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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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haben sie aufgenommen. Dich, einen Verräter.«
    Der Mann wusste etwas über ihn, woher immer diese Informationen stammen mochten. Aber Hawker war kein Verräter.
    »Ich habe nie jemanden verraten«, brachte er heraus. »Aber ich verrate … auch mein Gewissen nicht.«
    »Tja, das ist das Problem mit einem Gewissen«, erwiderte der Mann. »Es kann einem wirklich alles gründlich versauen.«
    Hawker wurde bei seinen eigenen Worten klar, dass er zum ersten Mal seit langer Zeit nichts gutzumachen hatte. Er hatte das Richtige getan. Nicht nur das aus seiner Sicht Richtige, sondern das an und für sich Richtige. Und dennoch hatte er sich jahrelang mit der Entscheidung gequält, die ihm seine Verbannung eingetragen hatte.
    Er konnte nur vermuten, dass dieser Mann irgendwie beteiligt gewesen war, auch wenn er ihn nicht erkannte.
    In diesem Moment erschütterte eine gewaltige Explosion das Schiff. Hawker stützte sich an der Wand ab und hoffte, es war die erste der Tomahawks, aber es folgte nur ein kurzes Grollen, und dann begann langsam Rauchgeruch in den Raum zu sickern.
    Draco sah ihn böse an. »Hast du keinen Respekt?«, sagte er. »Neige dein Haupt. Du hast soeben gehört, wie Miss Laidlaw durch eine Sprengfalle zu Tode kam.«
    Die höhnische Arroganz und die Worte als solche entzündeten ein Feuer in Hawker. Er stieß sich von der Wand ab und griff ohne nachzudenken an. Die SKS ging los. Ein Schuss traf Hawker in die Seite, ein Streifschuss nur. Die Weste absorbierte den größten Teil der Energie, und Hawker prallte mit Draco zusammen, schlang den Arm um den Hals des Mannes und versuchte ihn zu Fall zu bringen.
    Sie taumelten zusammen durch den Raum, stürzten aber nicht. Sie krachten durch die Tür in das Abteil, wo Nadia auf die Bahre geschnallt lag. Hawker drängte den Sektenführer an die Wand.
    Noch immer im Stehen rammte Hawker das Knie in Dracos Magen und gab ihm dann einen Kopfstoß mitten ins Gesicht. Die Nase des Mannes brach, und er schrie auf. Als er sein Gewehr zu befreien versuchte, um auf Hawker zu schießen, knallte er mit dem Hinterkopf heftig an die Wand.
    Hawker nutzte den Moment, schlang einen Arm um Dracos Hals und packte mit der anderen die Waffe. Mit aller Kraft richtete er den Lauf sowohl von sich als auch von Sonia weg.
    Draco drückte dennoch ab, und Kugeln zischten durch den Raum. Der Rückschlag erschütterte Hawkers Wunde. Es tat unglaublich weh, aber er ließ nicht los, und Draco feuerte erneut und zwang so unwissentlich Cruor, seinen eigenen Mann, in Deckung zu gehen.
    Als die Schüsse endeten, brannte Hawkers Hand, mit der er den Lauf festgehalten hatte. Er ließ los, schlug Draco die Faust ins Gesicht, sodass dieser rückwärtsstürzte, und warf sich auf ihn.
    Er bearbeitete das Gesicht des Schweinehunds weiter mit der Faust, doch ehe er ihn totschlagen konnte, sprang ihn Cruor an, packte ihn am Hals und würgte ihn.
    In dem wilden Handgemenge nahm Hawker aus dem Augenwinkel wahr, wie Sonia etwas auf Cruors Schädel krachen ließ, und der Mann taumelte seitlich zu Boden. Doch als er landete, drehte er sich einmal um die eigene Achse, brachte seine Waffe in Anschlag und schoss Sonia in den Bauch. Sie wurde rückwärts an die Wand geschleudert und klappte dann vornüber zusammen.
    Fast im selben Moment ertönten Schüsse aus einer anderen Richtung, Blut spritzte an die gegenüberliegende Wand, und Cruor sank auf die Knie, ehe er nach vorn auf das Gesicht fiel.
    Draco krabbelte von Hawker fort und schlüpfte durch die Tür in den Raum, wo Nadia lag. Zwei Schüsse ließen das Glas in der Trennwand zerspringen, das auf Hawker herunterregnete.
    Als es fort war, sah man Draco hinter Nadia stehen. In der rechten Hand hielt er eine Spritze, die mit ihrem Infusionsschlauch verbunden war, in der linken eine zweite, die über eine Y-Verbindung in denselben Schlauch führte. Es waren riesige Spritzen, von den Maßen einer Zahnpastatube, mit daumengroßen Kolben. Eine war mit einem roten Streifen markiert, eine mit einem weißen.
    Hawker sah sich um und fragte sich, woher die Schüsse gekommen waren. Danielle stand im Eingang, ein Gewehr im Anschlag.
    »Nie einer ohne den anderen«, brachte Draco heraus. Das Sprechen fiel ihm schwer mit den von Hawkers Schlägen aufgeplatzten Lippen. »Ich hoffe, Sie erkennen mich wenigstens, Miss Laidlaw.«
    »Gibbs«, sagte sie angewidert. »Ich muss sagen, Sie haben schon besser ausgesehen.«
    Endlich begriff Hawker. Gibbs war vor Moore Direktor des NRI gewesen.

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