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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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um sich nach einem Mann umzusehen, der unter dem Namen Coldharbour Smith bekannt ist?«
    Sie wollte ihn ungeduldig abwehren.
    »Warten Sie einen Augenblick« sagte er und hob feierlich abwehrend die Hand. »Als Sie nach Coldharbour Smith suchten, gerieten Sie da nicht in eine allgemeine Schlägerei in einer Kneipe, die hauptsächlich von Chinesen und Negern besucht wird?«
    Sie schauderte bei der Erinnerung.
    »Sie wurden glücklicherweise von einem ehrlichen, aber rauhen Matrosen gerettet – aber trotzdem haben Sie einen bösen Fußtritt von einem der Kerle abbekommen.«
    »Waren Sie vielleicht der ehrliche, aber rauhe Seemann?« fragte sie verwirrt.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, es war einer meiner Leute, Sergeant Higgins, ein guter Kerl, obgleich er nichts von einem Helden oder Stutzer an sich hat. Aber warum unternehmen Sie solche schrecklichen Dinge?«
    »Weil ich es muß« antwortete sie verbissen. »Ich hätte Creager sehen müssen, bevor dies alles passierte. Ich wußte manches von ihm, ich wußte, daß er von Bellamy Geld empfing, weil er früher einmal etwas Schreckliches für ihn getan hat. Und auch dieser andere Mann –« sie schauderte wieder. »Es war schrecklich.«
    »Coldharbour ist kein feiner Mensch« gab Captain Featherstone zu. »Leute, die derartige Kneipen halten, sind gewöhnlich nicht sehr zartbesaitet. Coldharbour wird also auch von Bellamy unterstützt?« fragte er scheinbar belustigt. »Das wußte ich noch nicht. Wo bekommen Sie denn nur alle diese Informationen her?«
    »Ich bezahle dafür« sagte sie, indem sie eine direkte Antwort ablehnte. »Und ich denke, meine Informationen sind einigermaßen zuverlässig.«
    Er dachte einige Augenblicke nach und schaute auf den Teppich.
    »Ich habe das Gefühl, daß Sie sich auf diese Weise selbst zugrunde richten« sagte er dann ernst. »Glücklicherweise war Coldharbour vorige Nacht nicht zu sehen. Wenn er dort gewesen wäre, so hatte es Bellamy in den nächsten vierundzwanzig Stunden erfahren.«
    Er sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, und dieser unerwartete Anblick machte ihn betroffen.
    »Ich habe alles versucht« sagte sie, »wirklich alles, ich glaube, daß ich eigensinnig und närrisch bin, und ich war eitel genug, zu glauben, ich sei klüger, als die Polizei der ganzen Welt. Aber ich sehe jetzt doch ein, daß ich es nicht bin.«
    Er sah sie an.
    »Jagen Sie hinter einem Schatten her, Miss Howett?« fragte er ernst.
    »Nein, nein, nein!« rief sie heftig. »Ich bin meiner Sache sicher. Irgendein Gefühl sagt mir, daß ich auf dem rechten Wege bin.«
    »Würden Sie mir nicht mitteilen« fragte Featherstone leise, »wer die Frau ist, die Sie suchen?«
    Er sah, wie sie ihre Lippen fest aufeinander preßte.
    »Das kann ich nicht sagen, es ist nicht mein Geheimnis allein.«

13
    S pike Holland war sehr mit dem Vorschlag seines Redakteurs einverstanden, zu John Wood nach Wenduyne zu fahren und ihn zu überreden, eine Artikelserie über Kinderfürsorge zu schreiben. Spike hatte den lebhaften Wunsch, den Mann wiederzusehen, der so außerhalb der Welt und ihrem ewigen Kampf ums Dasein stand.
    Er verließ London mit dem ersten Zug nach dem Festland und brachte fünf ungemütliche Stunden auf der kalten und unruhigen See zu. Er war eigentlich nicht deshalb gereist, um die Artikelserie für die Zeitung zu sichern, denn Wood hatte ihm seine Zustimmung darüber schon früher ausgedrückt. Der eigentliche Grund war die Hoffnung, noch einiges über Abel Bellamy zu erfahren. Es war merkwürdig, daß man so wenig Nachrichten über den alten Mann bekommen konnte. Spike hatte den Eindruck, daß dieser Menschenfreund ihm sehr viel hätte mitteilen können. Die Schroffheit, mit der Wood damals so plötzlich das Gesprächsthema änderte, als er Bellamys Namen erwähnte, gab ihm diese Gewißheit.
    Spike war froh, als er in Ostende wieder festen Boden unter den Füßen fühlte. Er mußte eine halbe Stunde auf dem Bahnhofsplatz warten, bis die Bahn kam, die den Dünen entlang nach der holländischen Grenze fuhr, und er fühlte sich glücklich, als er in einem Abteil erster Klasse saß. Es regnete ziemlich heftig, und ein rauher Wind fegte über den verlassenen Platz. Spike war häufig in Belgien gewesen und kannte diesen traurigen Weg gut genug, der durch die Dünen führte. Das Dörfchen Le Coq war ein öder Platz, aber Wenduyne hatte das Aussehen einer Stadt, eines Seebades, das hauptsächlich im Sommer besucht wird. Es lag jetzt verlassen da, nur

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