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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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jetzt bloß machen?«
    Berkley schwenkte seinen Brandy und verzog das Gesicht. »Mein Rat ist, so viel wie möglich zu trinken.«
    »Vielen Dank. Das hatte ich auch schon in Betracht gezogen.«
    »Ich denke außerdem«, Reggie holte tief Luft und blickte seinem Freund in die Augen, »dass du Miss Townsend heiraten solltest.«
    »Auch du, mein Sohn Brutus?« Marcus hob die Augenbrauen.
    »Du scheinst nicht viele Alternativen zu haben. Abgesehen davon würdest du nicht viel aufgeben. Ich wage zu behaupten, dass es das Idealbild weiblicher Perfektion, von dem du gelegentlich sprichst, in Wirklichkeit nicht gibt. Und selbst wenn, tja«, er zuckte die Achseln, »würde es dir wohl auch nicht helfen. Sehr wahrscheinlich würdest du es nicht einmal erkennen.«
    »Wie bitte?«
    »Du bist stets gelassen, gefasst und beherrscht. Du bist niemals auch nur in die Nähe des Altars gekommen, und du hast dich nie von einer Frau zum Narren halten lassen. Du, mein Alterchen, warst noch nie verliebt, oder wenigstens habe ich nichts bemerkt.«
    »Willst du damit sagen, dass ich kalt bin?« Marcus sah seinen Freund ungläubig an. »Gefühllos?«
    »Überhaupt nicht. Aber du bist vielleicht zu vorsichtig für die Liebe. Möglicherweise sogar zu intellektuell. Du denkst viel zu viel nach. Dein Kopf hat schon immer dein Herz beherrscht. Du hast genaue Vorstellungen von dem, was du willst, und dir ist nur das Perfekte gut genug. Ich auf der anderen Seite ...«
    »Du verliebst dich im Handumdrehen.«
    »Ganz genau.«
    »Und hast dir wie oft das Herz brechen lassen?«
    »Viel zu oft.« Reggie grinste ohne einen Anflug von Reue. »Und jedes gebrochene Herz war die Sache wert. Die Erwartungen, die großen Gefühle und die unbegrenzten Möglichkeiten, alter Freund. Es ist wie auf einen Abgrund zuzutaumeln in dem sicheren Gefühl, dass man fliegen kann.«
    »Ich stand schon nahe an diesem Abgrund«, entgegnete Marcus mit einem verteidigenden Tonfall.
    Reggie schnaubte. »Aber bisher bist du noch nicht gesprungen. Zugegeben, du hast dich ab und an dem Rand genähert. Ich erinnere mich noch gut an eine reizende Witwe vor einigen Jahren.«
    »Nur schade, dass ihr toter Ehemann sich entschloss, ins Leben zurückzukehren.« Marcus schauderte bei der Erinnerung. Wer konnte ahnen, dass ein Mann, der angeblich in Spanien verstorben war, sechs Jahre später wieder auftauchen würde?
    »Und dann letztes Jahr«, fuhr Reggie fort. »Ich glaube, du warst mehr als nur ein wenig vernarrt in Marianne Shel...«
    »Inzwischen Lady Helmsley, Reggie«, unterbrach Marcus energisch. »Und ich glaube, du selbst warst auch mehr als nur ein wenig vernarrt.«
    Marcus hatte sich selbst längst eingestanden, dass er sich tatsächlich beinahe in den charmanten Blaustrumpf verliebt hätte. Es war einfach Pech und ein ungünstiger Zeitpunkt, da sich die junge Frau gerade in einen seiner ältesten Freunde verliebte, den Marquis von Helmsley. Am Ende musste Marcus sich gar an dem absonderlichen, aber erfolgreichen Plan beteiligen, der sie von einer Heirat mit Helmsley überzeugen sollte.
    Marcus schüttelte den Kopf. »Die Liebe flieht vor mir, mein Bester, und ich vermute, das wird immer so sein. Vielleicht hast du Recht: Ich bin viel zu zurückhaltend für ein solches Gefühl. Vielleicht habe ich aus deinen Fehlern gelernt. Möglicherweise hast tatsächlich du mir beigebracht, dass man die Liebe um jeden Preis vermeiden muss.«
    »Dennoch geben wir ein interessantes Paar ab. Einer entzieht sich jeglicher Emotion, und der andere wirft alle Bedenken über Bord.« Reggie lachte, dann wurde er ernst. »Wenn du wirklich glaubst, man müsse der Liebe aus dem Weg gehen, warum heiratest du dann nicht dieses Townsend-Mädchen?«
    »Wenn sie nun hässlich ist?«
    »Mach die Augen zu.«
    »Wenn sie ein keifender Hausdrache ist?«
    »Genau deshalb halten sich Männer eine Geliebte.« Reggie zuckte mit den Schultern. »Es gibt schlechtere Gründe für eine Ehe, als den Wunsch deines Vaters zu erfüllen, und die Rettung deines Vermögens.«
    »Ich vermute, das stimmt. Obwohl mir spontan nur einer einfällt.«
    »Ach ja?«
    »Wenn man sich ausschließlich dein Beispiel vor Augen hält, dann ist der komplizierteste, der gefahrvollste und demnach der wahrscheinlich schlechteste Grund von allen«, Marcus grinste, »die Liebe.«

Drittes Kapitel
    In allen die Männer betreffenden Angelegenheiten, außer bei Geld, ist Qualität besser ah Quantität.
    Colette de Chabot
     
    »Lord

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