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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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untoten Ding den Arm um den Hals legen und versuchte, es in den Schwitzkasten zu nehmen. Es richtete sich auf. Al wand sich auf dem Boden. Ein Augapfel baumelte am Nervenstrang auf seiner Wange, das andere Auge war verschwunden. Sein Gesicht war zerfetzt. Der Flachmann lag auf dem Boden und lief gluckernd aus.
    Beth Evers klammerte sich verzweifelt an der durchs Zimmer taumelnden Untoten fest, hing auf deren Rücken, während das Ding versuchte, ihren Arm von seinem Hals und in sein Maul zu zerren.
    Al schrie und trat blind um sich, wollte irgendwie wieder auf die Beine kommen. Rutschte auf einer Pfütze aus Blut und Schnaps aus.
    Die Untote warf sich mit dem Rücken – und Beth – gegen die Wand. Der Schlag trieb ihr die Luft aus der Lunge, aber Beth ließ nicht locker. Sie wusste, dass sie auf keinen Fall loslassen durfte. Ein zweiter Schlag gegen die Wand nahm ihrem Würgegriff die Kraft, der dritte schüttelte sie ab. Sie fiel zu Boden, rang nach Atem. Aus einer Wunde an ihrem pochenden Hinterkopf lief das Blut.
    Davon blutete den ganzen Boden voll, die rote Pfütze rund um seinen Schädel wurde immer größer.
    Beth schaute auf, blinzelte. Ein höllisches Bild. Die Untote sprang sie an, eine Furie aus Zähnen und Krallen.
    Sie schrie.
     
    Harris saß auf einem Gartenstuhl in der Mitte der Straße und behielt den Kanaldeckel im Auge. Er hatte es niemandem gesagt, aber er machte sich Sorgen. Buddy und die anderen hätten längst zurück sein müssen.
    Die Schrotflinte lag auf seinem Schoß.
    »Harris!« Julie kam aus Diaz’ Haus gerannt und rief nach ihm.
    »Diaz!«, spuckte er. Buddy hatte Recht gehabt.
    Er rannte los. Erreichte Julie. Sah, dass sie unverletzt war …
    »Shannon ist tot … Diaz bedroht alle mit der Waffe … Davon …«
    … rannte weiter, fühlte Bobby Evers und andere hinter sich.
    Durch die offene Haustür, die Treppe hoch in den ersten Stock, den Gang zum Schlafzimmer hinunter, in das sie Shannon gebracht hatten.
    Vor der Tür blieb er stehen. Harris hörte, was aus dem Zimmer auf den Flur schallte. Er hatte nicht das Bedürfnis, es zu betreten. Er packte die Flinte fester und brachte sie in Hüfthöhe in Anschlag.
    »Beth!«
    Bobby polterte keuchend die Treppe hoch. Harris trat in die Tür, ehe Evers ihm zuvorkam.
    »Oh nein …«
    Al Gold lag auf dem Boden. Blind. Ein Auge aus der Höhle gerissen. Er hatte es geschafft, seine 45er zu ziehen, wedelte mit ihr, während er vor Schmerzen zitternd und winselnd in seinem Blut lag. Die freie Hand tastete zögernd, ängstlich nach der Ruine seines Gesichts.
    Davon war tot, lag in einer Blutlache auf dem Boden, die Füße noch auf dem Bett. Harris konnte sehen, dass ihm etwas das Gesicht angefressen hatte. Der Geruch von frischer Scheiße hing in der Luft.
    Beth Evers lebte noch, schlug mit der immer schwächer werdenden Rechten auf die untote Shannon ein. Ihr linker Arm war zerfetzt, bis auf den Knochen abgefressen. Der Zombie ignorierte ihre Schläge. Er hatte Beth den Leib aufgeschlitzt, die Gedärme herausgerissen, über den ganzen Boden verstreut, und fraß mit blutverschmiertem Gesicht.
    Das Zimmer. Der Gestank. Blut. Verschütteter Schnaps. Scheiße. Leichen.
    »Oh, Beth …« Bobby Evers’ verzweifelte Stimme riss Harris aus der Trance.
    Er zielte mit der Schrotflinte auf Shannon und pfiff. Sie schaute hoch. Erhob sich auf die Knie. Hatte irgendeines von Beths Organen in den Klauen. Öffnete das blutverschmierte Maul. Der Schädel zerplatzte unter dem Einschlag der Schrotsalve. Blut, Knochen und Hirn spritzten an die Wand hinter ihr.
    Diaz heulte mit heiserer Stimme auf der anderen Seite des Betts.
    Harris trat ins Zimmer. Bobby Evers lief an ihm vorbei zu seiner Frau.
    Er lud die Schrotflinte nach, richtete sie auf Diaz, den schluchzenden Haufen Elend hinter dem Bett. Harris behielt ihn mit einem Auge im Blick, während er hinüber zu Al Gold ging. Den Überresten Al Golds. »Al, ich bin’s. Harris«, sagte er etwas zu leise. Dann lauter.
    »Es ist alles okay, Al.«
    Als freie Hand packte Harris’ Hemdsärmel, dann seinen Arm, griff fester zu. Sein Mund versuchte, Worte zu formen. »Lass gut sein, Al. Es ist schon okay.« Harris packte den Mann an der Schulter, drehte sich um, sah zu Bobby und Beth. Er legte die Schrotflinte neben sich auf den Boden. Zog eine der beiden Pistolen.
    Bobby saß neben Beth auf dem Boden und strich ihr sanft übers Haar. Sie schluchzte mit bleichem Gesicht. Er hielt die Achtunddreißiger, die er immer am

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