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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Schalter. Ein Zischen war zu vernehmen, und die Nacht wurde von einer weiß lodernden Flamme erhellt, als die erste Tomahawk aus dem Rohr schoss und ihren Antrieb zündete.
    Die Rakete erhob sich in einem leichten Neigungswinkel vom Schiff und zog eine Rauchspur hinter sich her, durch die nur Sekunden später die zweite Rakete raste.
    Irgendwo im Persischen Golf passierte auf zwei weiteren Kreuzern genau das Gleiche. Und hundert Kilometer nördlich der Position der Shiloh blieb allem, was an Leben auf der kleinen Felseninsel existieren mochte, noch rund vier Minuten.

54
    Hawker ließ die Kisten mit den Raketen hinter sich und setzte seine Suche fort. Er fand einen Kartenraum, einen Raum mit Schweißausrüstung und einen Raum voll schimmliger Reis- und Mehlvorräte. Schließlich entdeckte er im Zentrum des tiefsten Decks eine Tür, die anders aussah als die anderen. Tatsächlich sah sie aus wie die Luke eines Flugzeugs mit rundum laufenden Gummiabdichtungen und einem Griff wie in der Kabine eines Passagierflugzeugs.
    Er spähte durch ein kleines Fenster über dem Türgriff. Es sah aus wie ein modern eingerichtetes Labor. In einer Ecke nahm er Bewegung wahr. Sonia, die weinend auf einem Stuhl saß, die Hände vor dem Gesicht.
    Sie hatten sie offenbar zum Sterben zurückgelassen.
    Er riss die Tür auf und rannte auf sie zu.
    »Hawker, nein!«, schrie sie.
    Ein Schuss hallte durch den Raum. Hawker spürte einen gewaltigen Stoß im Rücken und flog mit dem Gesicht voran gegen die Wand. Das Gewehr fiel ihm aus der Hand.
    Er wälzte sich herum und sah zur Tür zurück. Ein Mann mit tief eingesunkenen, gelbsüchtigen Augen in einem schmalen, scharf geschnittenen Gesicht sah ihn an. Ein Schlangen-Tattoo wand sich um seinen rechten Arm, eine dunkle Narbe am Hals war unter einer weiteren Tätowierung verborgen.
    »Willkommen in meinem Salon«, sagte der Mann; er hatte ein in China gefertigtes SKS -Gewehr in der Hand.
    Die SKS feuerte dieselbe Munition wie die AK -47 ab. Ein schweres 7.62-mm-Geschoss. Es hatte Hawker hart getroffen und zum Teil die Weste durchschlagen.
    Er lag am Boden und hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Er spürte Blut an seiner Seite hinunterlaufen. Das einzige Geräusch, das durch das Klingeln in seinen Ohren drang, waren Sonias unterdrückte Schreie.
    Sie ging neben ihm auf die Knie, während ein zweiter Mann durch die Tür kam. Dieser Mann war ein Koloss mit einer anderen Tätowierung auf dem Unterarm, in der Hand ein bluttriefendes Messer. Er blieb einen Schritt hinter dem ersten Mann stehen. Hawker nahm an, der Mann mit der Schlange war der Anführer der Sekte. Yousef hatte ihn Draco genannt.
    Sonia legte die Hand auf Hawkers Schulter. »Es tut mir so leid«, sagte sie.
    »Weg von ihm«, befahl Draco.
    Tränen strömten über Sonias Gesicht. »Es tut mir leid«, sagte sie wieder. »Es tut mir so leid.«
    Der Riese trat vor, packte sie am Arm und zerrte sie zurück.
    Hawker versuchte aufzustehen, aber die Luft blieb ihm weg. Aufgrund dieser plötzlichen Atemnot und des starken Schmerzes in der rechten Seite, nahm er an, ein Lungenflügel könnte perforiert sein.
    »Jetzt siehst du nicht sehr gefährlich aus«, sagte Draco. »Kaum in der Lage, jemandem Schmerz zu bereiten. Und doch bist du der Fluch meines Lebens.«
    Hawker sah ihn verwirrt an. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte er. »Ich kenne Sie nicht einmal.«
    Der Mann feuerte einen Schuss in Richtung Hawker ab. Die Kugel schlug ein Loch in die Wand neben seinem Kopf. Hawker zuckte zusammen und drehte sich von dem Einschlag fort. Der Schmerz in seiner Seite verdreifachte sich.
    »Du kennst mich nicht?«, rief Draco. »Nach allem, was du mir angetan hast?«
    Hawkers Brust wogte schmerzhaft auf und ab, während er um Atem rang und zu begreifen versuchte. Vielleicht konnte er ein wenig Zeit schinden. Sein Gehör kehrte zurück, und er schien wieder etwas mehr Kraft mobilisieren zu können. Und vor allem war Danielle noch da draußen.
    Er drückte sich an die Wand und schob sich daran hoch. Dann stand er da und sah Draco an.
    »Du bist nur als Sündenbock angeheuert worden«, sagte Draco. »Kennst du deine Rolle denn nicht? Du solltest sterben oder verschwinden, sodass man dir die Schuld an allem geben konnte, was passiert ist.«
    »Ich weiß immer noch nicht, wovon Sie reden«, sagte Hawker.
    »Sie haben mich wegen dir ausgestoßen!«, rief Draco. »In die Dunkelheit geworfen, wo Heulen und Zähneknirschen herrscht, und dich

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