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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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und begannen die Türöffnung zuzumauern. Als Valerie Howett, die einen Rundgang in dem verwilderten Garten ihres neuen Wohnsitzes machte, das Klopfen der Maurerkellen gegen die Steine hörte, vermutete sie, was auf der anderen Seite des verfallenen Tores vor sich ging.
    Lady’s Manor hatte sie in vieler Hinsicht überrascht. Eine genaue Besichtigung hatte ergeben, daß das Innere nur wenig Reparaturen brauchte. Alle Räume waren mit schönen, alten Holzpaneelen überzogen, die Decken waren getäfelt, und das Holzwerk brauchte nur neu poliert zu werden. Nur an einem der schön eingelegten Parkettböden war eine größere Ausbesserung nötig. Zu ihrer größten Freude stellte Valerie fest, daß man die neue Wohnung gleich beziehen konnte, und sie faßte auch den Entschluß, den Umzug sofort zu bewerkstelligen.
    Der gutmütige Mr. Howett gab seine Einwilligung, und noch bevor die Handwerker das Haus verlassen hatten, fuhren große Möbelwagen in langer Reihe durch die ruhigen Straßen von Berkshire und bogen in die Torfahrt von Lady’s Manor ein.
    Eines Morgens sah Abel Bellamy von dem Fenster seines Schlafzimmers aus, daß über den Bäumen des Parks aus der Richtung von Lady’s Manor Rauch aufstieg. Er schimpfte und fluchte. In den letzten Tagen stand er früher auf, weil seine Diener die oberen Räume nicht mehr betraten, bis die Polizeihunde an die Kette gelegt waren. Diese neuen Wächter trieben sich in der ganzen Burg herum, und Julius hörte nachts öfter ihre leisen Tritte auf den fliesenbelegten Korridoren und zitterte vor Furcht. Die Anwesenheit der Tiere hatte auch einen gewissen Erfolg, denn seitdem sie die Burg bewachten, war nichts mehr vom Grünen Bogenschützen zu sehen.
    Mr. Bellamy fiel eine Überschrift im »Daily Globe« auf:
    »Polizeihunde bewachen den Millionär aus Chicago vor dem gespenstigen Bogenschützen.«
    Er brummte ärgerlich vor sich hin, aber er hatte sich schließlich damit abgefunden, in der Öffentlichkeit bekannt zu sein. Er hatte eine Abneigung gegen Spike Holland, aber er unternahm doch nichts, um sich an ihm zu rächen, obwohl er in den vergangenen Tagen Zeitungsleuten schon aus geringeren Anlässen übel mitgespielt hatte. Obendrein hatte Spike Holland noch die Kühnheit, sich an dem Tage nach seiner Rückkehr von Belgien beim Pförtner von Garre Castle zu melden und Einlaß zu verlangen.
    »Sagen Sie ihm« fuhr Bellamy am Telephon erregt auf, »daß ich die Hunde auf ihn hetzen werde, wenn er der Burg irgendwie zu nahe kommt!«
    »Er möchte Ihnen eine Mitteilung über Creager machen, der neulich ermordet wurde.«
    »Ich brauche keine Mitteilungen!« brüllte Bellamy und hängte wütend den Hörer an.
    Kurz darauf machte er wieder eine seiner ruhelosen Wanderungen durch den Park. Plötzlich stand er wie vom Blitz getroffen still. Zorn und Verwunderung packten ihn, denn der rothaarige Reporter spazierte seelenruhig über den Rasen. Er hatte eine Zigarre im Munde und die Hände in den Hosentaschen. Gelassen nahm er eine Hand aus der Tasche und grüßte wohlwollend zu dem bestürzten Bellamy hinüber.
    »Wie sind Sie denn hier hereingekommen?«
    »Über die Mauer« erwiderte Spike strahlend.
    Bellamys Gesicht wurde noch eine Schattierung dunkler.
    »Dann machen Sie sofort, daß Sie wieder über die Mauer hinüberkommen« sagte er barsch. »Sie haben kein Recht, sich hier aufzuhalten! Sie Strolch! – Vorwärts marsch!«
    »Sehen Sie einmal, Mr. Bellamy, es hat gar keinen Zweck, hier einen großen Spektakel zu machen. Ich bin nun einmal hier, und Sie können mich doch erst einmal anhören.«
    »Ich will nichts hören – machen Sie, daß Sie fortkommen!«
    Bellamy ging auf den Reporter zu, der nicht den geringsten Zweifel über seine Absichten hatte.
    »Ich glaube, es ist aber besser, daß Sie mir mal zuhören« sagte Spike ruhig und wich keinen Zoll zurück. »Die Polizei hat nämlich die Kopie eines Briefes gefunden, den Creager über einen gewissen Mann namens Z. an Sie schrieb, und man ist nun sehr begierig, das Jahr festzustellen, in dem der Brief geschrieben wurde und wer dieser Mr. Z. ist.«
    Plötzlich änderte sich Bellamys Benehmen.
    »Ein Brief, der an mich geschrieben sein soll« fragte er ungläubig. »Hat denn dieser Esel – hat denn der Abschriften von seinen Briefen gemacht?«
    Spike nickte.
    »Man fand über hundert Abschriften von Briefen in seinem Schreibtisch. Ich vermute, daß er das immer so gehalten hat.«
    Abel Bellamy dachte einen Augenblick nach, dann

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