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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sondern nach einer zwanzigjährigen Gouvernante. Eine Miss« — er blickte kurz auf die Papiere vor sich — »nein — eine Mademoiselle ... Fromage. Fromage?« Er zog eine Augenbraue hoch. »Käse?«
    »Seien Sie nicht albern«, murmelte sie. »Es war Froumage.«
    »Aha. Wie auch immer, es gelang Ihnen, meinen Nachforschungen stets einen Schritt voraus zu sein.« Wieder blickte er auf die Papiere. »Ihre erste Anstellung in Philadelphia dauerte nur wenige Monate. Im Anschluss nahmen Sie eine Stelle in Boston an, wieder nur für kurze Zeit, wie auch die folgenden Posten in Baltimore, Trenton, wiederum Philadelphia. Bis zur jüngsten Anstellung in New York, wo Sie endlich lange genug blieben, damit meine Helfer Sie finden konnten.« Er sah sie durchdringend an. »Es wäre leichter gewesen, wenn Sie nicht ständig Ihren Namen geändert hätten. Der letzte war ... wie?«
    »Picard«, murmelte sie.
    »Ich nehme an, das geschah, um schlechte Referenzen zu vermeiden?«
    Sie seufzte gereizt und blickte unschuldig ins Leere, wobei sie sorgfältig den Blickkontakt mit ihm vermied. »Meine Persönlichkeit ist nicht sonderlich geeignet für den Beruf einer Gouvernante. Eine Unzulänglichkeit, die noch durch die Neigung der Amerikaner verstärkt wird, bemerkenswert ungezogenen und verwöhnten Nachwuchs zu produzieren.«
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie niemals wieder in dieser Position sein müsste. Sie lenkte den Blick zurück auf Mr. Whiting, und ein seltsamer Anflug von Ehrfurcht schlich sich in ihre Stimme. »Ich muss das doch niemals wieder tun, oder?«
    »Wie ich schon sagte, Miss Townsend, das Einkommen ist sehr bescheiden, für Ihre Bedürfnisse als unverheiratete Frau ausreichend, aber mehr auch nicht. Sie werden nicht so leben können, wie Sie es von Townsend Park gewöhnt waren. Aber nein« — er lächelte — »Sie werden sich keine Anstellung mehr suchen müssen.«
    Gwen kostete den Klang dieser Worte lange aus. Sie hatte mit vielem gerechnet, als sie seinen Brief erhielt, aber damit nicht. Ihr Zorn war verflogen. Langsam begann sie einzusehen, dass die letzten fünf Jahre nicht nur Alberts Fehler waren, sondern auch ihrer eigenen Impulsivität angelastet werden konnte.
    »Nun gut, Mr. Whiting« — sie schenkte ihm ein herzliches Lächeln und erhob sich — »wo ist mein Geld?«
    Er stand auf und sah sie amüsiert an. »Ich bin noch nicht fertig, Miss Townsend. Da ist noch mehr.«
    »Mehr?« Sie plumpste erstaunt zurück auf ihren Stuhl. »Mehr Geld?«
    Whiting lachte, und sie errötete.
    »Sie müssen mir verzeihen, wenn ich so ... so geldgierig wirke, aber« — sie beugte sich vor — »in einem so kurzen Zeitraum bin ich zu einem bescheidenen Einkommen gelangt. Und der Gedanke, noch mehr zu bekommen, ist ... berauschend.«
    »Ohne Zweifel.« Whiting versuchte erfolglos, seine Erheiterung zu verbergen, und nahm wieder Platz. »Allerdings geht es hierbei um eine mögliche Verbesserung Ihrer« — er räusperte sich — »Finanzen, aber ich bin nicht sicher ...« Er hielt inne und sah sie prüfend an. »Momentan verfügen Sie über ein Einkommen, bis Sie heiraten. Sollten Sie sich vermählen, stehen im Falle meiner Einwilligung zu der Verbindung weitere Mittel zur Verfügung, die eine ansehnliche Mitgift wie auch eine beträchtliche Summe für Sie persönlich sicherstellen. Sie werden sich nie wieder um Geld sorgen müssen.«
    »Nie wieder um Geld sorgen?« Sie schüttelte den Kopf. »Ein verlockender Gedanke, wenn auch momentan etwas schwer zu begreifen. Allerdings«, sie wählte ihre Worte mit Bedacht, »müsste ich, um diese finanzielle Freiheit zu erlangen, meine persönliche Freiheit opfern.«
    »Meine Liebe, wir sprechen hier von Heirat, nicht von Gefängnis.«
    »Gibt es einen so deutlichen Unterschied, Mr. Whiting?«
    »Aber gewiss doch«, sagte er mit ehrlicher Entrüstung über solche Zweifel an den Prinzipien der Krone, des Landes und anderer ehrbarer Institutionen.
    »Ach ja?« Sie sah ihn nachdrücklich an. »Sind Sie verheiratet?«
    »Das tut hier nichts zur Sache.«
    Sie zog eine Braue hoch.
    Er seufzte. » Nein.«
    »Waren Sie jemals verheiratet?«
    »Nein. Dennoch.« Er klang überzeugt. »Es ist ein durchaus wünschenswerter Zustand, ganz besonders für Frauen.«
    »Nicht für diese Frau.« Sie schüttelte entschieden den Kopf.
    »Miss Townsend ...«
    »Die Sache ist doch ganz einfach, Mr. Whiting. Was ich bisher von der Ehe miterlebt habe, überzeugt mich nicht besonders.« Sie sah ihm

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