Effington 06 - Verborgene Verheissung
Gwen.«
Sie ließ sich an seine Brust sinken und wusste, dass sie in diesem Mann alles gefunden hatte, was sie sich je gewünscht hatte. Und noch viel, viel mehr.
Sie würden von diesem Tag an alles miteinander teilen, Freude und Furcht, Lachen und Tränen, jeden Tag, jede Stunde. Sie würden Kinder haben, die in Sicherheit und Zufriedenheit aufwachsen und nie daran zweifeln würden, dass man sie ehrlich liebt.
Und ganz gleich, was sie dort im Garten unter den wachsamen Augen der Parzen vereinbart hatten: Siebeneinhalb Jahre wären zu kurz für ihre Liebe, die sie nun füreinander empfanden.
»Für immer, Marcus.«
Es wäre erst der Anfang.
Epilog
Siebeneinhalb Jahre später
Der Herr möge mir beistehen: selbst wenn ich einhundert Jahre alt werden sollte, werde ich nie die Männer verstehen. Und selbst wenn ich eintausend Jahre alt würde, wollte ich nie auf sie verzichten.
Helena Pennington
»Seltsamer Zeitpunkt für eine Feier, findest du nicht?«, fragte Lady Berkley neugierig. »Wie um alles in der Welt sind sie auf die Idee gekommen, so etwas im Herbst zu veranstalten?«
»Ich persönlich, Marian, mag diese Jahreszeit sehr gerne. Außerdem sagten sie, es gäbe etwas zu feiern.« Helena Pennington sah von der Terrasse auf die weiten Grünflächen von Holcroft Hall und die vielen Menschen hinab. So viele Freunde, so viele Verwandte. »Ein Versprechen, sagten sie.«
Marian kicherte. »Das haben wir gut gemacht, Helena.«
»O ja, das haben wir.« Helena nickte zufrieden. »Unsere beiden Söhne haben uns zusammen sechs Enkelkinder geschenkt. Ach nein, sieben. Ich zähle die Zwillinge immer als ein Kind. Wie dumm von mir.«
»Es werden bald acht sein«, ergänzte Marian.
»Die Loring-Mädchen haben sich auch sehr gut entwickelt.« Helena deutete mit dem Kopf auf Charity und ihren Ehemann.
»Die gute Herkunft schlägt eben durch.« Marian nickte.
»Und eine außergewöhnliche Stiefmutter. Ihr Vater hat klug geheiratet.«
»Das stimmt allerdings«, sagte Marian mit unschuldigem Tonfall. »Und wie geht es deinem Mr. Whiting?«
»Meinem Mr. Whiting geht es ausgezeichnet.« Helena hatte seinen Heiratsantrag regelmäßig abgelehnt, doch sie überlegte, ob sie nicht dieses Jahr annehmen sollte. Es könnte unterhaltsam werden, und auf jeden Fall würde Marcus dann endlich aufhören, ihr seltsame Blicke zuzuwerfen, wann immer Jeffreys Name erwähnt wurde. »Ganz ausgezeichnet.«
»Ich habe selbst schon darüber nachgedacht, mir einen neuen Anwalt zu nehmen.« Marian grinste sie raffiniert an, und beide Frauen brachen in Gelächter aus.
»Das Leben hat sich überaus positiv entwickelt, finde ich.« Helena konnte sich wirklich nicht erinnern, jemals so zufrieden gewesen zu sein wie in den letzten siebeneinhalb Jahren.
»Wir haben alles erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Und noch mehr. Dennoch ...« Marian seufzte. »Ich muss sagen, ich vermisse die Gesellschaft aufrechter Damen zur Besserung der Zukunft Britanniens<.«
»Unsinn. Wir haben nur eine kleine Durststrecke. Wir alle haben eine Zeit lang sehr h art gearbeitet. Und warte nur, was für einen Spaß wir haben werden, wenn die nächste Generation reif zum Heiraten ist.«
»Hoffentlich werden sie nicht so widerspenstig sein wie ihre eigenen Eltern.«
»Aber wo wäre dann die Herausforderung?« Lady Berkley sah Helena an, und beide mussten lachen.
»Das wirklich Reizvolle daran ist«, Marian rang nach Atem, »dass wir, wenn es so weit ist, mit der vollen Unterstützung ihrer Eltern rechnen dürfen. Oder wenigstens ihrer Mütter.«
»O ja. Jede Mutter will doch für ihre Sprösslinge eine gute Partie ergattern.«
»Und mit ein bisschen Glück kommt auch noch die Liebe dazu.« Marian kicherte. »Wir sind hoffnungslose Romantikerinnen, Helena.«
»Unsinn, Marian. Ich glaube, wir sind eigentlich sehr praktisch veranlagt. Denn zweifellos gibt es doch in diesem Leben nichts Besseres ...« Ihr Blick wanderte wieder zu ihrem zukünftigen Gatten, und sie lächelte in dem sicheren Wissen, dass ihre Welt völlig in Ordnung war. Und was noch viel besser war, dass sie selbst mitgeholfen hatte.
»... als den eigenen Ehemann zu lieben.«
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