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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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ein fröstelnder Polizist stand in dem gedeckten Warteraum der Bahn und sah ihm neugierig zu, als er sich gegen den starken Nordwestwind mit Mühe zu der steilen Böschung emporarbeitete, die zu der Strandpromenade führte.
    Der Strand war verlassen, und die Fassaden der schönen Villen waren mit Brettern verschlagen. Große Sandhaufen lagen über der vernachlässigten Strandpromenade. Es war gerade Flut, und die großen Wogen der stürmischen See brandeten heftig gegen die Uferbefestigung, als er schnell den Weg entlangging. Er hatte seinen Mantel bis zum Kinn zugeknöpft. Schließlich stand er vor dem Haus Nr. 94.
    Eine hohe Villa mit schmaler Frontseite erhob sich vor ihm. Die kleine Säulenhalle und der Eingang waren hinter einer grauen Bretterschutzwand verborgen, nur eine Tür war sichtbar. Er klopfte, aber es meldete sich niemand. Er klopfte noch einmal lauter.
    Als er es zum drittenmal ohne Erfolg versucht hatte, ging er um das Gebäude herum, um vielleicht auf der Rückseite Einlaß zu finden.
    Gleich nach seinem Klopfen erschien eine behäbige, ältere Frau mit einem leichten Anflug eines Schnurrbarts. Sie schaute ihn etwas unsicher an.
    »Wie ist Ihr Name? Monsieur empfängt nicht« fügte sie französisch.
    »Ich werde erwartet, ich habe mich telegraphisch angemeldet.«
    Die Frau wurde plötzlich freundlicher.
    »Ja, ich weiß, wollen Sie bitte mitkommen?«
    Sie führte ihn eine Flucht von Treppenstufen hinauf, die nicht einmal mit einem Teppich belegt waren, und klopfte an eine Tür. Er hörte drinnen eine Stimme, und sie ging vor dem Besucher hinein.
    Spike sah sich in einem im Verhältnis zu seiner Länge und Höhe schmalen Raum, dessen eine Wand mit Teppichen behängt, während die andere ganz mit Bücherregalen verstellt war. Zwei silberne, elektrische Armlampen verbreiteten ein helles Licht, denn die einzige natürliche Lichtquelle war ein buntes Glasfenster hinten an der Schmalwand am anderen Ende des Raumes.
    John Wood saß an einem großen, mit Goldbronze beschlagenen Schreibtisch, als Spike eintrat. Er erhob sich und legte die Feder nieder.
    »Sind Sie trotz des bösen Wetters gekommen? Sie sind ein tapferer Mann. Nehmen Sie bitte Platz, Mr. Holland. Und bevor Sie mich fragen, will ich Ihnen schon sagen, daß ich die Artikelserie gerne schreibe, die Sie in Ihrem Telegramm erwähnten. Es ist mir sehr lieb, daß ich dadurch wieder mehr in der Öffentlichkeit bekannt werde, um meine Pläne durchzusetzen, und ich mache ganz rücksichtslos für mich Reklame.«
    Sie besprachen noch ein paar Einzelheiten über Länge und Inhalt der Artikel, während die dicke Frau mit dem Schnurrbart Wein, Kaffee und Bisquits servierte.
    »Wie ruhig und friedvoll haben Sie es doch hier« sagte Spike neiderfüllt. »Ich dachte, es wäre eine Marotte von Ihnen, im Winter in Wenduyne zu leben. Aber wie geeignet ist dieser Platz doch zum Schreiben!«
    John Wood lächelte.
    »Ich möchte Sie nicht mit nach oben nehmen, um Ihnen die Ruhestörer zu zeigen. Sie schlafen jetzt gerade.«
    »Haben Sie denn Kinder hier?« fragte Spike erstaunt.
    Wood nickte.
    »Dreißig, drei große Säle voll!« Er zeigte auf die Treppe, die zu dem oberen Teil des Gebäudes führte. »Ich habe nur die gesunden Kinder hier, das Sanatorium liegt auf der anderen Seite der Stadt.«
    Sie sprachen noch eine ganze Stunde lang über kleine Kinder. Mr. Wood schien überhaupt über nichts anderes reden zu wollen.
    »Ich glaube, Sie wissen viel mehr über Abel Bellamy, als Sie mir sagen. Sie scheinen ihn nicht sehr zu lieben?«
    Mr. Wood spielte mit einer goldenen Panfigur, einer kleinen, wunderschönen Statuette, die auf seinem Schreibtisch stand.
    »Ich weiß genug von ihm, um ihn an den Galgen zu bringen« sagte er, ohne den Blick zu erheben.
    Spike hörte verwundert zu.
    »Sie wissen genug, um ihn an den Galgen zu bringen?« wiederholte er. »Das ist doch wohl etwas viel gesagt.«
    Wood sah ihm jetzt ins Gesicht.
    »Mag sein, daß es gewagt ist. Aber ich spreche ja im Vertrauen mit Ihnen.«
    Spike war gewöhnlich nicht sehr entzückt, wenn jemand ihm Mitteilungen unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit zukommen ließ, aber jetzt war er begierig, auch Nachrichten zu sammeln, die er nicht veröffentlichen durfte.
    »Ich habe absolut keine Beweise, aber trotzdem weiß ich genug, daß man das Urteil über ihn sprechen könnte. Ich will nicht sagen, daß man ihn nur auf meine Aussage allein hin hängen kann; das Gesetz ist sehr vorsichtig in England,

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