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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Lebenswerk der Nächstenliebe widmete.
    Holland hatte eine Einladung zu Tisch bei den Howetts erhalten und wanderte nun die hübsche Allee hinauf, die an den hohen Mauern der Burg entlangführte. Plötzlich kamen die Kamine von Lady’s Manor in Sicht, die noch aus der Zeit der Königin Elisabeth stammten.
    Spike hatte sich schon früher um alte Bauten gekümmert, und wie die meisten Amerikaner wußte er besser mit der Baugeschichte Englands Bescheid als die Engländer selbst, die diese Schönheiten jeden Tag sehen. Lady’s Manor war im fünfzehnten Jahrhundert für Isabel d’Isle erbaut worden, die einer der de Curcys liebte. Es war teilweise zur Zeit der Königin Elisabeth durch Feuer zerstört, aber sofort wieder aufgebaut worden.
    Der Tag war schön und für diese Zeit des Jahres warm. Als er in den Garten eintrat, fand er Valerie Howett dort, die das Einpflanzen von Blumenknollen überwachte.
    »Es sieht so aus, als ob Sie sich für immer hier niedergelassen haben« lächelte Spike, als er ihr die Hand gab.
    »Ja – für lange Zeit« sagte sie ruhig. »Sie werden meinen Vater in der Bibliothek finden. Ich fürchte, daß Ihnen das Haus etwas ungemütlich vorkommt, weil die Handwerker noch da sind, Mr. Holland, aber das Zimmer meines Vaters ist vollkommen renoviert, und dort haben Sie Ruhe.«
    Die melancholische Stimmung im Gesichtsausdruck Mr. Howetts war verschwunden. Er war freundlich und guter Dinge, und Spike, der den Grund nicht ahnen konnte, dachte, daß der Luftwechsel eine so günstige Wirkung auf ihn hervorbrachte. Aber dann zeigte ihm Mr. Howett stolz alle die Papiere und Bücher, die er gesammelt hatte und erzählte ihm von seinem Plan, ein Buch zu schreiben. Er fragte ihn sogar wegen der Einleitung um Rat.
    »Haben Sie schon etwas von Ihrem Nachbar gesehen, Mr. Howett?«
    »Wer ist das? Ach meinen Sie etwa Bellamy?« Mr. Howett verzog das Gesicht. »Nein, ich möchte überhaupt nichts von ihm sehen. Gott sei Dank ist er ein wenig geselliger Mensch, und ich brauche nicht zu fürchten, daß er zum Tee zu uns herüberkommt« fügte er ernst hinzu. »Haben Sie sich in England auch schon an das ewige Teetrinken gewöhnt? Wenn nicht, so vermeiden Sie es, es ist schlimmer, als wenn man ein anderes Narkotikum zu sich nimmt.«
    Der Park, der zu Lady’s Manor gehörte, war nicht sehr ausgedehnt. Er war etwas weniger als zwei Morgen groß und nach der einen Seite durch die Mauern der Burg Bellamys begrenzt. Dies konnte Spike auch nach dem Essen feststellen, als die junge Dame ihm den Garten zeigte.
    »Hier scheint ein Tor nach drüben zu gehen, Miss Howett!«
    »Früher war hier ein Tor« sagte sie fast bedauernd, »aber Mr. Bellamy hat die Öffnung auf der anderen Seite zumauern lassen.«
    »Vielleicht hat er Angst vor dem Grünen Bogenschützen« meinte Spike lustig. »Sie fürchten sich doch nicht etwa, wenn ich diese indiskrete Frage an Sie stellen darf, Miss Howett?«
    »Nein, nicht im geringsten.«
    Spike betrachtete die Mauer mit dem größten Interesse.
    »Sie ist hier niedriger als sonst irgendwo« sagte er. »Sie hätten von hier aus die beste Gelegenheit, einmal einen Erkundigungsgang in Bellamys feudale Besitzung zu unternehmen.«
    Er trat an die Mauer und streckte seinen Arm aus. Er konnte das obere Ende der Mauer mit der Hand erreichen.
    »Es gehören nur zwei leichte Leitern dazu, dann sind Sie drüben – ich fange an, Sie zu beneiden, Miss Howett. Ich möchte Sie ja nicht darum bitten, mir dabei behilflich zu sein, einen Einbruch in die Burg von Ihrem Hinterhof aus zu machen. Aber wenn Sie mich nur ein wenig ermutigten, würde ich in einer dunklen Nacht kommen und mich einmal persönlich nach dem Bogenschützen umsehen.«
    Sie lachte leise.
    »Ich werde mich hüten, Sie zu ermutigen, Mr. Holland« sagte sie. »Haben Sie Captain Featherstone in der letzten Zeit einmal gesehen?« fragte sie dann plötzlich.
    »Nein, seit letztem Montag nicht mehr. Er erzählte mir, daß er verreisen müßte, obgleich ich das stark bezweifle. Unter uns gesagt, Miss Howett, ich habe eine Idee, daß er der neue Hausmeister in der Burg ist. Ich weiß, daß er sich sehr für Bellamy und besonders für seine Gasrechnungen interessiert. Was er nun gerade hierin findet, mag der Himmel wissen!«
    »Was sagten Sie da eben?« fragte sie schnell.
    Spike erzählte von dem häuslichen Streit, der zur Entlassung des früheren Hausmeisters von Garre geführt hatte.
    »Ich habe es Featherstone neulich erzählt, und nachher ist

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