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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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zeichnete mit der Spitze seines Spazierstocks allerhand Figuren in den Kies. »Und ob es nun richtig ist oder falsch, Sie vermuten, daß Bellamy für das Verschwinden dieser Frau verantwortlich ist. Sie haben schon viel gewagtere Streifzüge unternommen als gerade gestern. Es hat viel Zeit gekostet, bevor ich Ihre Gedankengänge rekonstruieren konnte. Aber Sie dachten wahrscheinlich, daß Bellamy Creager nach seinem Hause folgen würde, und daß Sie dann die Möglichkeit hätten, das Gespräch der beiden zu belauschen. Sie warteten ungefähr zwei Stunden in der Pflanzung – und wollten gerade zu dem Haus gehen, als Sie die Polizei bemerkten.«
    Er nahm sein Zigarettenetui und steckte es wieder in die Tasche. Er fand plötzlich keinen Gefallen mehr am Rauchen.
    »Ich hätte viel Geld darum gegeben, wenn ich den Grünen Bogenschützen getroffen hätte« sagte er leise.
    »Dann glauben Sie wirklich –?« fragte sie entsetzt.
    Er nickte.
    »Ich vermute es nicht nur, sondern ich weiß es ganz genau.«
    Sie sah ihn mit einem neuen Interesse an, und es wurde ihr manches klar.
    »Sie sind doch ein merkwürdiger Mann, Mr. Featherstone! Sie sind schlauer als der Detektiv, den mein Vater anstellen wollte, um mich zu beschützen.«
    Er lachte.
    »Ich muß Ihnen ein Geständnis machen, Miss Howett. Ich bin nämlich der Detektiv, der diesen Auftrag hat. Ich bin Kapitän Featherstone von Scotland Yard, und ich beobachte Sie schon, seit Sie in London ankamen.«

7
    S pike Holland war gerade dabei, den zweiten Artikel über den Mord durch den Bogenschützen auszuarbeiten, als er ans Telephon gerufen wurde. Er berichtete dem Redakteur den Inhalt seines Gesprächs.
    »Man ruft mich nach Scotland Yard – sehen Sie mal an, ich werde wohl noch eine bedeutende Persönlichkeit!«
    »Sind Sie gewiß, daß eine Frau in die Geschichte verwickelt ist?« fragte der Redakteur und schaute von Spikes Manuskript auf, das er eben prüfte.
    »Sicherlich. Zwei Leute haben sie gesehen. Ich habe den Chauffeur gefunden, den sie in der Stadt nahm und dem sie den Auftrag gab, Creagers Wagen zu folgen. Außerdem hat eine Frau, die in der Field Road wohnt, eine Dame beobachtet, die über die Landstraße nach der Rückseite von Creagers Haus zu ging.«
    »Und glauben Sie, daß man ihre Identität feststellen kann?«
    »Nichts ist sicherer in der Welt« sagte Spike optimistisch. »Es ist nur die Frage, ob man dem Chauffeur die Gelegenheit geben kann, sie wiederzusehen.«
    Zehn Minuten später war er in Scotland Yard.
    »Der Chef des Büros H wünscht Sie zu sprechen« sagte der Sergeant, der an dem Eingangstor Wache hielt.
    »Ich kenne das Büro H noch nicht« erwiderte Spike, »aber führen Sie mich nur hin.«
    Ein Polizist brachte ihn in ein Zimmer, das nach Größe und Ausstattung scheinbar einem sehr hohen Beamten gehören mußte. Ein jüngerer Mann schrieb eifrig an seinem Pult, schaute aber auf, als der Besucher eintrat.
    »Alle Wetter« rief Spike erstaunt, »ich habe Sie doch irgendwo schon mal vorher gesehen!«
    »Ich glaube nicht, daß wir uns schon einmal getroffen haben« sagte der Beamte lächelnd, erhob sich und schob Holland einen Sessel hin. »Bitte nehmen Sie Platz, Mr. Holland. Ich bin Polizeidirektor Featherstone. Im allgemeinen bin ich für das Publikum nicht zu sprechen, aber in Ihrem Fall mache ich eine Ausnahme, weil mir Ihr Gesicht sympathisch ist. Darf ich Ihnen eine Zigarre anbieten?«
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir noch ein anderes Kompliment machten, etwas über meine schönen roten Haare.«
    Jim Featherstone lachte.
    »Also nun im Ernst. Ich will Ihnen sagen, warum ich Sie herbemüht habe. Ich weiß, daß Sie einen Chauffeur ausfindig machten, der eine Dame bis zum Ende der Field Road brachte, die man später nach Creagers Haus gehen sah.« Er lächelte, als der andere höchst erstaunt war. »Es ist kein Geheimnis dabei, denn die Polizei kontrolliert an sich alle Chauffeure. Der Mann fühlte sich nicht recht wohl, weil Sie ihn so scharf ausgefragt haben, und berichtete der Polizei, daß er die Dame dorthin gebracht hätte.«
    »Haben die anderen Zeitungen das auch erfahren?« fragte Spike, unangenehm berührt.
    »Keins der anderen Blätter hat die Nachricht bekommen oder wird sie bekommen« sagte Featherstone ruhig, »nicht einmal Ihre Zeitung, der ›Daily Globe‹.«
    »Aber wir haben die Sache doch herausgebracht« sagte Spike.
    »Aber ich möchte Sie gerade deswegen ersuchen, keinen Gebrauch davon zu machen.

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