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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Partnerin gewesen.
    Marcus hatte das bereits als Kind bemerkt, und dieses Konzept von Ehe hatte ihm so zugesagt, dass er später eine ähnliche Beziehung zu seiner Frau haben wollte. Das Schwierige war, eine Frau zu finden, die intelligent und kompetent genug für eine solche Partnerschaft war, und die gleichzeitig Charme, Leidenschaft und möglichst auch Schönheit besaß. Eine Frau, die sein Herz und seinen Geist erobern würde. Kurz gesagt: die perfekte Frau. Ein Wesen, das es unmöglich geben konnte, wie er selbst zugeben musste.
    Natürlich spielte es jetzt keine Rolle mehr, was er sich wünschte.
    »Hast du dir diesen Brief angesehen?« Lady Pennington sah ihren Sohn prüfend an. »Ist er rechtsgültig?«
    »Es schien mir so.« Marcus nickte. »Ich kenne Vaters Signatur so gut wie meine eigene, und ich zweifle nicht an der Echtheit des Briefes. Allerdings skizzierte er lediglich das Gerüst der Vereinbarung. Whiting hatte noch andere Unterlagen, in denen die Einzelheiten dieses Handels beschrieben wurden.«
    »Und hast du diese auch gründlich gelesen?«, fragte sie neugierig.
    Marcus wehrte die Frage ab. »Ich habe nur einen kurzen Blick darauf geworfen. Mehr schien mir nicht notwendig zu sein. Mein Schicksal ist offenbar besiegelt.«
    »Es wäre sicher geboten, die Unterlagen von einem anderen Anwalt überprüfen zu lassen.« Reggie wirkte nachdenklich. »Vielleicht gibt es doch noch einen Ausweg.«
    »Unsinn, Reginald, das würde das Unausweichliche doch nur hinauszögern«, seufzte Lady Pennington. »Außerdem hat Mr. Whiting immer im Interesse von Marcus und seinem Vater gehandelt. Ja, er war mir in den Jahren seit dem Tod meines Mannes eine große Hilfe.«
    »Ich vertraue Whiting bedingungslos.« Soweit Marcus wusste, hatte der Mann nie etwas getan, was nicht einwandfrei war, und hatte nie einen schlechten Rat erteilt. »Wenn es einen eleganten Ausweg aus dieser Sache gäbe, zweifle ich nicht daran, dass Whiting ihn bereits gefunden hätte.«
    »Das versteht sich von selbst.« Seine Mutter nippte an ihrem Brandy. »Selbstverständlich konnte weder Lord Townsend noch dein Vater vorhersehen, in welche Abgründe seine Tochter ohne eigene Schuld ...«
    »Was für Abgründe?« Marcus' Stirn kräuselte sich.
    »Das verheißt nichts Gutes«, murmelte Reggie.
    »Es ist nicht annähernd so besorgniserregend, wie es klingt«, sagte sie leichthin.
    »Was für Abgründe?«, wiederholte Marcus.
    »Ich muss sagen, es klingt außerordentlich bedenklich«, raunte Reggie.
    »Das tut es wirklich. Was für Abgründe, Mutter?«
    »Es war laut Mr. Whiting ein schrecklicher Fehler. Miss Townsend erhielt fehlerhafte Informationen bezüglich ihrer finanziellen Situation nach dem Tod ihres Vaters. Daraufhin war sie gezwungen, sich eine ehrbare Beschäftigung als Gouvernante zu suchen.« Lady Pennington blickte ihrem Sohn herausfordernd an. »In meinen Augen wertet sie das nicht ab. Ich meine, dass sie ihr Schicksal in die eigene Hand nahm. Wie siehst du das, Marcus?«
    »Ganz genauso, Mutter.« Er konnte ein ironisches Lächeln nicht unterdrücken. Seine Mutter behandelte diese Angelegenheit ungewöhnlich großzügig. Zweifellos, weil sie selbst als junges Mädchen einige finanzielle Schwierigkeiten zu überwinden hatte und ihr Leben damals ebenfalls selbst in die Hand nehmen musste. »Du scheinst beträchtlich mehr Informationen über meine mögliche Braut zu haben als ich. Wie lange genau hast du denn mit Whiting geplaudert?«
    »Lange genug, i ch stelle eben die richtigen Fragen. Und ich wage zu behaupten, Marcus, dass du wahrscheinlich viel zu überrascht von Whitings Enthüllungen warst, um Erkundigungen über das Mädchen einzuholen.« Sie lehnte sich wieder auf das Sofa zurück. »Ich hoffe doch, ihre Umstände schockieren dich nicht.«
    »Ich glaube nicht, dass mich jetzt noch etwas schockieren kann«, sagte er langsam. Völlig unvermittelt schob sich das Bild einer stolzen, mysteriösen Frau mit dem unverkennbaren Tonfall einer Gouvernante und leuchtend blauen Augen in sein Bewusstsein. »Weiß Miss Townsend von dieser Vereinbarung?«
    »Bis heute Morgen noch nicht. Mr. Whiting sagte, er habe nach ihr schicken lassen, wusste aber nicht, wann ihr Schiff eintreffen würde. Wahrscheinlich im Laufe dieser Woche.« Sie hielt einen Moment inne. »Sie kommt aus Amerika.«
    Reggie fuhr zusammen.
    Marcus' Vorstellung entschwand.
    »Mach nicht so ein Gesicht, Marcus. Das Mädchen ist ja schließlich Engländerin. Ihre Herkunft ist

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