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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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Wohnzimmer.
    Harris kam über das Feld gerannt, ohne sich um die Pflanzen zu scheren, die er zertrampelte. Er hörte die Kampfgeräusche, die Schüsse. Sah Laurie auf der Mauerkrone, mit einem Picknickkorb. Das Gesicht rot angelaufen. Tränenüberströmt. Kreischend und über die Mauer deutend.
    Der Zaun hinter John gab nach. Er streckte den Revolver aus und drückte ab, traf einen Zombie dicht unter der Nase.
    Schwitzend streckte er den Arm aus und packte das dritte Kätzchen mit der verletzten Hand, kam gar nicht auf den Gedanken, es zu Laurie hinaufzuwerfen. Er hastete zum Dach der Wellblechhütte, legte die.38er darauf ab, setzte das Katzenjunge daneben. Stemmte sich zwischen die Mauer und den Verschlag, versuchte hochzuklettern, mit blutnasser Hand. Schmerzwellen fuhren durch seinen Arm, aber irgendwie schaffte er es. Er zog sich auf das Dach des Verschlags. Das Kätzchen maunzte, der Revolver lag in seiner Hand. Laurie war hysterisch. Der Deckel des Picknickkorbs stand offen. Die Katzenmutter sah heraus und fauchte. Harris war neben Laurie auf der Mauer. Die Leute in Eden brüllten aufeinander und auf John ein.
    »Dad!«
    Der Verschlag brach unter Johns Gewicht zusammen, kippte nach innen. Die ganze Hütte fiel gegen die Mauer um Eden. John mit dem Kopf gegen die Mauer. Lichter tanzten vor seinen Augen. Er schüttelte den Kopf. Schaffte es irgendwie, die Waffe in der unverletzten Hand zu behalten, aber das Kätzchen hatte sich befreit und tapste unsicher auf dem Boden umher.
    Noch mehr Bretter lösten sich aus dem Zaun, flogen davon, als die Zombies durch die Lücke brachen. John lag auf dem Rücken, feuerte den Revolver ab, riss ein Loch in den Brustkorb des vordersten. Der zweite Schuss bohrte sich in sein Maul und streckte ihn nieder. Der Kadaver fiel auf das herabgestürzte, verbeulte Wellblechdach. John gab einen Schuss nach dem anderen ab. Verfehlte einmal, traf mit dem nächsten Schuss einen Hals. Der Zombie wirbelte um neunzig Grad herum, drehte sich wieder nach vorn, wurde von den anderen hinter ihm weitergeschoben. Eine Mauer aus Untoten wälzte sich in dem engen Bereich über das Kätzchen, überwältigte John.
    »Nein!«, schrie Fred Turner auf der Mauer und feuerte blind mit der Schrotflinte in die Horde. Harris wählte mit grimmiger Miene seine Ziele und feuerte erst eine Pistole leer, dann die andere, fällte die Zombies, wo sie standen. Bobby Evers verzichtete auf sein Jagdgewehr und schoss ebenfalls mit der Pistole. Alle schossen, luden nach und schossen weiter, und trotzdem war alles vergebens.
    In dem Getümmel unter ihnen schrie John Turner. Die Zombies begruben ihn unter sich. Manche waren tot, aber nicht alle. Einer lag auf seinem Bauch. John jagte ihm eine Kugel in den Schädel, aber er war schon tot. Er fühlte, wie sie die Zähne in seine Beine schlugen. Der Schmerz war unbeschreiblich. Er tat sein Bestes, sich aufzusetzen, doch ihr Gewicht drückte ihn nach unten. Den letzten Schuss gab er blind ab. Ohne eine Ahnung, ob er irgendetwas getroffen hatte. Er griff mit der gesunden Hand nach einem Schnelllader, wollte leben, überleben. War außer sich vor Angst und Schmerzen. Die Zombies zerrten seine Hand weg vom Gürtel mit den Patronen und verbissen sich in seinem Unterarm, schlugen die Zähne zwischen Daumen und Zeigefinger in seine Hand.
    Die Katzenmutter sprang aus dem Picknickkorb und stand auf der Mauer, den Rücken gekrümmt, das Fell aufgestellt, und fauchte auf die Zombies hinab, die den gestürzten Menschen fraßen. Die Zombies, die einer nach dem anderen umfielen, als die anderen Menschen sie in den Kopf schossen. Irgendwo da unten war ihr Junges. Die Katze sprang hinunter in den Tumult, wurde von einer toten Hand aus der Luft gegriffen, eine Sekunde von ausgestreckten Zombiehänden weitergereicht, die ihr Beißen und Kratzen nicht bemerkten, und schließlich zu einem wartenden Maul hinabgezogen, das ihr den Bauch aufriss.
    Ein untoter Kopf schlug herab, und als er sich wieder hob, fehlten an Johns anderer Hand drei Finger. Er starrte ungläubig auf den verstümmelten, blutenden Stumpf am Ende seines Handgelenks, als gehörte er jemand anderem.
    »Holt ihn von der verdammten Mauer«, rief Harris den versammelten Einwohnern zu und deutete auf Fred Turner. Johns Vater versuchte verzweifelt, sein Gewehr nachzuladen, und schaffte es nicht, weil er vor Tränen nichts mehr sah.
    Das Schlimmste war, dass John immer noch dort unten war und vor Schmerz brüllte. Nach seinem Vater

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