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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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für etwas geopfert, das wichtig war, auch wenn sie bisweilen fehlgeleitet war. Aber wer ist das nicht?«
    Ehe Hawker etwas entgegnen konnte, fuhr ein weißer Range Rover die Zufahrt herauf und hielt an der Steinmauer, auf der Danielle zuvor gesessen hatte.
    Die Hupe ertönte. Draußen am Strand hob Nadia den Kopf und sah über ihre Burg hinweg zu dem Wagen.
    Keegan stieg auf der Fahrerseite aus und eine ältere Frau mit olivbrauner Haut und weißem Haar auf der Beifahrerseite. Nadia sprang sofort auf und humpelte über den Strand auf sie zu. Die Frau kam hinter der Mauer hervor und traf Nadia auf halbem Weg.
    Ein Ausdruck der Erleichterung trat auf Hawkers Gesicht.
    »Wer ist das?«
    »Nadias Großmutter. Keegan sucht schon die ganze Woche nach ihr. Sie kommt aus Barcelona. Wir wussten nicht, ob sie noch lebt.«
    Danielle hatte den Eindruck, dass eine große Last von Hawker abfiel, und sie musste unwillkürlich lächeln.
    »Das ist gut«, sagte sie.
    Er stand auf.
    »Es ist ein Anfang.«
    »Alles okay mit dir?«, fragte sie.
    »Eines Tages.«
    »Wie wäre es mit heute?«
    »Heute«, sagte er, zog etwas aus seiner Hemdtasche und betrachtete es. »Heute begleiche ich meine Schuld.«
    Er machte kehrt und ging auf Nadia, ihre Großmutter und Keegan zu. Danielle stand rasch auf und folgte ihm. Sie holte Hawker ein, als er gerade die kleine Nadia hochhob und auf die Mauer setzte.
    Es war seltsam. Das Mädchen sah exakt aus wie eine Miniaturversion der Frau in dem fließenden Gewand, obwohl diese ihre Großmutter war und in den Siebzigern sein musste.
    »Weißt du noch, was Sonia zu dir gesagt hat?«, fragte Hawker und richtete Nadias Brille, die verrutscht war.
    »Dass sie mich heil macht«, sagte Nadia.
    »Dass sie dich heil macht«, wiederholte Hawker. »Und ich habe die Medizin, die sie mir für dich gegeben hat.«
    Danielle sah, wie Hawker dem Mädchen eine große, weiß markierte Spritze zeigte, und sie erkannte sie wieder: Sie stammte aus dem Labor auf dem Frachter. Weiß für Leben.
    Kein Wunder, dass er sich mit keinen offiziellen Stellen treffen wollte. Diese Probe hätte man ihm mit Sicherheit abgenommen.
    Als Danielle begriff, was er vorhatte, wurde sie von Angst gepackt.
    »Hawker.«
    »Sonia hat das Serum verändert«, sagte er, ohne aufzublicken. »Sie durfte Gibbs nicht geben, was er haben wollte, aber sie war nicht bereit, Nadia zu schaden oder ihr die Chance auf ein längeres Leben zu nehmen. Sie hat das Virus so verändert, dass es außerhalb des Körpers nicht überleben kann. Wenn Nadia geheilt ist und ihr Körper die Rückstände des Trägervirus zerstört, wird das Eden-Virus verschwunden sein.«
    Nadia streckte den Arm; sie hatte in ihrem kurzen Leben offenbar so viele Spritzen bekommen, dass sie wusste, was sie erwartete. Hawker suchte eine Vene, rieb ein wenig antibakterielles Gel darauf und nahm die Verschlusskappe von der Spritze.
    Danielle hielt den Atem an, als er die Spritze durch die Haut des Mädchens in ihre Vene stach.
    Nadia zuckte leicht und gab einen leisen Laut von sich, aber das war alles. Hawker drückte den Kolben langsam herunter, bis fünfundsiebzig Prozent des Serums injiziert waren. Dann zog er die Spritze heraus und verschloss sie.
    »Ich denke, der Rest sollte ins Labor wandern«, sagte er und gab sie Danielle. »Vielleicht findet Walter Yang andere Verwendungen dafür.«
    Danielle nahm die Spritze; sie dachte an die medizinischen Möglichkeiten und machte sich zugleich Sorgen über die möglichen Auswirkungen dessen, was Hawker gerade getan hatte.
    »Was, wenn du dich irrst?«, fragte sie.
    Er wandte sich ihr zu, und sie sah ihm an, dass er diese Möglichkeit bereits bedacht hatte. Vielleicht hatte er darüber die ganze Zeit am Strand gebrütet.
    »Dann fangen wir vielleicht an, pfleglich mit diesem Planeten umzugehen, weil wir ewig auf ihm leben müssen.«
    Danielle verstand, warum er so gehandelt hatte. Sie betete, dass er recht behielt.
    »Wird sie gesund werden?«, fragte Nadias Großmutter.
    »Ich hoffe es«, sagte Hawker.
    »Danke«, sagte die Frau.
    »Es war das Werk Ihres Sohns und Sonias.«
    Die Frau lächelte.
    »Komm, Nadia«, sagte Keegan. »Im Haus gibt es so viel Eiscreme, wie du essen kannst.«
    Nadia stieg von der Mauer und machte sich begeistert auf den Weg zum Haus, ohne auf die Erwachsenen zu warten.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte ihre Großmutter und folgte dem Mädchen.
    Keegan sah sie ins Haus gehen, dann drehte er sich zu Danielle und Hawker um.

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