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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Genugtuung für ihn, dem Mann, den er bis jetzt so gefürchtet hatte, gegenüberzutreten.
    »Nun, was können Sie zu Ihrer Entschuldigung sagen?« fragte Bellamy.
    »Sprechen Sie nicht in diesem Ton zu mir« sagte Julius und machte eine Handbewegung, als ob er Abel Bellamys Anblick verscheuchen wollte.
    »Wo ist das Mädchen?«
    »Welches Mädchen?« fragte Julius unschuldig.
    »Sie sind ihr doch auf die ›Contessa‹ gefolgt!«
    »Ach, die ist nach Hause gefahren« sagte Julius leichthin.
    »Das Lügen ist Ihnen vermutlich schon zur zweiten Natur geworden! Ich weiß, daß sie hier ist in dieser Wohnung. Man hat Sie beobachtet, wie Sie sie hergebracht haben.«
    »Warum zum Teufel fragen Sie denn noch, wenn Sie es so genau wissen?« sagte Julius gereizt. »Ja, sie ist hier.«
    Der Alte biß sich auf die Lippen.
    »Wie sind Sie denn von dem Schiff weggekommen?«
    »Das geht Sie gar nichts an« erwiderte Julius kühl.
    Bellamy schluckte seinen Ärger hinunter.
    »Hat Smith Sie denn nicht gesehen?«
    »Smith ist tot.« Fay warf diese Äußerung dazwischen. Julius starrte sie an.
    »Tot?« fragte er ungläubig.
    Sie nickte.
    »Woher wissen Sie das?« fragte Bellamy.
    »Featherstone sagte es mir vor etwa einer Stunde.«
    »Aber wie starb er denn? Ist er ermordet worden?«
    »Der Grüne Bogenschütze hat ihn erschossen!«
    Abel Bellamy sprang mit einem Fluch auf.
    »Sie sind verrückt« rief er. »Der Grüne Bogenschütze? – Hat ihn denn jemand gesehen?«
    »Wozu fragen Sie mich denn soviel? Nun hören Sie mal zu, Mr. Bellamy, das ist hier kein Auskunftsbüro. Ich sage Ihnen nur, was ich erfahren habe. Coldharbour Smith wurde in dem Salon des Schiffes tot aufgefunden. Ein grüner Pfeil hatte ihn mitten ins Herz getroffen. Das ist alles, was ich darüber weiß.«
    Bellamy war durch die Nachricht ganz verstört.
    »Um so besser« sagte er schließlich. »Savini, wir verstehen uns doch beide, ich will keine langen Redensarten machen. Ich biete Ihnen zehntausend Pfund, das sind fünfzigtausend Dollars, und ich biete Ihrer Frau dieselbe Summe, wenn Sie mir einen Dienst erweisen wollen, Sie wissen doch, was das zu bedeuten hat – hunderttausend Dollars geben im Jahr sechs- bis siebentausend Dollars Zinsen. Damit können Sie in aller Ruhe und in allem Luxus in einem anderen Lande leben.«
    »Umsonst bieten Sie mir das doch nicht an« sagte Fay fest. »Was sollen wir dafür tun?«
    Abel Bellamy wies auf die Tür.
    »Bringen Sie das Mädchen noch heute nacht nach Garre Castle. Wir werden alle zusammen dorthinfahren, mein Wagen wartet vor der Tür.«
    Julius schüttelte den Kopf.
    »Es gibt sehr vieles, was ich für Geld tue, Mr. Bellamy, aber das gehört nicht dazu. Sie können gar keine Summe nennen, die groß genug wäre, das zu tun.«
    Fay nickte zustimmend, um die Worte ihres Mannes zu bekräftigen.
    »Niemand wird etwas davon erfahren« sagte Bellamy und dämpfte seine Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Sie ist vom Schiff verschwunden, niemand weiß, daß Sie mit ihr zusammen waren. Das Geld können Sie sich doch leicht verdienen, Savini. Ich will mein Angebot auf fünfzehntausend für jeden erhöhen –«
    »Und wenn Sie es auf fünfzehn Millionen erhöhten, würde es auch nichts ausmachen« erwiderte Fay. »Und ich würde es Julius sehr verdenken, wenn er es täte. Wir haben jahrelang von Betrügereien gelebt, aber wir haben höchstens Männer hereingelegt, die weiter nichts verloren als ihr Geld.«
    Abel Bellamy schaute auf die Tischdecke und stand eine Weile nachdenklich da. Dann schlug er den Kragen seines Mantels hoch.
    »Nun gut, dann wollen wir die Sache fallen lassen, Julius. Sie können am Montag morgen nach Garre Castle zurückkommen. Ich will sehen, daß ich Ihnen eine bessere Stellung und mehr Gehalt geben kann.«
    »Ich komme nicht mehr zu Ihnen zurück.«
    Bellamy drehte sich hastig nach ihm um.
    »Wie, Sie wollen nicht?« fragte er drohend. »Vermutlich glauben Sie, daß Sie aus Howett mehr herauspressen können als Sie von mir bekommen?«
    »Es ist mir ganz gleich, auch wenn ich von Howett überhaupt nichts bekomme« sagte Julius ärgerlich. »Ich habe es nicht für Geld getan und außerdem –« Er dachte plötzlich an seinen früheren Plan, hielt mitten im Reden an und sagte dann zu der größten Überraschung seiner Frau: »Also, Mr. Bellamy, ich werde am Montag morgen nach Garre kommen.«
    Bellamy schaute ihn an und nickte.
    »Das ist auch das Beste, was Sie tun können.«
    Fay begleitete ihn bis zur

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