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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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Weckautomatik abzuschalten. Er musste sich vorsehen. Zwei Kerben weiter, und er hätte das Radio eingeschaltet.
    Er zog ein weißes T-Shirt an, passend zu seinen Boxershorts, und stieg in die Pantoffeln. Sein Morgenmantel hing an der Tür. Er warf ihn über, ohne ihn zu schließen. Die Schlafzimmertür öffnete sich lautlos, und Daffy blickte mit erwartungsvollen Augen und wedelndem Schwanz zu ihm auf. Ihr ganzes Hinterteil geriet in Bewegung, als er die Tür hinter sich schloss.
    »Guten Morgen, Daffy-Doggy.«
    Das war das eine große Zugeständnis, das er Raquel gemacht hatte: Der Hund durfte nicht ins Schlafzimmer. Die Begründung dafür hatte teilweise in der Überlegung bestanden, dass sie Kinder wollten und es vielleicht für alle Beteiligten besser wäre, den Hund von dem schlafenden Baby fernzuhalten. Irgendwie hatte es mit dem Kind zwar nicht funktioniert, aber Daffy musste trotzdem auf dem Flur bleiben.
    »Wie geht es Daddys bravem Mädchen?«
    Im Badezimmer pisste er, schüttelte ihn aus, furzte laut wie ein Posaunenstoß, aber geruchlos. Schön zu wissen, dass die Verdauung funktionierte. Er gähnte. Sein Atem stank. Harris spülte, dann klappte er die Klobrille herunter. Ein grundlegendes Gebot der Höflichkeit, wenn man mit einer Frau zusammenwohnte.
    Auf dem Weg nach unten stieg ihm das Haselnussaroma in die Nase. Jeden Abend vor dem Schlafengehen stellte Raquel die Kaffeemaschine ein. Fünfzehn Minuten bevor Harris die Augen aufschlug, schaltete sich die Automatik ein, und wenn er in die Küche kam, wartete eine volle Kanne mit heißem Kaffee auf ihn.
    Er ging zum Kühlschrank und schüttete sich ein Glas Orangensaft aus der großen Plastikkanne ein. Selbstgepresster Saft, kein Konzentrat. Raquel mochte Fruchtfleisch in ihrem Saft. Harris nicht. Manchmal schlossen sie einen Kompromiss, wie hier beim Saft. Etwas Fruchtfleisch.
    Er warf einen Blick auf den Kalender, der mit einem Magneten an der Kühlschranktür befestigt war, während er den Saft trank und noch zweimal furzte. Daffy zog eine Augenbraue hoch.
    »Verdammte Eichhörnchen«, brummte er in Richtung Hund, aber dem war das egal.
    Noch anderthalb Wochen, dann hatte er zwei Tage frei. Erntedank. Und fünf Wochen später ganze vierzehn Tage Urlaub.
    »Na komm, Mädchen«, sagte Harris und winkte dem Hund. Daffy wedelte mit dem Schwanz, schob sich durch die gläsernen Schiebetüren im Esszimmer und lief hinaus in den Garten. Harris sah von drinnen zu, wie sie ihr Geschäft verrichtete, trank seinen Saft, gähnte noch einmal und versuchte noch einen Furz. Ohne Erfolg. Er sah die Eichhörnchen im Baumgeäst Fangen spielen, überlegte sich, dass er am Wochenende mal aufs Dach sollte, um die Regenrinne zu säubern und die Dachpfannen zu überprüfen. Vor drei Jahren hatten sie das Dach erneuern lassen. Das hatte über zwölftausend Dollar gekostet. Die Freuden des Eigenheims.
    Daffy war fertig und kam zurückgetrottet. Harris ließ sie ins Haus, dann schloss er die Glastüren wieder.
    In der Küche nahm er einen Hundekeks aus der Packung und ließ sie Pfötchen geben. »Braves Mädchen, braves Mädchen.« Er gab ihr das Leckerchen. Während sie kaute, spülte er das Glas aus und stellte es in den Geschirrspüler.
    Er dachte ans Frühstück, während er zur Haustür ging, sie öffnete und hinausschaute. Die blaue Plastikhülle der New York Times lag auf dem Rasen. Am Horizont kündigte sich die Sonne mit ersten Lichtstrahlen an.
    Harris schloss den Morgenmantel und ging hinaus, die Zeitung holen. Das Gras war nass, aber die Pantoffeln hielten seine Füße trocken. Die Nachbarn waren nicht zu sehen. Trotzdem, es gehörte sich nicht für einen vierzigjährigen Mann, in der Unterhose vors Haus zu treten und die Zeitung zu holen. Die Leute hätten sich das Maul zerrissen. Wie Leute so sind.
    Er könnte Rühreier machen. Das würde nur ein paar Minuten dauern. Zwei, drei Eier in eine Schüssel schlagen, etwas Milch und ein wenig Pfeffer dazu, dann in eine Bratpfanne mit etwas Butter mit der Mixtur. Mrs. Harris’ Ältester war kein Bocuse, aber verhungern würde er auch nicht. Neben dem Kühlschrank auf der Anrichte stand ein Karton Cheerios, und daneben eine Schachtel mit gezuckerten Frühstücksflocken. Raquel genehmigte sich gelegentlich das süße Zeug. Er mied es genauso wie Salami zum Frühstück. Manche Dinge waren einfach nicht dafür gemacht, vor dem Mittag verzehrt zu werden, fand Harris.
    Er zog die Zeitung aus der Plastikhülle und trennte die

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