdreckt und blutig, und sie heulte. In ihren Augen stand blankes Entsetzen. Sie hielt ein gewickeltes Baby in den Armen.
»He, Lady, warten Sie!« Ein paar Gardisten auf der Ladefläche des Trucks waren aufgestanden und wollten Platz machen, aber die panische Frau rannte auf bloßen, blutigen Füßen an ihnen vorbei, ohne dem Fahrzeug die geringste Beachtung zu schenken.
»Da kommen sie!«, rief Brophy.
Am Ende des Blocks schlurfte ein Zombie in Sicht. Er trug die Uniform eines privaten Wachdienstes. Die Kreatur drehte sich langsam um und kam auf sie zu. Einen schwerfälligen Schritt nach dem anderen.
Hinter ihr folgten drei weitere. Einer zog an seinem fast durchgenagten Knöchel einen lahmen Fuß hinter sich her.
»Was machen wir, Sarge?«, fragte der Gardist namens Gil mit nervöser Stimme.
»Zur Hölle mit ihnen, wir kämpfen erst, wenn wir müssen«, brüllte Edmond. An Buddy und Harris gewandt, erklärte er. »Lärm lockt sie an.« Dann rief er seinen Männern auf der Ladefläche zu: »Hinsetzen und festhalten, Jungs.« Er drehte sich wieder zu Buddy um. »Bringen Sie uns bloß hier weg.«
Buddy legte den Rückwärtsgang ein und schleuderte den Truck in die entgegengesetzte Richtung. Er fuhr vorsichtig durch die Straßen, obwohl kein anderer Wagen unterwegs war.
»Kann ja wohl nicht sein, dass außer uns schon keiner mehr lebt«, bemerkte er.
»Nein«, antwortete Edmond. »Ich vermute, viele sind gleich am Anfang aus der Stadt geflohen. Und wahrscheinlich haben sich noch mehr in ihren Häusern verschanzt und warten, dass es vorübergeht.«
»Abwarten«, murmelte Harris. Dieser Alptraum, was auch immer genau hier vor sich ging, sah nicht danach aus, als würde er schnell ein Ende finden.
»Das hat man ihnen gesagt«, stellte Edmond fest. »Die Regierung hat über Radio und Fernsehen aufgerufen, in den Häusern zu bleiben, während die Streitkräfte sich um die Sache kümmern. Und jetzt seht uns an. Um einen Scheiß kümmern wir uns.«
»Irgendeine Ahnung, was Onkel Sam als Nächstes plant?«, fragte Harris.
»Es gibt keinen Onkel Sam mehr.«
Während sie sich unterhielten, fuhr Buddy durch Straßen und Alleen. Die Hauptstraßen, auf denen Häuser und Geschäfte in Flammen aufgegangen waren, mied er, so gut es ging.
»Was ist mit den Evakuierungslagern?«, wollte Harris wissen.
»Himmel«, stieß Edmond aus und griff sich an die Stirn. »Klar, am Anfang sind die Leute dorthin geströmt. Bevor sie uns nach Midtown geschickt haben, waren wir an einem davon stationiert. Dann kamen die Berichte, dass die Lager von diesen verdammten Kreaturen überrannt wurden. Die Leute, die dorthin kamen, um Hilfe zu suchen, wanderten in ganze Lagerhallen voll mit ihnen.«
»Passt auf, Jungs«, sagte Buddy. »Ich habe mir überlegt, wie wir vorgehen.«
»Lassen Sie hören«, antwortete Edmond. »Ich bin für jeden Vorschlag dankbar.«
»Wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder wir fahren mit dieser Kiste auf den Highway und versuchen, nach Long Island durchzukommen. Manhattan fällt flach, und mein Magen sagt mir, dass die anderen Brücken kein Zuckerschlecken sind.«
»Ja, nach den letzten Berichten ist die Throgs Neck Bridge ein einziges Nest dieser Bestien«, bestätigte Edmond. »Und die Whitestone und Verrazano haben sie gesprengt.«
»Mist«, stieß Harris aus. »Sie haben die Whitestone gesprengt.«
»Allerdings«, redete Buddy weiter, »haben wir nur noch eine halbe Tankfüllung, also müssten wir irgendwo eine Tankstelle finden und hoffen, dass sie noch Strom hat, damit wir tanken können. Sonst müssen wir uns ein anderes Gefährt organisieren.«
»Sie meinen, das hier ist gar nicht Ihr Wagen?« Edmonds Frage war nicht ernst gemeint.
»Oder wir suchen uns einen Platz, an dem wir uns verschanzen können. Abwarten. Sehen, was kommt. Sie haben gesagt, diese Viecher fressen Menschen?«
»Scheiße, ja«, bekräftigte Edmond. »Ich habe es selbst gesehen. Dreizehn
Weitere Kostenlose Bücher