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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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zugleich den Kopf und sahen nach Süden. Ein merkwürdiges Pfeifen näherte sich ihnen. Ein Sekunde später gab es einen Donnerschlag; eine Schockwelle erfasste die Tiere und riss an ihren Federn und Flügeln. Einige der Vögel taumelten, andere versuchten davonzufliegen, aber im nächsten Moment schlugen tausend Grad heiße Flammen aus allen Richtungen über ihnen zusammen und setzten sie in Brand, ob sie am Boden oder bereits in der Luft waren.
    An Bord des Schnellboots sah Hawker zu dem Flammenmeer zurück. Selbst in fast einem Kilometer Entfernung waren die Explosionen noch ohrenbetäubend. Nach jedem Einschlag regneten Gesteinsbrocken und brennender Unrat auf sie herab.
    Irgendwann schlugen drei oder vier Raketen gleichzeitig ein. Ein Feuerball raste über die Insel und stieg wie ein Atompilz zum Himmel.
    Hinter Hawker hielt Keegan das Mädchen fest, das jetzt ganz bei Bewusstsein war. »Sonia?«, fragte es verwirrt. »Wo ist Sonia?«
    Es brach Hawker das Herz, und er starrte weiter auf die Insel hinter ihnen, wo eine neue Runde Tomahawks einschlug und Feuer zum Himmel stieg.

55
    Kap Sunion, Griechenland
    Im Schatten einiger Bäume, fünfzig Meter von einem weißen Sandstrand und dem warmen Wasser der Ägäis entfernt, saß Danielle Laidlaw auf einer Steinmauer. Die Mauer war nicht alt genug, um aus der klassischen griechischen Epoche oder aus römischer Zeit zu stammen, aber einige Generationen waren seit ihrer Errichtung wohl vergangen.
    Genug Zeit, damit sich die Welt ändern konnte, damit Technik und Wissenschaft von der Dampfmaschine zum Raumschiff, von der Vakuumröhre zum Computer, vom Penicillin als der einzigen Wunderdroge zur Manipulation der DNA und der Bausteine des Lebens selbst voranschreiten konnten.
    Alles Wege des vermehrten Wissens, die ins Paradies oder zur Vernichtung führen konnten.
    Sie wusste nicht, ob sie jemals die Wahrheit über den Ort erfahren würden, den sie entdeckt hatten, ob er etwas mit dem biblischen Garten Eden zu tun hatte oder nicht. Sie wusste nicht einmal, ob sich so etwas überhaupt feststellen ließ. Aber da die Iraner wegen des Eindringens in ihr Hoheitsgebiet und der Bombardierung der Kormoran-Insel schäumten, während die amerikanische Regierung zu erklären versuchte, warum sie vierundzwanzig Raketen auf einen Fliegenschiss mitten im Persischen Golf losgelassen hatte, bezweifelte Danielle, dass irgendwer Gelegenheit erhalten würde, es zu versuchen, am wenigsten ein Amerikaner wie McCarter.
    Letzten Endes spielte es wahrscheinlich keine Rolle. Wer es glauben wollte, würde es glauben, und wer etwas anderes glauben wollte, würde etwas anderes glauben. Wie bei allen Dingen, die mit Religion und Spiritualität zu tun hatten, wäre kein Glaube mehr nötig, wenn es sich so oder so beweisen ließe.
    Sie sah hinunter zum Strand, wo Hawker saß. Er hatte die Schuhe ausgezogen und das Hemd offen und beobachtete die Wellen, während seine Haut von der Sonne dunkler wurde. Aus Gründen, die nur er kannte, hatte er darauf bestanden, dass sie hierherkamen, und es vermieden, sich mit den Behörden irgendeines Landes oder Vertretern der US -Regierung einschließlich des NRI in Verbindung zu setzen.
    Nach allem, was er durchgemacht hatte, was er verloren und was er in seinem Leben bereits für sie getan hatte, stellte sie es nicht in Frage, wie viele Tage auch vergingen.
    Sie wohnten bei Keegan, in dessen geräumigem Ferienhaus am Strand. Keegan selbst war jedoch nicht da. Er war in Hawkers Auftrag irgendwo unterwegs.
    Seither war ihr Leben in großer Gleichmäßigkeit verlaufen.
    Jeden Tag erkundigte sich Hawker telefonisch bei Keegan, und dann brachte er Nadia an den Strand, ließ sie spielen und passte auf sie auf, als wäre sie sein eigenes Kind. Jeden Tag rief Moore per Satellitenverbindung bei Danielle an und fragte, wann sie zurückkommen würden, um Bericht zu erstatten. Und jeden Tag sagte Danielle: »Vielleicht morgen.«
    Die Wahrheit war, sie wusste es nicht. Auch wenn Hawkers körperliche Wunden – mit Unterstützung eines einheimischen Chirurgen – heilten, schien sein seelischer Schmerz nur immer tiefer zu werden. Wenn sie ihn beobachtete, so wie er Nadia beobachtete, verspürte sie das gewaltige Bedürfnis, ihn zu beschützen und ihm Zuflucht zu gewähren. Doch er vertraute sich ihr nicht an, deshalb musste sie es aus der Ferne tun.
    Daheim in Washington tat Moore auf seine Weise das Gleiche und blockte die tausend Fragen ab, mit denen man ihn wahrscheinlich

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