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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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vorsichtig. »Sie hat dich verlassen, Marcus. Es ist nicht leicht, das zu begreifen, aber so ist es. Das ist die Landung in dem Abgrund. Ich weiß, du bist empört ...«
    »Empört?« Marcus' Stimme klang zornig. »Ich bin wütend. Seit ich diese Frau kenne, muss alles nach ihrem Willen gehen, und ich muss immer nachgeben. Sie hat ihr Geld behalten, ihr Haus und ihre Unabhängigkeit. Sie hat Geheimnisse vor mir gehabt ...«
    »Nur drei«, murmelte Reggie. »Eigentlich war das nicht so schlimm. Ich kannte schon Frauen ...«
    »Ich war es, der zuerst seine Gefühle eingestehen musste, ohne die geringste Ermunterung von ihrer Seite. Dann musste ich betteln, das Gleiche zu tun, um endlich glücklich zu werden. Glücklich! Kannst du das glauben?« Er schüttelte den Kopf. »Sie hätte schon längst glücklich sein sollen.«
    »Sie ist trotz allem eine Frau«, entgegnete Reggie. »Das sind seltsame Wesen.«
    »Sie hat mich an der Nase herumgeführt. Ich bin der verfluchte Earl of Pennington, und ich habe mich benommen wie ein Schuljunge!«
    »Ach, so schlimm war es auch wieder nicht.«
    »Nein?« Marcus zog die Brauen hoch. »In unserer Hochzeitsnacht hatte sie eine Liste dabei, was ich zu tun und zu lassen hatte, und in welcher Reihenfolge!«
    »Das würde ich nicht so herumposaunen, wenn ich du wäre«, zischte Reggie ihm zu.
    »In dieser Beziehung gab es bisher nicht den leisesten Kompromiss, und ich bin es jetzt endgültig leid.« Marcus schnappte sich Reggies Brandy und leerte ihn in einem Zug. »Sobald ich sie gefunden habe, wird sich hier einiges entschieden ändern.« »Wohl gesprochen, mein Herr.« Townsend grinste.
    Marcus hatte die Anwesenheit von Gwens Cousin völlig vergessen. Es gab hier noch etwas zu erledigen, bevor er seiner Frau nachreiten konnte. Und zwar mit diesem Herrn.
    Er wandte sich an Townsend. »Sie haben uns belogen.«
    Townsend reckte trotzig das Kinn. »Ich würde es nicht unbedingt lügen nennen.«
    »Himmel, liegt das in der Familie?« Marcus rollte die Augen gen Himmel. »Ist Ihnen täuschen lieber?«
    »Da Sie offenbar schon Bescheid wissen«, Townsend zuckte mit den Schultern, »möchte ich Ihnen sagen, dass das nicht meine Idee war. Ich hätte es vielleicht etwas anders geregelt.«
    »Wovon spricht er denn?«, flüsterte Reggie Marcus zu.
    Ein energisches Klopfen ertönte, im gleichen Moment öffnete sich die Tür. Ein Dienstmädchen trug ein Tablett mit Braten und Brot und großen Krügen herein, von denen Marcus hoffte, dass sie Tee oder am besten starken, heißen Kaffee enthielten. Sein Magen grummelte bei dem Anblick. Dem Dienstmädchen auf den Fersen folgte Marcus' Mutter.
    »Jeffrey!« Ihre Augen weiteten sich erfreut.
    Jeffrey?
    Marcus' Blick folgte dem seiner Mutter.
    Whiting nickte einen Gruß. »Helena.« Er räusperte sich. »Verzeihung, Lady Pennington.«
    Helenas Augen wanderten vom Anwalt zu ihrem Sohn und zurück. Sie runzelte die Stirn. »Was tust du hier?«
    »Er ist hier, weil ich ihn darum gebeten habe.« Marcus musterte seine Mutter. Irgendwie verhielt sie sich merkwürdig.
    »Es schien mir eine gute Idee zu sein«, erwiderte Whiting ruhig.
    »Verstehe.« Helena wählte ihre Worte mit Bedacht. »Und warum?«
    »Warum?« Marcus sah zu den anderen Herren, dann sprach er seine Mutter an. »Ich schließe daraus, dass du keine Ahnung hast, was passiert ist.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Ist etwas passiert?«
    Marcus seufzte verzweifelt.
    »Lass mich das erklären, Marcus.« Reggie trat vor. »Alles begann gestern Abend, Mylady, als dieser Herr hier, Lord Townsend, eintraf. Er ist der Cousin von Lady Pennington — der jungen ...«
    Die ältere Lady Pennington sah ihn verärgert an.
    »Ich wollte sagen, der gegenwärtigen Countess. Gwendolyn«, beeilte sich Reggie zu sagen.
    »Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen, Lady Pennington.« Townsend lächelte höflich.
    »Ganz meinerseits«, murmelte sie.
    Reggie fuhr fort. »Er behauptete, durch einen Brief des Vaters der Mädchen, das Recht zu haben ...«
    »Meine Mädchen?« Ihre Stimme klang entrüstet.
    »Ich fand, der Briet sah merkwürdig aus.« Marcus funkelte Townsend an.
    »... die Vormundschaft für die Mädchen zu übernehmen«, beendete Reggie seinen Satz. »Marcus ritt nach London ...«
    »Um sich mit mir zu beraten«, fiel Whiting ein. Helena sah ihn dankbar an. Ein bisschen zu dankbar und eindeutig zu ... persönlich.
    »Aber meine Frau beschloss, nicht auf meine Rückkehr zu warten.« Marcus biss die Zähne

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